(wS/red) Aue/Ferndorf 15.04.2023 | Ferndorf verlor gegen hochmotivierte Erzgebirgler
Der erste Spieltag ging mit folgenden Ergebnissen zu Ende:
EHV Aue gegen TuS Ferndorf 35:29 (18:15) -1700 Zuschauer-
TuS Vinnhorst gegen HSG Krefeld 26:24 (14:12) -780 Zuschauer-
MTV Braunschweig gegen HC Eintracht Hildesheim 35:33 (17:16) -1112 Zuschauer-
HC Oppenweiler Backnang gegen HSG Hanau 31:31 (17:21) -700 Zuschauer-
Der TV Emsdetten hatte an diesem 1. Spieltag spielfrei.
„Wenn wir in der Abwehr, im Angriff und bei den Torleuten eine gute Leistung abliefern, werden wir eine gute Chance haben“, so oder so ähnlich drückte sich Coach Robert Andersson in der Pressekonferenz vor dem Spiel aus.
Wären Anderssons Wünsche in Erfüllung gegangen und die geforderten Leistungen wären erbracht worden, dann hätte es klappen können. In der ersten Halbzeit sah es ja nun auch nicht wirklich schlecht aus. Doch die Abwehr- und Torhüterleistungen fanden über 60 Minuten leider nicht statt. In der Offensive klappte es besser. Das erste Tor für den TuS durch einen sehenswerten Kempa erzielte Julius Fanger und es folgte ein munterer Schlagabtausch mit 3:3, 4:4, 5:5 und 6:6.
Das liest sich ja nun nicht schlecht, aber das war auch der guten Offensivleistung des TuS zu verdanken. Und schon da hätte Ferndorf in Führung liegen können, aber da Lucas Puhl bis zur 12. Minute nicht einen einzigen Ball abwehren konnte, war ganz einfach nicht mehr drin. Anders lief es da bei Aue. Die beiden eingesetzten Keeper lieferten über 60 Minuten eine perfekte Leistung ab, und gefühlt waren es unzählige Paraden, die den Sachsen den verdienten Sieg bescherten.
Und sogar der EHV Aue schreibt heute über die Ferndorfer: „Wer weiß, wie das Match ausgegangen wäre, wenn bei ihnen die Torhüterleistung gestimmt hätte.“ Und das ist der Punkt. Nach den oben genannten 12 Minuten wurde Lucas Puhl gegen Tim Hottgenroth im Tor ersetzt, aber auch da stimmte es nicht so wirklich. Er hatte dann bis zur Halbzeit aber noch drei Paraden. Bester Torschütze der Ferndorfer in dieser ersten Halbzeit war Marvin Mundus mit 6 Toren. In die Kabinen ging man mit einem noch erträglichen 18:15 dank eines Treffers von Josip Eres nach einem Sachsenfehler. Es hätte also auch 19:14 heißen können.
Wen die Ferndorfer über 60 Minuten nie in den Griff bekamen, waren Gansau (11 Tore), Lux und Mubenzem je 6 Tore. Die zweite Halbzeit begann mit einem Fehlversuch des TuS. Trotzdem erzielte Julius Fanger das 18:16. Aber auch da deutete sich schon an, dass es nicht besser wird. Die Sachsen lieferten auf allen Positionen ab, und die Keeper verrammelten das Tor. Ferndorf schien zu resignieren, es klappte gar nichts. Nach dem 18:16 von Julius Fanger spielte nur noch Aue. Und 1700 Zuschauer (Rekord) brachten die „Erzgebirgs-Haölle“ zum Beben. Und wenn man in der 41. Minute auf die Hallenuhr schaute, sah man dort ein für TuS-Fans ernüchterndes 26:17. Die Sachsen lagen mit 9 Toren vorne.
