Galavorstellung des TuS Ferndorf gegen die Rodgauer „Baggerseepiraten“

(wS/red) Kreuztal-Ferndorf 22.10.2022 | Das Schiff der „Baggerseepiraten“ wurde geentert und mit 29:20 versenkt

TuS Ferndorf gegen HSG Rodgau Nieder-Roden 29:20 (16:6)

Der Tabellendritte HSG Rodgau Nieder-Roden war zu Gast in der Stählerwiese und auch da blieben die Punkte wie erhofft im heimischen Hexenkessel.

Nachdem am Freitag die Hanauer nach ihrem Sieg in Kirchzell vorübergehend die Tabellenführung übernommen hatten (sie hatten schon 2 Spiele mehr) hat der TuS die Verhältnisse wieder klargerückt und strahlt wieder von ganz oben.

Robert Andersson hatte in der Pressekonferenz noch gesagt, er wisse jetzt wie er spielen müsse und er hat es offensichtlich genau so durchgezogen, ist schon ein schlauer Fuchs der Schwede.

Durch die Tatsache, dass sich Niklas Diebel am Donnerstag im Training verletzt hatte, wurde es ja nicht einfacher. Er ist auf die Schulter gefallen und hat seitdem Schmerzen, am Montag kommt er ins MRT und dann wird man mehr wissen.

Neuzugang Julius Fanger vom VfL Gummersbach bekam dadurch auch direkt seine ersten Einsatzzeiten im roten Trikot und konnte auch sein erstes Tor erzielen. Er überzeugte durch seine Schnelligkeit und seine Wurfkraft und er wird in Zukunft sicherlich positiv in Erscheinung treten.

Die 1. HZ vor 947 Zuschauern war dabei das Prunkstück der Siegerländer, obwohl der Motor nicht direkt rund lief. Rodgau hatte Anwurf und erzielte auch das erste Tor, doch Jörn Persson legte in der gleichen Minute nach gefolgt von einem Wurf von Josip Eres, der allerdings abgewehrt wurde. Dass der Motor noch nicht so rund lief, lag aber auch am guten Hessen-Keeper, der machte dem TuS zu Beginn das Leben schwer. Man wusste ja um die guten Keeper-Leistungen, aber das wurde in der Folge mit bravourösen Abwehrleistungen kompensiert. Allen voran unser Keeper Tim Hottgenroth, den die Hessen gewiss nicht am Zettel stehen hatten. Dass er gut ist wussten sie vielleicht schon, aber was Tim da gestern auf die Platte legte ringt einem schon ein „à la bonne heure“ ab. Wenn wir richtig gezählt haben, haben wir in der 1. HZ 11 und in der 2. HZ 9 Paraden von ihm gesehen, dafür würden in der 1. BL die Keeper auf den Schultern durch die Halle getragen.

Nach 2 Siebenmetern für die Gäste führten sie in der 9. Minute mit 3:2, doch der Kessel hatte bei den Ferndorfern jetzt Betriebstemperatur erreicht und Gabriel da Rocha Viana, 2 x Rene Mihaljevic und Linus Michel machten alles richtig und es hieß in der 15. Minute 6:3. Zwei Gegentreffer der Hessen und 2 Tore von den sehr gut spielenden Gabriel da Rocha Viana und Jörn Persson veranlassten beim Stand von 8:5 für Ferndorf  den Hessencoach Jan Redmann seine erste Auszeit zu nehmen.

Seine Jungs freuten sich vielleicht über die 60 Sekunden Pause, doch was danach für sie kam war unterirdisch, die „Baggerseepiraten“ sahen sich nun einem übermächtigem Gegner gegenüberstehen, der sich ihnen wie ein Bollwerk in den Weg stellte. Und wenn man dann doch mal, wenn auch selten, eine Lücke fand standen sie vor Tim Hottgenroth, der Krakenartig alles wegfischte was da auf ihn zu kam. Das letzte Tor der Hessen fiel in der 16. Minute und Ferndorf ließ bis zur Pausensirene nur noch einen einzigen Treffer zu. Ferndorf präsentierte die absolut beste Saisonleistung und das gegen einen Gegner, der in der Tabelle auf dem 3. Platz stand. Gut, ihnen fehlten die 2 wichtigsten Spieler und Torschützen, aber das kennen wir in Ferndorf ja auch. Der TuS spielte sich in einen regelrechten Rausch und Rodgau fand keine Mittel, dies zu verhindern. Zu schnell waren Jörn Persson, Gabriel da Rocha Viana, Marvin Mundus und Josip Eres und Co und so ging man mit einem 16:6 in die Kabinen, das könnte für den Gegner in der Liga ein Negativrekord für eine 1 HZ gewesen sein!?

