(wS/hgw) Netphen 23.08.2024 | Nach dem legendären Vogelschießen des SV Netphen ging es am vergangenen Samstagabend noch einmal voll in die Eisen. Vorab wurde am Nachmittag des gleichen Tages König Andreas Göhrke mit seiner Königin Jana Handels sowie seinem Hofstaat um 15.45 vom befreundeten Schützenverein aus Kathen Frackel Hilter (Emsland) abgeholt und an die Netphe 35 begleitet.
Angekommen bei „Göbels im Garten“, lud der König zum Sektempfang ein. Um 18 Uhr startete danach der lange Festzug, musikalisch begleitet vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Netphen, der Musikkapelle Walpersdorf und dem Tambourcorps aus Erndtebrück. Viele befreundete Vereine aus dem Netpherland begleiteten das scheidende und neue Königspaar auf den Rathausplatz; feiert man doch dieses Jahr 50 Jahre Vereinsfreundschaft.
Zuvor wurde zum Gedenken aller Kriegsopfer der beiden Weltkriege ein Kranz am Ehrenmal niedergelegt. Neben den vielen Schützenschwestern und Schützenbrüdern aus Nah und Fern beteiligte sich auch die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Netphen und die Traktorkameradschaft Netpherland am Festumzug; sie fuhren mit liebevoll restaurierten Oldtimern mit.
Angekommen auf dem Rathausplatz stimmten alle Musikvereine mit zur Nationalhymne ein.
Für reichlich Stimmung und Heiterkeit sorgten nicht zuletzt die beiden Musikkapellen: Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Netphen sowie der Musikverein Erndtebrück. Das Dirigat hatte Lorena Käuser, Leiterin des Jugendorchesters, übernommen.
Michael Schmidt als erster Vorsitzender der Netphener Schützen, begrüßte alle Gastvereine mit ihren jeweiligen Vertretern und Würdenträgern. Darauf folgte die Krönung der neuen Majestäten.
Leo Molsberger und Lisa Hedrich – dem ehemaligen Königspaar – wurden Krone und Königskette „abgenommen“, diese tragen nun der neue Schützenkönig Andreas Göhrke und Königin Jana Handels.
Das Abzeichen für die Krone erhielt ebenfalls Andreas Göhrke, das Zepter schoss Bruder Benedikt Göhrke, der Reichsapfel ging an Heinz Stahl. Weiterhin wurde die neue Kinderkönigin gekrönt
Michael Schmidt war es eine besondere Ehre, ein verdientes Vereinsmitglied für 60 Jahre Mitgliedschaft zu ehren. Erich Schröder leitete selbst einige Jahre die Geschicke des Vereins und war nicht nur als erster Vorsitzender aktiv, sondern bleibt dem Verein bis heute als Sportschütze treu.
Ein besonderer Dank des Vereins gilt allen Unterstützern, ohne die ein solches Fest nicht mehr stattfinden könnte.
Nach dem offiziellen Teil heizte die Freddy Pfister Band aus dem Zillertal allen Festgästen ein und sorgte für einen tollen Schützenfest-Abend.
Die Freddy Pfister Band ist ein volkstümliches Musik-Trio aus Ramsau im Zillertal. Der 62-jährige Bandleader Freddy Pfister (Akkordeon und Keyboard) spielte früher bei den legendären „Schürzen- bzw. Zillertaler Schürzenjägern“ – einer Rockband – mit, die auch Auftritte im Siegerland hatte und sich 2007 auflöste. Seine musikalischen Mitstreiter sind Marco Volderauer (Gitarre) und Matteo Schrei (Steirische Harmonika). Das Repertoire des Trios besteht zwar im Kern aus rassiger alpenländischer Musik, die spritzige Polkas, Walzer und Ländler beinhaltet, jedoch auch volkstümlichen Schlagern, die mit Rock- und Popelementen gepaart sind.
In Netphen – wie es auch Facebook zu entnehmen ist – kam es dabei beim Soundcheck zu einer technischen Panne. Das Bass-Midi (ein elektronisches Rhythmusgerät) gab seinen Geist auf. Doch man wusste Abhilfe; gibt es doch in Netphen-Werthenbach Horst Büdenbender, Inhaber eines Musikgeschäftes, der LIMEX-Spezialist ist und sein von ihm entwickeltes „ELAKKORD“-System zur Verfügung stellte. Somit war der Auftritt in Netphen gerettet; ersetzt doch eine solche Elektronik viele andere Musikinstrumente mit verblüffend ähnlichem Klang.
Die Freddy Pfister Band brachte dann auch das Publikum rasch auf Volldampf, wobei sich insbesondere Matteo Schrei auf der Steirischen Harmonika mit seinen fliegenden Fingern gewaltig ins Zeug legte. Von der Möglichkeit, vor der Bühne zu tanzen, wurde allerdings trotz guter Stimmung und bester Laune nicht allzu viel Gebrauch gemacht, meist war reichlich Platz vorhanden, großes Gedränge gab es nie. In früheren Jahren wurde da viel mehr das Tanzbein geschwungen. Schade, dass so wenig alpenländische Formationen ins Siegerland kommen – in südlicheren Regionen, wie z. B. Bayern und Österreich, finden Musiker dieses Genres augenscheinlich ein Publikum vor, das richtig mitgeht. Übrigens steht die Freddy Pfister-Band voll im Tournee-Stress: Gleich am nächsten Tag ging die Reise zurück in südlichere Gefilde: Nämlich nach Südtirol, und das sind über 800 Kilometer …
Fotos & Bericht: HG. Maiwald
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