Luiza Licina-Bode und Laura Kraft informieren sich über MBE und JMD

(wS/awo) Siegen 11.11.2022 | Bundestagsabgeordnete besuchen Siegener Wohlfahrtsverbände: Gespräche über die Migrationsberatung für Erwachsene und den Jugendmigrationsdienst mit Fokus auf den Herausforderungen für die Zukunft

Die Siegen-Wittgensteiner Bundestagsabgeordneten Laura Kraft (Bündnis 90/Die Grünen) und Luiza Licina-Bode (SPD) haben bei den Themen Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) und Jugendmigrationsdienst (JMD), das Gespräch mit den hiesigen Wohlfahrtsverbänden gesucht. So trafen sie sich kürzlich mit den Vertreter:innen der ortsansässigen Wohlfahrtsverbänden AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe, Caritasverband Siegen-Wittgenstein e. V., Internationaler Bund, Diakonie Soziale Dienste gGmbH und dem Verein für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e. V. Mit dabei waren auch Jens Hunecke (stv. Geschäftsführer des AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe) und Matthias Vitt (Vorstand des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein e.V) sowie Iris Dittmann und Matthias Hess, die in beiden Verbänden für die Migrationsdienste zuständig sind.

Der Austausch ging besonders auf die Aufgaben der Migrationsberatung und die Effekte ein, die für die Klient:innen erreicht werden. Angesprochen wurden aber auch die Finanzierung sowie die neuen Herausforderungen. Die MBE begleitet und unterstützt zugewanderte Menschen ab 27 Jahren insbesondere in den ersten drei Jahren ihres Aufenthalts in Deutschland und spielt eine wichtige Rolle bei der Integration. Ein wichtiger Auftrag, denn die Berater:innen stellen sicher, dass Menschen mit Migrationshintergrund vertraulich beraten werden. Sie helfen beim Zugang zu Integrations- und Sprachkursen und ermöglichen gesellschaftliche und berufliche Teilhabe. Gleichzeitig bauen sie oftmals auch Brücken des Verständnisses zwischen Klient:innen und Behörden.

Die Wohlfahrtsverbände begrüßen die Erhöhung des bundesweiten Budgets für die Migrationsberatung für Erwachsene auf knapp 81,5 Millionen Euro. Laura Kraft betonte die wichtige Bedeutung der Angebote: „Ich sehe, was für einen Mehrwert die MBE und der JMD haben, um Menschen aufzufangen und ihnen Perspektiven zu zeigen. Die Arbeit ist jetzt wichtiger denn je, da wir einen Bedarf haben, der definitiv mehr wird und wir auf MBE nicht verzichten können.“ Dass die ausgezeichnete Arbeit der Migrationsberater:innen vor Ort auch in Berlin bekannt ist, brachte Luiza Licina-Bode zum Ausdruck. „Wir wissen, was für eine gute und wertvolle Arbeit Sie machen. Darauf können Sie sich verlassen“, betonte die Politikerin aus Bad Laasphe.

Neben der individuellen Beratung bieten die Mitarbeiter:innen der Verbände auch vielfältige Gruppenangebote an: Ob internationales Frauen-Kochen oder „Generationen und Kulturen Kochen“ in Kooperation mit dem Stadtteilbüro Fritz-Erler-Siedlung Kreuztal – über gemeinsame niedrigschwellige Aktivitäten wird ein Miteinander der Kulturen gelebt. Frauen aus der Ukraine hingegen wurden in diesem Jahr mit dem Caritas-Projekt „Spielend Sprache lernen“ erreicht. Kinder aus Flüchtlingsfamilien konnten durch die Aktion „Lernen und Spielen in den Sommerferien“ ihre Sprachkompetenz verbessern.

Die Wohlfahrtsverbände nutzten den Austausch aber auch, um den beiden MdBs von ihren Planungsunsicherheiten im Blick auf die Fördermodalitäten der MBE zu berichten. Die erforderliche jährliche Beantragung erschwert den Trägern langfristige Planungen und die wichtige Personalbindung. Die Politikerin Laura Kraft hatte ein offenes Ohr für die Anliegen und sagte: „Die Arbeit der MBE hört nicht auf. Das ist unrealistisch. Wir sind ein Einwanderungsland und müssen die vorhandenen Strukturen im Bereich der MBE stärken sowie dafür sorgen, dass die Mittel verstetigt und angepasst werden.“ Die Notwendigkeit der Verstetigung der finanziellen Mittel bestätigt auch Luiza Licina-Bode: „Das kann ich gar nicht verstehen, dass die Ausgaben für MBE keine feste Größe im Haushalt sind und nur jeweils für ein bis zwei Jahre bewilligt werden. Die Ausgaben bleiben und wachsen.“

Neben der verlässlichen und auskömmlichen Finanzierung waren sich die Beteiligten einig, dass an vielen Stellen auch der bürokratische Prozess vereinfacht werden muss. An den Beispielen des enormen Verwaltungsaufwands für Integrationskursträger und der Anerkennung von ausländischen Studienabschlüssen wurde deutlich, wie hoch manche Hürden auf dem Weg der gesellschaftlichen und beruflichen Integration sind. „Leider leben wir nach wie vor in einem System, welches die Menschen mit Migrationshintergrund benachteiligt“, brachte es Laura Kraft auf den Punkt.

Licina-Bode wies darauf hin, dass das von Hubertus Heil angeführte Bundesarbeitsministerium derzeit viele wichtige Schritte auf den Weg bringt, um die Anerkennung von ausländischen (Studien-) Abschlüssen zu erleichtern, damit eine schnellere Integration in unseren Arbeitsmarkt gelingen kann.

Insgesamt war es ein intensiver und wichtiger Dialog mit den heimischen Bundestagsabgeordneten, der auch im nächsten Jahr anlässlich des MBE-/ JMD-Aktionstages wieder stattfinden soll.

Laura Kraft traf sich mit den Migrationsberatern und Vertretern der Wohlfahrtsverbände
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