Jahresempfang der Gemeinde Burbach im Bürgerhaus – Bernd Löhl nimmt Ehrenmedaille in Silber entgegen

(wS/bu) Burbach 17.05.2023 | Später als üblich hatte die Gemeinde Burbach diesmal zum traditionellen Jahresempfang in das Bürgerhaus im Kernort eingeladen. Zahlreiche Gäste waren gekommen, um das Ehrenamt in Burbach und seinen Dörfern zu würdigen. Neben der Ehrung verdienter Bürgerinnen und Bürger ist die Ansprache des Bürgermeisters fester Bestandteil des Programmablaufs. In diesem Jahr stellte Bürgermeister Christoph Ewers das Thema Vertrauen ins Zentrum seiner Rede, in der er einerseits die Entwicklung der Gemeinde seit Frühjahr 2020 beschrieb und andererseits den Blick nach vorn richtete.
In einer Zeit der Polykrise, in der ein Virus, ein Krieg mitten in Europa, eine drohende Energiemangellage, anhaltende Dürreperioden, Borkenkäferkalamität, Starkregenereignisse und Inflation nahtlos ineinander übergehen oder zum Teil zeitgleich das Handeln der Gesellschaften in Europa und großen Teilen der Welt bestimmt, beschäftigt den Bürgermeister eine Entwicklung ganz besonders, weil sie so wesentlich ist:
„Vertrauen ist in unserer Zeit vielfach erschüttert“, stellte Christoph Ewers zu Beginn seiner Ansprache fest.
Dies sei angesichts der beschriebenen Sorgen „nachvollziehbar, aber keine gute Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft“. Besonders besorgniserregend: „Manche Menschen suchen Auswege in politischer Radikalisierung, sie vertrauen etablierten Parteien, unserem demokratischen System, staatlichen Organisationen nicht mehr.“ Zugleich sei das Thema Sicherheit ein aktueller Megatrend, wie der Verwaltungschef mit Verweis auf den Zukunftsforscher Matthias Horx feststellte.

Wie geht man als Gemeinde mit der gesellschaftlichen „Sehnsucht nach Verlässlichkeit, nach Ordnung, Bindung und Zusammenhaft“ um?
Als Antwort erinnerte Christoph Ewers daran, was in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Burbach alles bewegt wurde; was trotz Dauerkrisenmodus in der Gemeinde angepackt, umgesetzt und angestoßen wurde: Das Schulzentrum wurde fertiggestellt, ebenso wie die Alte Vogtei; in Niederdresselndorf wurde ein OGS-Gebäude gebaut, in Wahlbach trat die Gemeinde als Investor für den Bau der neuen Kita auf. Mit der Sparkasse Burbach-Neunkirchen wurde eine Gesellschaft zum Kauf von Liegenschaften in der Ortsmitte gegründet, um in den kommenden Jahren das Zentrum städtebaulich weiter aktiv gestalten zu können. Für den flächendeckenden Breitbandausbau mit Glasfaser ging man ein Joint Venture mit dem Infrastrukturunternehmen Greenfiber ein.

Die Gemeinde gründete einen Förderverein zur Burbacher Schulversorgung, der jetzt den Mensabetrieb und die OGS-Betreuung organisiert – 50 Mitarbeiterinnen wurden von den vorigen Trägern übernommen. Auch der Verein ZukunftsWERTE Mobilität für den Betrieb des neuen Burbacher Quartiersautos wurde auf Initiative der Verwaltung aus der Taufe gehoben. Projekte wie der neue Backes Burbach und die Alte Mühle Lippe wurden Dank des großen Einsatzes der beteiligten Heimatvereine abgeschlossen, und der Förderverein Heimhof-Theater investierte groß in die Modernisierung der Bühnenanlagen.

Die waren nur einige Beispiel dafür, die der Bürgermeister nannte.
Ohne das Ehrenamt, das betonte Christoph Ewers immer wieder, seien nicht nur verschiedene Projekte nicht realisiert worden, sondern auch die immensen Herausforderungen der verschiedenen Krisen nicht gemeistert worden. „Trotz Pandemie blieb das Ehrenamt aktiv: Das DRK organisierte ein regelmäßiges Schnelltestangebot. Die Feuerwehren gingen unter erschwerten Bedingungen (Masken) ihrem Dienst gewissenhaft nach.