In der 2. HZ ließ der TuS zwar nichts mehr anbrennen, aber er schaltete doch einen Gang zurück und gab anderen Spielern Einsatzzeiten. So verwundert es nicht, das Ferndorf einen schlechten Start in die 2. HZ hinlegte, bis zur 33. Minute warfen die Hessen 4, Ferndorf durch Linus Michel nur 1 Tor. Das beunruhigte auch niemanden sonderlich, denn in brenzligen Situationen konnten sie immer die richtigen Entscheidungen treffen, Robert hatte das Spiel im Griff. Die verpassten Chancen in der 2. HZ gefielen ihm sicherlich nicht, aber es bestand auch nie die Gefahr, dass das Spiel kippen könnte.

In der 43. Minute kam Rodgau sogar bis auf 21:15 ran, verlor dann aber auch nach 3×2 Minuten-Strafe Lars Spieß und in der 47. Minute nahm ihr Coach Jan Redmann beim Stand von 24:15 seine 3. Auszeit. Die vorhergehenden brachten nichts zählbares und so war es auch bei dieser, Ferndorf behielt die Zügel in der Hand und Julius Fanger und Marvin Mundus sorgten bis zur 51. Minute sogar für das 27:16. Beim 27:17 nahm Robert Andersson seine Auszeit um die restliche Spielzeit in der Crunchtime zu verplanen. Ferndorf traf noch durch Marvin Mundus und Rostyslav Polishchuck, die Nieder-Rodener noch 3 mal und dann pfiffen die Schiris das Spiel ab. Ferndorf bleibt Tabellenerster und der erste Sieg gegen einen „von da oben“ ist eingefahren und das ist sehr, sehr wichtig.

Was uns noch so auffiel:

  • Die Außenspieler erzielten diesmal tolle 12 Tore (Tempogegenstöße eingeschlossen)
  • Es war das bisher beste Spiel der Ferndorfer, trotzdem haben sie zum ersten mal die 30-Tore-Marke nicht erreicht
  • Jörn Persson war wieder der „Wirbelwind“ in Pers(s)on, zu seinen Vorlagen gesellten sich auch noch 5 eigene Tore
  • Nochmal erwähnenswert sind die 5 Tore von Gabriel da Rocha Viana, es waren seine bisher meisten in einem Match
  • Nicht alle Spieler waren fit, so hatte z.b.Mattis Michel nur einen Kurzeinsatz, er ist noch krank, es ging einfach noch nicht
  • Die 2. HZ ging mit 14:13 an die Gäste
  • Den angeschlagenen und erkrankten wünschen wir gute Besserung und Niklas Diebel zudem ein gutes Ergebnis am Montag beim MRT-Termin

Statistik:

Tim Hottgenroth 11/9 Paraden

Tore:

Josip Eres 7

Marvin Mundus 6

Gabriel da Rocha Viana und Jörn Persson je 5

Linus Michel und Rene Mihaljevic je 2

Rostyslav Polishchuck und Julius Fanger je 1

Stimmen zum Spiel:

Robert Andersson

Wir wollten da anfangen, wo wir nach den starken 15 Schlußminuten in Dansenberg aufgehört haben. Heute haben wir, vor allem in der Abwehr und der 1.HZ eine gute Leistung gezeigt. Wir hatten einen guten Tim Hottgenroth im Tor, der in der 1. HZ nur 6 Treffer zugelassen hat, das ist sehr, sehr gut.Dann finde ich auch, dass wir zu viele Chancen über das ganze Spiel hinweg liegengelassen haben, aber wir wussten auch, das Rodgau 2 gute Torhüter hat. Insgesamt bin ich zufrieden, dass wir mit 9 Toren gewonnen haben. Wir hatten auch kleine Verletzungen und Krankheiten vor dem Spiel, aber auch unser Gegner musste auf zwei seiner besten Spieler verzichten.

