Diakonie Klinikum Siegen: Vor 50 Jahren Examen am „Stilling“ gemacht

(wS/dia) Siegen 06.05.2025 | Ehemalige Pflegeschülerinnen und -schüler feiern Klassentreffen

Lachende Gesichter und lange Umarmungen zum Wiedersehen: Acht ehemalige Pflegeschülerinnen und -schüler des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen haben sich 50 Jahre nach ihrem Examen an ihrer damaligen Ausbildungsstätte getroffen, um gemeinsam Klassentreffen zu feiern. In der Krankenhaus-Cafeteria begrüßte Pflegedienstleiter Frank Grümbel den früheren „Pflegekurs 47“ und führte die Gruppe durch die ihr vertrauten und die neueren Räumlichkeiten.

Noch bevor sie ihre Plätze in der „Stilling“-Cafeteria einnahmen, schwelgten die Jubilare in Erinnerungen an ihre Ausbildungszeit. Diese begann am 1. April 1972 an der Krankenpflegeschule neben dem Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus und betrug drei Jahre. Es gab einen Unterrichtstag pro Woche und zwei bis drei Mal eine Unterrichtsblockeinheit. In der übrigen Zeit fand die praktische Pflegeausbildung auf den Krankenhaustationen statt. „Teilweise haben wir drei Wochen am Stück in den Nachtdiensten gearbeitet. Da war es immer so schön, morgens vom Balkon der Station aus zu hören, wie die Vögel zu zwitschern begannen“, erinnerte sich Magdalene Rath. Bei einer Tasse Kaffee nahm Pflegedienstleiter Frank Grümbel die Jubilare in Empfang und stellte schmunzelnd fest: „Sie haben so lange ihr Examen in der Tasche, wie ich alt bin. Ich freue mich sehr darüber, dass Sie heute hier sind.“

1947 wurde das Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus im ehemaligen Standortlazarett auf dem Fischbacherberg in Siegen eröffnet. 1966 wurde der Neubau des Krankenhauses an der Wichernstraße – dem heutigen Standort – errichtet. Die neue Einrichtung war demnach sechs Jahre alt, als der damalige „Kurs 47“ dort in die Ausbildung startete. Eine Zeit, in der das „Stilling“ um immer mehr Spezialisierungen wuchs. 1973 eröffnete unter anderem die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Welche jüngsten Neuerungen es in dem Haus gegeben hat, erfuhren die „47-er“ bei einem Rundgang. Erster Halt war die Station für Geriatrie (Altersmedizin) im achten Stock. 2018 zog die Fachabteilung nach einer Modulbau-Aufstockung in die dortigen neuen Räumlichkeiten ein.

Weiter ging es für die Gruppe auf der 8G, wo sich die Stroke-Unit zur Behandlung von Schlaganfallpatienten befindet. „Hier arbeitet eine Enkelin von mir“, bemerkte Jubilar Siegfried Münker. Er ist einer von drei Azubis des ehemaligen Kurses, die dem Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus bis zum Renteneintritt treu geblieben sind.

Besonders beeindruckt waren die früheren Pflegeschüler von der Palliativstation, die sich zwei Etagen tiefer im Neubautrakt G befindet. „Das sieht hier einfach vorbildlich aus. So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagte Marianne Georg. Versorgt werden dort Patienten mit nicht heilbaren Krankheiten. Frank Grümbel erklärte:
„Die räumliche Ausstattung sorgt für eine wohnliche Atmosphäre. Angehörige stehen in einem besonderen Fokus. Auf Wunsch können sie mit im Patientenzimmer auf einer Schlafcouch übernachten.“ Abschließend warfen die Jubilare einen Blick in die neue Intensivstation und auf das Hubschrauber-Landedeck. Begeistert zeigten sie sich von dem Mehr an Nutzfläche und von den modernen pflegerischen und medizinischen Möglichkeiten, die das Diakonie Klinikum Jung-Stilling heute bietet.

Insgesamt bestand der damalige „Kurs 47“ aus neun Damen und fünf Herren. Vor 50 Jahren war es üblich, zu Ausbildungsbeginn mindestens 17 Jahre alt zu sein und im Schwesternwohnheim direkt an der Klinik zu wohnen. Marianne Georg war ein wenig älter, startete mit 21 Jahren ihre Pflegeausbildung: „Ich habe zunächst eine kaufmännische Ausbildung gemacht, merkte aber, dass mein Interesse doch woanders liegt.“ Bekannte Krankenschwestern erzählten ihr von der Arbeit in der Pflege. „Und dann merkte ich, dass mir genau das auch liegen könnte.“ Bereut hat die heute 74-Jährige diesen Schritt nie: „Der Zusammenhalt zwischen uns Schülern war immer so groß, genauso wie das Vertrauen und der tolle Umgang untereinander. Und das ist bis heute so geblieben“, sagte sie mit einem Lächeln. Zehn ihrer damaligen Mitschüler kamen aus der Pflegevorschule in der Leimbachstraße. Junge Menschen wurden dort gezielt auf die Ausbildung in der Pflege vorbereitet. Einige besuchten diese Schule für etwa zwei bis drei Jahre, um die Zeit bis zur Ausbildung zu überbrücken.

Ob das jüngste Klassentreffen, ihr Zusammenkommen 25 Jahre nach dem Examen oder die vielen weiteren Treffen, die sie alle paar Jahre als Ruheständler organisiert haben: Obwohl die früheren Pflegeschüler inzwischen von Siegen-Wittgenstein über Köln und Hessen bis Weil am Rhein, Flensburg und Berlin weit verstreut wohnen, sind sie sich nie fremd geworden. Zum „50-Jährigen“ ließ die Gruppe es sich so richtig gut gehen. Nach dem „Stilling“-Besuch ging es nahtlos weiter zur Hilchenbacher Ginsburg. Dort genossen die Jubilare den Nachmittag bei Kaffee, Kuchen und guten Gesprächen. Es folgten Spaziergänge sowie ein Abendessen mit anschließender Hotelübernachtung.


Klassentreffen am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen: Ehemalige Pflegeschülerinnen und -schüler haben 50 Jahre nach ihrem Examen ihre Ausbildungsstätte besucht. Pflegedienstleiter Frank Grümbel (von links) führte Edith Seifert, Harald Gran, Brigitte Winkel, Gudrun Kobalz, Marianne Georg, Magdalene Rath, Ingrid Ütkü und Siegfried Münker durch das Krankenhaus am Rosterberg.


Krankenpflege-Ausbildung von 1972 bis 1975 am Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus: Für den damaligen „Kurs 47“ war es eine Zeit mit großem Zusammenhalt zwischen den Pflegeschülerinnen und -schülern.

Fotos: Diakonie in Südwestfalen gGmbH

.

AnzeigeGünstig Werbung schalten auf wirSiegen.de – Infos hier

💚 Ihnen gefällt unsere Berichterstattung und Sie möchten wirSiegen.de unterstützen?

👉 Dann klicken Sie bitte HIER!

Wir freuen uns sehr, vielen Dank!

[plista widgetname=plista_widget_slide]