Die Kirchen und christlichen Gemeinschaften wagten den Spagat zwischen Einhaltung
von Schutzverordnungen und der Spende von Trost und Hoffnung.“ Und schließlich „die überwältigende Hilfe für ukrainische Flüchtlinge“. Dem Aufruf der Kommune zur Bereitstellung privaten Wohnraums „folgten binnen Kürze rund 100 Angebote“. Die vorbereitete Notunterkunft in der Hellertalschule musste bis heute nicht aktiviert werden. Dank dieser beispiellosen Hilfsbereitschaft sei Burbach die einzige Kommune im Kreis Siegen-Wittgenstein, die keine Zuweisungen zur Aufnahme von Flüchtlingen durch das Land erhalten habe, weil die Aufnahmequote durch die freiwilligen Unterbringungen bereits übererfüllt worden sei.

Diese Erfolge ließen ihn optimistisch und mutig in die Zukunft blicken, sagte Christoph Ewers. Er habe in
dieser Zeit eine „hervorragende Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamt ganz nach unserem Motto
,LebensWERTE Dörfer‘“ erlebt. Er freue sich über verschiedene Ideen und Initiativen, die Bestehendes und
Traditionen weiterentwickeln und für die heute Zeit „übersetzen“ würden. Dem Ehrenamt rief er daher zu:
„Sie gemeinsam wirken mit Ihrem Engagement dem Vertrauensverlust, der Vertrauenskrise entgegen.“
Denn „vertrauen lernt jeder Mensch letztlich nur in seinem persönlichen Umfeld“.
Wie ein solches Engagement aussehen kann, machte die folgende Ehrung deutlich. Der Gemeinderat hatte
im März die Auszeichnung von drei verdienten, ehrenamtlich tätigen Persönlichkeiten aus dem Bereich
Sport mit der Ehrenmedaille der Gemeinde Burbach in Silber beschlossen. Leider waren mit Andrea Bechtel
vom TSV Burbach (Urlaub) und Carl Jung von TV Dresselndorf (Familienfeier) zwei zu Ehrende verhindert,
sodass Bernd Löhl die Bühne an diesem Abend allein gehörte. Er wurde für über 53 Jahre Vorstandsarbeit
und langjährige Übungsleiter-Tätigkeit im TvD geehrt. Außerdem hat er seit 40 Jahren das wichtige Amt des
Kassenwarts der Haubergsgenossen Niederdresselndorf inne. Bei der Übergabe der Urkunde und der
Ehrenmedaille lobte Bernd Löhl die guten Rahmenbedingungen und Sportstätten, die die Gemeinde schaffe
bzw. pflege, die eine erfolgreiche Arbeit im (Sport-) Verein erst ermöglichten. Die Ehrungen von Andrea
Bechtel und Carl Junge sollen in anderer Form nachgeholt werden, kündigte Bürgermeister Christoph Ewers
an, ehe die Gäste beim Stehimbiss zum gemütlichen Teil des Abends übergingen.
Zuvor adressierte der Bürgermeister noch dickes ein Dankeschön an alle, die am Jahresempfang mitgewirkt
hatten: Heide Heinecke-Henrich hatte als 1. stellvertretende Bürgermeisterin die Gäste begrüßt und die
Veranstaltung eröffnet. Pastor Jonas Klur vom Pastoralen Raum südliches Siegerland hatte einen Blick aus
Sicht der Kirchen auf das ehrenamtliche Engagement geworfen. Jedes Jahr präsentiert sich ein Verein oder
eine Initiative exemplarisch für das vielseitige ehrenamtliche Engagement in Burbach. Diesmal hatte Britta
Hinkers die Arbeit und die Projekte des Trägervereins Höebs Haus vorgestellt. Der MGV Eintracht 1862
Burbach hatte mit Unterstützung der Sänger vom MGV Concordia Gilsbach unter der Leitung von Ralf
Schmidt vier Lieder zur musikalischen Gestaltung beigetragen. Ebenso wie die 15-jährige Flötistin Darja Unt
von der Musikschule Burbach unter Begleitung ihrer Musiklehrerin Margarete Nordmann (Klavier), die zwei
anspruchsvolle Stücke darbot. Für das leibliche Wohl hatten die Backes-Frauen im Heimatverein Alte Vogtei
Burbach gesorgt, die am Nachmittag frische Stullen geschmiert hatten.

Britta Hinkers gab einen kurzen Einblick in die Arbeit des Trägervereins Höebs Haus in Wahlbach

Der Jahresempfang 2023 fand diesmal wieder im Bürgerhaus Burbach statt

Erhielt von Bürgermeister Christoph Ewers (l.) die Ehrenmedaille der Gemeinde in Silber verliehen: Bernd Löhl vom TV Dresselndorf.
Einen Blumenstrauß gab es für seine Ehefrau

Der MGV Eintracht 1862 Burbach sang unter der Leitung von Ralf Schmidt und unterstützt von Sängern des MGV Concordia
Gilsbach u.a. „Freiheit“von Marius Müller-Westernhagen

 
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