 

Jan Redmann (Trainer HSG Rodgau Nieder-Roden)

Vielen Dank für die tolle Kulisse, das macht immer Spaß. Glückwunsch an den TuS Ferndorf und Robert Andersson zu den mehr als verdienten 2 Punkten. Den Unterschied hat gemacht, dass wir uns einfach zuwenig zugetraut haben in der 1. HZ. Wir waren nicht mutig genug, gegen den Gegner einfach mehr zu riskieren und mehr Druck auszuüben. Ich weiß auch nicht, ob wir in der 1. HZ so viele Zeitstrafen kriegen müssen, ich finde das ein wenig grenzwertig und dann ist natürlich bei 16:6 entschieden. Dafür haben wir uns in der 2. HZ gut verkauft und sind auch intelligent genug zu wissen, dass der Gegner nicht mehr Vollgas gegeben hat, aber trotzdem haben wir es geschafft, uns besser zu präsentieren. Ferndorf hat heute zu Recht untermauert, warum sie Tabellenführer sind. Die 2 Spieler, die uns heute fehlten, merken wir natürlich schon, aber es sind meist die besten Leute, die immer fehlen.

 

Jörn Persson

Wir sind mit viel Energie und Power in die Partie gestartet. Am Anfang war es noch knapp, wir haben einige verschossen, aber man hat heute gesehen, dass wir sehr gut in der Abwehr standen und enorm Power hatten und Druck nach vorne gemacht haben. Es ist sehr schwer, nach so einer 1. HZ, wo wir soviel Power auf die Platte gebracht haben, das in der 2. HZ noch zu toppen. Im Großen und Ganzen war das für uns ein sehr gutes Spiel und man muss schon sagen, dass wir heute sehr gut drauf waren.

 

Julius Fanger (der NEUE auf Rückraum Mitte)

Erstmal habe ich mich gefreut, überhaupt heute spielen zu dürfen, denn nach nur 3 Trainingseinheiten ist das nicht selbstverständlich. Meinen Einsatz heute würde ich als (schmunzelnd) „Ausbaufähig“ beschreiben. Ich habe auch gemerkt, das ich lange nicht gespielt habe und die Spielpraxis brauche, ich denke, es wird von Spiel zu Spiel besser werden. Die Stimmung war TOP, ich habe mich aufs Einlaufen gefreut, das war überragend. Aufgeregt war ich nicht, Robert hatte mir schon vor dem Spiel gesagt, ich solle mir nicht soviel Druck machen, er erwarte ja keine 10 Tore von mir. Ich bin ein wenig unglücklich ins Spiel gekommen und ich glaube, das ich da ein „bisschen Dreck an der Hand hatte“. (Er meinte damit die 5 Versuche für das erste Tor)

 

Tim Hottgenroth

Wir hatten gesagt, dass wir mit der Power der letzten Viertelstunde von Dansenberg antreten wollen. In der 1. HZ haben wir eine überragende Abwehr gestellt, die es aber auch leicht für mich gemacht Bälle zu halten. Anfang der 2.HZ sind die Gegenstöße von Nieder-Roden ärgerlich, da wir dann 4-5 Tore in Folge bekommen, wir haben uns dann aber ab der 40. Minute wieder gefangen. Insgesamt war es eine Super Abwehrleistung und wir haben genau das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Die Jungs haben es mir auch extrem leicht gemacht die Bälle zu halten hinter dieser Deckung.

Bericht: petro

Bilder: Andreas Domian (hochgeladen von Peter Trojak)

Fabian Hecker

Gabriel da Rocha Viana

Jörn Persson

Jörn Persson

Jörn Persson

Josip Eres

Julius Fanger

Julius Fanger

Linus Michel im Sandwich

Rene Mihaljevic, der ein sehr gutes Spiel in Abwehr und Angriff ablieferte

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