Kreisklinikum Siegen führt elektronische Patientenakte (ePA) ein

(wS/ks) Siegen 27.04.2022 | Mehr Patientensicherheit durch vollständige Digitalisierung

Das Kreisklinikum Siegen hat dem Papier den Kampf angesagt. Nach mehr als einem Jahr
intensiver Planungen und Vorbereitungen wurde kürzlich im Kreisklinikum Siegen in
Zusammenarbeit mit der Meierhofer AG, einem Unternehmen, das sich auf Lösungen für die
digitale Abbildung klinischer Prozesse spezialisiert hat, flächendeckend die elektronische
Patientenakte, kurz ePA eingeführt. Mit diesem wichtigen Schritt in Richtung digitale Zukunft
werden nicht nur Arbeitsabläufe vereinfacht und die Dokumentation vereinheitlicht, sondern
auch maßgeblich die Patientensicherheit erhöht.
„Mit der Einführung der ePA für das gesamte Kreisklinikum ist uns ein entscheidender Schritt
gelungen, um zukünftig nahezu vollständig papierlos arbeiten zu können und somit auch
unseren Kolleginnen und Kollegen in der Pflege und im ärztlichen Dienst den Arbeitsalltag zu
erleichtern“, erklärt Rainer Denker, Kaufmännischer Direktor und Leiter der Abteilung IT,
Compliance und Vertragsmanagement am Kreisklinikum Siegen. So enthält die ePA
strukturiert alle medizinischen Informationen des Patienten, wie Arztbriefe, Befunde,
Notfalldaten, pflegerische Informationen, die Medikation und auch die Anamnese. Ein
wichtiger Vorteil der ePA besteht darin, dass ortsunabhängig und zeitgleich alle an der
Behandlung beteiligten Personen von jedem Arbeitsplatz aus auf die Patientenakte zugreifen
und dokumentieren können.
Durch die vollständige Digitalisierung des gesamten Behandlungsprozesses werden nicht nur
Informationen schneller und präziser weitergegeben, sondern es wird auch der Verlust von
Informationen verhindert“, ergänzt Georg Pfeifer, Leiter der IT-Abteilung für den Bereich
Applikationen-Software und Schnittstellen am Kreisklinikum Siegen. Während vor der
Einführung der ePA ein Mischsystem aus handschriftlicher und digitaler Dokumentation
bestand, könne man nun Übertragungsfehler durch Medienbrüche ausschließen, so Pfeifer
weiter. Ein weiterer wichtiger Vorteil der vollständigen Digitalisierung bestehe zudem darin,
dass digitale Schrift im Gegensatz zu handschriftlichen Texten zweifelsfrei gelesen werden
könne und somit die Kommunikation sicherer wird.
Die technische Grundlage für die vollständige Digitalisierung bildet im Kreisklinikum Siegen
das moderne Krankenhausinformationssystem „M-KIS“ der Meierhofer AG.

In dieses System fließen nicht nur die Information der ePA ein, sondern beispielsweise auch Informationen aus digitalen Patientenaufklärungsbögen, die vor Operationen, Narkosen oder anderen größeren Eingriffen an Tablets ausgefüllt und direkt als PDF-Dateien im M-KIS gespeichert werden.

Foto: Kreisklinikum Siegen GmbH

Auch kommen im Kreisklinikum Siegen seit der Einführung der ePA spezielle Vitalparameter-
Monitore zum Einsatz, bei denen Messdaten wie Temperatur, Blutdruck, Puls und

Sauerstoffsättigung über eine technische Schnittstelle ebenfalls vollautomatisch in das
Krankenhausinformationssystem M-KIS übertragen werden. Komplettiert wird die vollständige
Digitalisierung durch eine tiefe Integration des Krankenhausinformationssystems mit dem
sogenannten Patientendatenmanagementsystem „M-PDMS“ der Firma Meierhofer, welches
in den Bereichen Intensivstation, Stroke Unit und IMC als digitale Patientenakte eingesetzt
wird. Dieses besitzt technische Schnittstellen zu den Überwachungsanlagen, sodass alle
Informationen der Monitoranlagen zur Beobachtung der Patienten in den genannten Bereichen
an das M-PDMS übermittelt werden und dort auch beispielsweise nach internen
Stationsverlegungen sofort auffindbar sind. Die beiden Systeme M-PDMS und M-KIS
wiederrum tauschen die Daten wechselseitig aus.

„Als Grundlage für die erfolgreiche Einführung der ePA wurde im gesamten Haus eine WLAN-
Messung durchgeführt und auf den Stationen letzte Lücken geschlossen. So konnten wir

sicherstellen, dass die ePA reibungslos funktioniert“, erklärt Oliver Schäfer, Teamleiter IT. Im
Hinblick auf die Vorbereitung der Einführung wurde zudem im Vorfeld gemeinsam mit der
Meierhofer AG ein umfangreiches Schulungskonzept mit Videoschulungen,
Lernvideosprechstunden und Präsenzschulungen umgesetzt. Und auch während der
Umsetzungsphase stand Meierhofer den Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen
gemeinsam mit der IT-Abteilung des Kreisklinikums unterstützend zur Seite. Zudem wurde mit
der Umsetzung ein Ausfallkonzept implementiert, sodass bei Störungen keine Datenverluste
entstehen können. „Das System wird unter aktuellen Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien
eingesetzt“ betont Rainer Denker. So sorge man für einen bestmöglichen Schutz im Bereich
der IT-Sicherheit.

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