Ein Leitfaden für die Dorfentwicklung – Dokumentation der Ortsteilgespräche enthält mehr als 50 Projektideen

(wS/nk) Neunkirchen 10.03.2023 | Egal ob Treffpunkte in historischen Gebäuden oder an zentralen Plätzen, Sport- und Spielplätze oder markante Grünflächen – jeder Ortsteil der Gemeinde ´  Neunkirchen verfügt über wunderbare Orte mit hoher Aufenthaltsqualität, die es zu erhalten und weiterzuentwickeln gilt. Genau dafür setzen sich neben der Verwaltung viele ehrenamtlich tätige, engagierte Menschen ein – sei es in den örtlichen Vereinen oder privat.

Dennoch gibt es natürlich in jedem Dorf auch Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Optimierung. „Um die Potenziale im eigenen Wohnort zu identifizieren und sich erste Gedanken darüber zu machen, wie diese Schätze gehoben werden können, hat die Gemeindeverwaltung alle interessierten Bürgerinnen und Bürger im Herbst 2021 und im Sommer 2022 zu fünf Ortsteilgesprächen eingeladen“, erläutert Bürgermeister Dr. Bernhard Baumann, der sich über die tolle Beteiligung freute: „Viele Menschen haben durch ihre aktive Teilnahme gezeigt, dass es ihnen eine Herzensangelegenheit ist, sich in die zukünftige Entwicklung ihrer Wohnorte einzubringen, um diese lebens- und liebenswert zu erhalten.“

Organisiert wurden die Beteiligungsformate in enger Zusammenarbeit von Mitarbeiter:innen der Verwaltung und dem beauftragten Fachbüro Loth Städtebau + Planung sowie den Vorständen der Heimatvereine. Kernstück der Veranstaltungen waren Spaziergänge durch die Ortschaften. Im Anschluss an die Rundgänge konnten alle Teilnehmer:innen ihre Ideen und Wünsche äußern. Diese wurden danach in Arbeitsgruppen diskutiert und weiterentwickelt, verschiedenen Handlungsfeldern zugeordnet und in konkrete Maßnahmen überführt. In einem Abschlussworkshop mit Vertretern der Ortsteile wurden die erarbeiteten Ergebnisse im Oktober noch einmal überprüft, konkretisiert und in zwei Stufen priorisiert.

Nun liegt das Ergebnis vor – eine 55-seitige Dokumentation, die 38 Einzelmaßnahmen und 21 ortsteilübergreifende Projektvorschläge enthält. „Die erarbeiteten Maßnahmen verfolgen das Ziel, Missstände zu beheben und Orte attraktiv umzugestalten sowie neue Angebote zu schaffen oder bestehende weiterzuentwickeln“, fasst Christine Loth, Geschäftsführerin des Planungsbüros, zusammen. Sylvia P. Heinz, Leiterin der Stabsstelle „Regionale Entwicklung“, ergänzt: „Die Dokumentation dient uns nun als Leitlinie für die Dorfentwicklung der kommenden Jahre. Wir werden versuchen, die Maßnahmen sukzessive abzuarbeiten, sodass die hohe Lebensqualität in den Ortsteilen von Neunkirchen auch in Zukunft aufrechterhalten und verbessert werden kann.“

Über die Grenzen der einzelnen Dörfer hinweg kristallisierte sich heraus, dass den Themenbereichen Mobilität, Ortsbild und Begrünung, Aufenthaltsqualität auf zentralen Plätzen und Schaffung von Freizeitangeboten eine besondere Bedeutung zukommt. Das spiegelt sich in den ortsteilübergreifenden Maßnahmen deutlich wider. In Altenseelbach diskutierten die Anwesenden darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten zur Umnutzung des ehemaligen Freibads und zur weiteren Attraktivierung des Verkehrsübungsplatzes.

Bei den Salchendorfern stand neben dem Wunsch nach einem Verkehrskonzept für die Ortsmitte besonders die Schaffung eines Mehrgenerationenparks im Umfeld der Grundschule im Fokus. Um einen zentralen Platz zum Verweilen und die zukünftige Nutzung der Mehrzweckhalle ging es den Struthüttener Bürger:innen. Für Wiederstein wurden die Verschönerung des Holzplatzes und die Weiterentwicklung des SuS-Sportheims sowie der angrenzenden Sportplatzfläche diskutiert. Die Zeppenfelder stellten derweil Überlegungen zur Revitalisierung des Dorfgemeinschaftshauses sowie zur Einrichtung von Aufenthaltsorten am Heller-Ufer an.

Die gesamte Dokumentation mit allen Projektvorschlägen finden Interessierte zum Download unter www.neunkirchen- siegerland.de/Neunkirchen-handelt/Stadt-und-Dorfentwicklung/Ortsteilgespräche.

Die Inhalte der Dorfwerkstätten sind übrigens nicht nur schriftlich in der Dokumentation, sondern auch künstlerisch festgehalten worden. Hierfür zeichnete der Graphic-Recorder Björn Pertoft verantwortlich. Die Kunstwerke hat die Gemeindeverwaltung in einer Größe von 2,5 x 1 m auf Alu-Dibond aufziehen lassen, sodass die Dorfgemeinschaften diese an exponierten Stellen im jeweiligen Ort anbringen können.

Die Ortsteilgespräche wurden, gemeinsam mit einer groß angelegten Jugendbeteiligung, im Rahmen des Programms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“ vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Weitere finanzielle Unterstützung erhielt die Gemeinde Neunkirchen von der Sparkasse Burbach-Neunkirchen.

„Ich bedanke mich bei allen Akteuren, die an diesem Prozess mitgewirkt haben, und möchte alle Mitbürgerinnen und Mitbürger herzlich dazu einladen, ihre Vorstellungen und Wünsche auch weiterhin zu äußern. Zugleich wünsche ich mir viel Tatkraft bei der Umsetzung der formulierten Maßnahmen“, betont Dr. Bernhard Baumann abschießend.

Foto: Gemeinde Neunkirchen

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