wS/uni Siegen Was genau ist eigentlich ein Sprachatlas? Wie werden die Forscher und Forscherinnen vorgehen? Wie könnte das Ergebnis aussehen? Und warum ist das Siegerländer Platt überhaupt besonders interessant? Antworten auf diese Fragen gibt Prof. Dr. Petra M. Vogel am Dienstag, den 17. Mai 2011 um 19 Uhr, im Siegener KrönchenCenter (Markt 25, Raum 1.05).<!–more–>
Der eigene Dialekt ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres täglichen Lebens; er ist die Sprache der Heimat, Vertrautheit und Gemeinschaft. Viele Dialektsprecher wissen auch, dass oft schon im Nachbardorf etwas anders gesprochen wird. Diese Unterschiede zwischen den großen Dialektgruppen einerseits, aber auch innerhalb eines Dialektes andererseits, lassen sich auf die unterschiedlichen Entwicklungen der Sprache v.a. seit dem Mittelalter zurückführen.
Welche besonderen Eigenschaften und Veränderungen das Siegerländer Platt aufweist, was es von anderen, benachbarten Dialekten unterscheidet und welche Dialektunterschiede innerhalb des Siegerlandes existieren, will eine Gruppe von Wissenschaftlern um Prof. Dr. Petra M. Vogel, Professorin für deutsche Sprachwissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen, im Rahmen ihres Projektes „Siegerländer Sprachatlas“, kurz SiSal, herausfinden.
Der älteste in verschiedenen Orten des Siegerlandes noch gesprochene Dialekt soll innerhalb der nächsten drei Jahre erhoben, in Ton und Schrift aufgezeichnet, somit dokumentiert und weiter sprachwissenschaftlich analysiert werden. Die Ergebnisse schließlich werden nicht nur der Wissenschaft, sondern v.a. auch der interessierten Öffentlichkeit zunächst in Form eines digitalen Sprachatlasses im Internet zugänglich sein; eine gedruckte Version ist ebenfalls geplant.