„Kurz zuvor hatte Robert Andersson eine Auszeit genommen, die jetzt ansatzweise zum Tragen kam. Niklas Diebel sorgte jetzt für Furore, denn er war es, der dafür sorgte, dass es in der 46. Minute nur noch 28:22 stand. Doch die Schönheitskorrektur war nur von kurzer Dauer. In der 48. Minute hieß es wieder 31:23 und Andersson nahm seine letzte Auszeit. Diese fruchtete, aber es war schlicht und einfach zu spät. Robert Andersson spielte jetzt sogar mit 7 Feldspielern, es wurde auf Manndeckung umgestellt und das verwirrte die Sachsen wohl ein wenig. Das Rad lief bei ihnen nicht mehr rund, der TuS konzentrierte sich nun mehr und Tim Hottgenroth im Kasten zauberte noch ein paar Paraden aus seinem Hut. So kam es, dass Aue von der 48. Minute bis zum Schlusspfiff gerade mal 4 Tore erzielte, der TuS hingegen 6. Aber es reichte ganz einfach nicht. Der Spieler mit den meisten Treffern in der zweiten Halbzeit war Niklas Diebel mit 6 Toren. Die enttäuschten TuS-Spieler gingen aber trotzdem noch zur Gästetribüne und man konnte ihnen ansehen, dass es „ein schwerer Gang“ war.“ Die Fans haben über die vollen 60 Minuten Gas gegeben, waren danach natürlich etwas enttäuscht, aber es folgen noch 7 Spiele und wir denken, es wird kein Team geben, das all seine Spiele gewinnt.
Eine Gelegenheit, es besser zu machen, haben Roberts Jungs schon am folgenden Samstag (22.04.), wenn sie vor hoffentlich ausverkauftem Haus den TuS Vinnhorst begrüßen. Vinnhorst hatte im Samstagsspiel in eigener Halle die HSG Krefeld vor 780 Zuschauern zu Gast und gewann ihr Spiel mit 26:24.
Die Ergebnisse des 1. Spieltags zeigen deutlich, dass es in diesen Play-offs keine einfachen Gegner mehr gibt. Auch wenn manche Teams unterschätzt werden könnten, haben alle Mannschaften, die in ihrer Staffel die ersten beiden Tabellenplätze belegt haben, bereits bewiesen, dass sie sehr gut sind. Sie haben sich gegen zahlreiche andere Mannschaften durchgesetzt und das erfordert höchste Leistungen. Es ist absolut gerechtfertigt, dass sie sich in dieser Neunergruppe befinden und es wird eine extrem spannende Aufstiegsrunde mit unvorhersehbarem Ausgang geben. Wir sollten also dem TuS Ferndorf die Daumen drücken. Zwar haben drei Teams, einschließlich Ferndorf, bereits verloren, aber es stehen noch sieben weitere Spiele aus und es ist unwahrscheinlich, dass eine Mannschaft ohne Verlustpunkte aus dieser Runde hervorgehen wird.
Derzeit befindet sich der TuS Ferndorf auf dem letzten Tabellenplatz, aber es ist wichtig zu beachten, dass dies nur eine vorübergehende Momentaufnahme ist.
Nur so am Rande:
Mit Julia Taubitz ist eine der besten Rennrodlerinnen der Welt gestern in der Halle gewesen. Die Gesamt-Weltcupgewinnerin der vergangenen Saison ist bekennender EHV-Fan und begeistert vom Spiel: „Es ist toll, dass ich beim ersten Aufstiegsspiel mit dabei sein konnte. Was die Mannschaft gezeigt hat, war einfach eine super Teamleistung.
Niklas Diebel
Unterm Strich haben wir heute verdient verloren. Wir waren in Kleinigkeiten nicht ganz so aufmerksam wie Aue.
Coach Robert Andersson
Glückwunsch an Aue zum verdienten Sieg. Ich finde, wir haben manche Dinge gut gemacht. Ich hatte ein bisschen Angst vor unserem Angriff heute. Wir verschießen auch sehr viele Bälle aus 6m, aber auch von den Außen, obwohl wir sehr gute Wurfmöglichkeiten hatten. Wir hätten mehr Tore machen können, aber wir verlieren heute das Spiel in unserer Abwehr und bei den Torhütern. Da bekommen wir über 60 Minuten keinen Zugriff und das sind dann die entscheidenden Sachen in solchen Spielen. Dann ist es natürlich schwer zu gewinnen, aber wir wussten schon vorher, dass es ein sehr schweres Spiel gegen einen guten Gegner wird. Man muss auf einem Top-Level spielen, um hier zu gewinnen, aber das haben wir heute leider nicht hinbekommen. Wir haben noch 7 Spiele vor uns, die wir auch gewinnen könnten.
Torschützen:
Marvin Mundus 8
Niklas Diebel 7
Julius Fanger 5
Josip Eres und Mattis Michel je 3
Alon Obermann, Marko Karaula und Valentino Duvancic je 1
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