Ratsfraktionen beantragen Einführung eines digitalen „Passierschein A38“ in Siegen

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(wS/vo) Siegen 02.12.2025 | Mehrere Fraktionen im Rat der Stadt Siegen wollen die digitale Verwaltung künftig spielerischer vermitteln. Die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Volt haben einen gemeinsamen Antrag eingereicht, der am 17. Dezember 2025 im Rat beraten und entschieden werden soll. Der Antrag sieht vor, einen digitalen Übungsservice namens „Passierschein A38 – Siegen“ einzuführen.

Spielerischer Einstieg in die digitale Verwaltung

Das Online-Tool soll Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, unverbindlich und risikofrei zu üben, wie digitale Verwaltungsprozesse funktionieren – insbesondere die Anmeldung über BundID oder eID. Der Name spielt bewusst auf den berühmt-berüchtigten „Passierschein A38“ aus Asterix erobert Rom an, ein Symbol für absurde Bürokratie. Dieses Bild soll humorvoll genutzt werden, um Hemmschwellen gegenüber digitalen Verfahren abzubauen. Die Antragstellenden verweisen auf erfolgreiche Beispiele in Mönchengladbach und Wiesbaden, die ein ähnliches Angebot bereits umgesetzt haben und dafür 2025 ausgezeichnet wurden.

Nur Übungsdaten – keine echten Anträge

Der Siegener Dienst soll kein echtes Verwaltungsverfahren ersetzen, sondern ein Übungsangebot ohne Rechtswirkung sein. Nutzerinnen und Nutzer sollen Schritt für Schritt nachvollziehen können, wie ein digitaler Antrag gestellt wird – von der Anmeldung über die BundID bis zum fiktiven Erhalt des Passierscheins. Reale Daten werden dabei nicht verarbeitet. Geplant sind außerdem eine barrierefreie und mehrsprachige Umsetzung, eine Informationskampagne sowie Vor-Ort-Hilfen in Bürgerbüros oder der Stadtbibliothek, um auch digital unerfahrenen Menschen den Einstieg zu erleichtern.

Monitoring und KI-Prüfung vorgesehen

Der Antrag sieht außerdem ein begleitendes Monitoring vor, das die Nutzung des Tools analysieren und auswerten soll – etwa Registrierungen, Abbruchquoten oder Zufriedenheit. Auch der Einsatz von KI soll geprüft werden. Da das System nur mit fiktiven Daten arbeitet und auf bestehende IT-Strukturen aufsetzen könnte, halten die Fraktionen den Dienst für rechtlich unbedenklich und kosteneffizient umsetzbar.

Entscheidung steht noch aus

Ob das Vorhaben umgesetzt wird, entscheidet der Rat erst am 17. Dezember 2025. Sollte der Antrag eine Mehrheit finden, wäre Siegen die nächste Stadt, die den berühmten „Passierschein A38“ nutzt, um digitale Verwaltung verständlicher, zugänglicher und ein Stück weit humorvoller zu machen.

Pressemeldung von Samuel Wittenburg  – Volt

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