Kreis erreicht ab 1. August 2012 U3-Betreuungsquote von 24,55 Prozent

wS/ksw – Jugendhilfeausschuss – Im neuen Kindergartenjahr – ab 1. August 2012 – stehen im Kreis Siegen-Wittgenstein (außerhalb der Stadt Siegen) 1.023 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung, das entspricht einer Betreuungsquote von 24,55 Prozent. Von den 1.023 Plätzen werden 140 von Tagesmüttern und -vätern angeboten. Das geht aus dem Bedarfsplan für Kindertagesbetreuung hervor, den der Kreisjugendhilfeausschuss am Dienstag, 6. März 2012, beraten wird. Für die Betreuung von Kindern, die drei Jahre und älter sind, werden 4.455 Betreuungsplätze angeboten, das entspricht einem Versorgungsgrad von 102,47 Prozent.

Wie in den vergangenen Jahren haben die jährlichen Planungen im Bereich der Kindertagesbetreuung im engen Dialog mit Trägern von Kindertageseinrichtungen, den Kindergartenfachberatungen sowie den kreisangehörigen Städten und Gemeinden stattgefunden“, unterstreicht Kreissozialdezernent Helmut Kneppe.

Nachdem die Arbeiten am Bedarfsplan für 2012 abgeschlossen sind, richtet sich der Blick der Mitarbeiter des Fachservices Jugend und Familie jetzt schon auf den 1. August 2013. Ab dann haben alle Eltern von Kindern zwischen ein und drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. „Wir setzen alles daran, diesen Rechtsanspruch zu erfüllen“, unterstreicht Kreissozialdezernent Helmut Kneppe, „aber Bund und Land müssen dringend zusätzliche Gelder zur Verfügung stellen, um dieses Ziel erreichen zu können!“.

Die Planungsgrundlagen stehen“, so Kneppe, „denn die Kinder, über die wir reden, sind bereits geboren.“ Die Planungen für den Ausbau der U3-Betreuung im Kreis Siegen-Wittgenstein stehen seit geraumer Zeit. „Um diese realisieren zu können, brauchen die Kindergartenträger aber dringend eine angemessene Finanzierung. Hier kommen das Land und der Bund ihrer Verpflichtung nur ansatzweise nach“, bedauert Kneppe.

Im Herbst 2010 hatte das Land bei allen Jugendhilfeträgern abgefragt, welche Finanzmittel für den erforderlichen U3-Ausbau benötigt werden. Der Kreis hatte einen Bedarf von 8,9 Millionen Euro gemeldet. „Welchen Wert haben solche Meldungen?“, fragt Helmut Kneppe mit Blick auf rund 1,88 Millionen Euro, die 2012 und 2013 tatsächlich in den Zuständigkeitsbereich des Kreises fließen. „Ein Tropfen auf den heißen Stein, denn um die Betreuungsangebote räumlich so auszustatten wie sie für ein qualitativ hochwertiges Angebot benötigt werden, fehlen in Siegen-Wittgenstein damit rund 7 Millionen Euro“, so Kneppe.

Um den Rechtsanspruch im Jahr 2013 erfüllen zu können, ist es auch erforderlich, dass die mit den Kindergartenträgern verabredeten Anträge für bauliche Maßnahmen für den U3-Ausbau zügig gestellt werden. „Deshalb appelliere ich dringend an die Träger, ihren Zusagen nachzukommen“, unterstreicht Kneppe.

Nächste Zielmarke für die Planungen des Kreises ist der 1. August 2013. Doch auch für die Zeit danach zeichnen sich die Herausforderungen bereits ab: „Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Entwicklungen wird die Nachfrage nach Betreuungsangeboten im vorschulischen Bereich weiter steigen“, führt Pia Cimolino, Fachserviceleiterin Jugend und Familie, aus. Dabei verweist sie darauf, dass Experten mittlerweile davon ausgehen, dass die für 2013 prognostizierte Bedarfsquote von 32 Prozent für die U3-Betreuung in der Praxis weit höher liegen wird.

Um hierzu regionale Zahlen, Daten und Fakten zu erhalten, beteiligt sich der Kreis Siegen-Wittgenstein an einer jugendamtsspezifischen Elternbefragung zum Betreuungsbedarf von unter Dreijährigen in Tageseinrichtungen. Die Befragung wird von der Technischen Universität Dortmund (TU) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) und dem Institut für Soziale Arbeit (ISA) durchgeführt. Der Fragebogen wird ab 16. April dieses Jahres an Eltern von Kindern unter drei Jahren versandt. Neben dem tatsächlichen Betreuungsbedarf werden auch Meinungen zur Zufriedenheit der Eltern mit ihrer derzeitigen Betreuungssituation abgefragt.

Die Ergebnisse werden im Dezember 2012 vorliegen. „Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn ab Spätherbst führen wir in den Städten und Gemeinden bereits die Bedarfsplanungsgespräche für das Kindergartenjahr 2013/2014“, so Gerold Wagener, Fachgebietsleiter im Fachservice Jugend und Familie.

Der Jugendhilfeausschuss tagt am Dienstag, 6. März 2012, ab 17:00 Uhr in Kreuztal, Weiße Villa Dreslers Park (großer Saal). 

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