Die Sicht des Südens: Hilchenbacher Schüler nehmen an Projekt teil

wS/hi  –  Stadt Hilchenbach  –  17.10.2012  –  Schülerinnen und Schüler der Carl-Kraemer-Realschule Hilchenbach nahmen Anfang Oktober an dem Projekt „Planspiel Südsicht“ der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. (LAG 21) teil. Mit gutem Beispiel vorangehend, fuhren die beiden Koordinatorinnen Kristin Neumann und Meike Send vom LAG 21, die das Projekt in Hilchenbach betreuen, in den frühen Morgenstunden mit dem Zug von Dortmund nach Hilchenbach und auf dem gleichen Weg nach der Veranstaltung auch wieder zurück.

Ziel dieses Projektes ist es unter anderem junge Menschen für ein klimagerechtes Handeln aus der Perspektive des Südens zu schärfen, zu sensibilisieren und damit Interesse zu zeigen.

Zu Gast ist man in Ghanesien, einem fiktiven Staat im Westen Afrikas, mit 22,8 Millionen Einwohnern. Seit dem 6. März 1957 ist das Land unabhängig von Großbritannien. Es durchlief verschiedene Phasen der Demokratisierung. Ghanesien hat keine Jahreszeiten, sondern nur einen Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit. Traditionelle Stammeshäuptlinge, so genannte Chiefs, haben großen politischen Einfluss. Daneben haben die Naturreligionen in allen Bevölkerungsschichten große Bedeutung.

Alles dreht sich um die Stadt Cape Shore, die im Südwesten von Ghanesien liegt. Mit ihren 142.246 Einwohnern gliedert sich Ghanesien in zehn Regionen, welche wiederum in Distrikte untergliedert werden.  Es ist die Hauptstadt der Central Region, wobei 70 Prozent der gewerblich aktiven Bevölkerung im Bereich Landwirtschaft (überwiegend Subsistenzwirtschaft, also für den eigenen Bedarf produzierend) und Fischerei tätig sind.

Heute tauscht die Schulklasse ihre Namen mit denen von Bürgern von Cape Shore ein.

Sie schlüpfen in die Rolle von Politikern dieser Stadt. So wird der Ratssaal der Stadt Hilchenbach schnell zum Ratssaal der Stadt Cape Shore umgewandelt. So übernehmen die Schülerinnen und Schüler die Rollen von Ratsmitgliedern einer Stadt des Südens, um in einem fiktiven Szenario, Entscheidungen über mögliche Maßnahmen herbeizuführen.

Das Szenario: Stark ausgeprägte Niederschlagsschwankungen in Folge des Klimawandels stehen an der Tagesordnung. Flüsse treten über die Ufer und führen zu erheblichen Überschwemmungen.

Zahlreiche Menschen kommen durch die Wassermassen ums Leben oder verlieren ihre Existenzgrundlage. Zerstörung von Infrastrukturen (Brücken, Straßen etc.) und Gebäuden sind die Folge. Wertvolle oberste Bodenschichten auf landwirtschaftlichen Flächen erodieren und so schlägt die Verwaltung der Stadt Cape Shore zwei Maßnahmen vor:

a) Anlage von Retentionsflächen und Baumpflanzungen und

b) Schutzwände und Deiche.

 

Im Rat befinden sich die beiden gewählten Parteien, die hier als Fraktion jeweils agieren:

Die SDC (Social Democratic Congress) und die LPP (Liberal Patriotic Party). Die beiden Ausschüsse Planungs- und Umweltausschuss sowie der Haupt- und Finanzausschuss bereiten die Ratsentscheidung fachlich vor. Sonderfunktionen wird dem Bürgermeister sowie den Fraktions- als auch Ausschussvorsitzenden zugeteilt. Nach Fraktionssitzungen, Ausschusssitzungen und den Ratssitzungen fällt dann die Schulklasse einen Ratsbeschluss für eines der beiden Planungsvorhaben.

Die Schülerinnen und Schülern konnten nachvollziehen, welche Konsequenzen, der durch die Industrieländer ausgelöste Klimawandel auf die Länder des Südens hat und sich in die Probleme und Anliegen der Entwicklungsländer hineinversetzen.

 

Anzeige – Bitte beachten Sie auch die Angebote unserer Werbepartner
[adrotate group=“3″]

 

[plista widgetname=plista_widget_slide]