"Riegel vor! Sicher ist sicher!

wS/ots  –  Siegen  –  19.10.2012  —  Siegener Kriminalexperten halten Fachvorträge und geben Präventionstipps zum Thema Wohnungseinbruch  —  Ein Wohnungseinbruch ist für die Betroffenen oft ein Schock: Viele Opfer empfinden das Eindringen in die eigenen „vier Wände“ als extrem belastend. Neben dem reinen Sachschaden und eventuell dem Verlust von unersetzbaren Erinnerungsstücken fühlen sich viele von ihnen in der eigenen Wohnung nicht mehr wohl. Unsicherheit und Ängste nach einem Einbruch belasten die Opfer deshalb oft noch lange nach der Tat. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Wohnungseinbrüche landesweit auf über 50.000 angestiegen. Die hohe Mobilität der Täter führt dazu, dass es kaum Schwerpunkte gibt und fast alle Städte und Gemeinden betroffen sind.

Im Gegensatz jedoch zu diesem wenig erfreulichen Landestrend konnte die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein im letzten Jahr angenehmere Zahlen vermelden. Gegenüber dem Jahr 2010 waren die Fallzahlen nämlich von 256 auf 240 (im Jahr 2011) gesunken. Und die Kreispolizeibehörde konnte zudem mit einer Aufklärungsquote glänzen, die fast doppelt so hoch war wie im übrigen Land.

Kriminalhauptkommissar Uwe Jeschke, Leiter des Siegener Kommissariats Vorbeugung: „Wir möchten den Einbrechern auch in diesem
Jahr – unter Mithilfe unserer Bürgerinnen und Bürger – wiederum den entscheidenden Riegel vorschieben!“ Insbesondere mit Beginn der jetzt
einsetzenden „dunklen Jahreszeit“ -in der Einbrecher relativ einfach erkennen können, ob jemand zu Hause ist oder nicht –  gilt diese
Aussage  umso mehr. „Kern der Kampagne der NRW-Polizei“,  so Jeschke, „ist dabei der dreifache Riegel gegen Einbrecher: Wohnung sichern,
aufmerksam sein, Polizei über Notruf 110 rufen.“

Der für materielle Sicherungsmaßnahmen zuständige Kriminalhauptkommissar Uwe Seidel ergänzt: “ Gute Riegel vor Fenstern und Türen führen häufig dazu, dass Täter ihre Einbrüche schon frühzeitig abbrechen. Einbrecher wollen nämlich schnell ins Haus einsteigen. Eine gute Sicherung bedeutet Verzögerung – und damit ein erhöhtes Risiko für die Täter.“

Aber auch jeder Bürger kann zusätzlich einen aktiven Beitrag zur Verhinderung von Einbrüchen leisten. Dabei gilt immer: Aufmerksam sein!  Eine Kultur des Hinsehens und Handelns macht es den Dieben schwer. „Wer seine Umgebung und Nachbarschaft im Auge behält, verdächtige Personen oder Geschehnisse wahrnimmt, sollte dies sofort der Polizei über 110 mitteilen. Dieses Verhalten hilft sehr effektiv, den Tätern noch vor der Tat das Spiel zu verderben“, so Uwe Jeschke.

Eines muss jedem klar sein:

Einbrecher steigen nicht nur nachts und zu Urlaubszeiten in Häuser ein. Häufig geschieht dies gerade dann, wenn die Bewohner „nur mal
kurz weg“ sind. Die Täter haben es eilig und nutzen jede günstige Gelegenheit.

In jeder Polizeibehörde werden zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs deshalb maßgeschneiderte und ortsspezifische Konzepte umgesetzt. In Siegen-Wittgenstein werden die Kriminalexperten Jeschke und Seidel  – wie schon im letzten Jahr erfolgreich praktiziert – wiederum mehrere Fachvorträge zum Thema „Schutz vor Wohnungseinbruch“ halten, zu denen interessierte Bürgerinnern und Bürger, Hausbesitzer oder Wohnungsinhaber herzlich eingeladen sind.

Die Vorträge finden – immer Dienstags um 18:30 Uhr –  wie folgt statt:

30.10.12        Burbach im Bürgerhaus
06.11.12        Neunkirchen im Bürgerhaus
13.11.12        Eiserfeld im IHW Park im Schulungsraum Dekra
20.11.12        Bad Berleburg im Bürgerhaus
27.11.12        Bad Laasphe im Haus des Gastes.

Und hier noch einmal die Tipps der Siegener Kriminalexperten zum Schutz vor unerbetenen Gästen:

– Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihres Hauses/Ihrer Wohnung

z. B. Haus und Wohnungseingangstüren, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster, Kellerzugänge)durch den Einbau von geprüfter Sicherungstechnik. Gut gesicherte Türen und Fenster aufzuhebeln, kostet den Täter Zeit und verursacht Lärm.

– Auch wenn Sie nur kurz weg gehen, schließen Sie Ihre Haus-/Wohnungstür so oft wie möglich ab. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnet der Täter in Sekundenschnelle.

– Halten Sie die Hauseingangstür in Mehrfamilienhäusern auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie vor dem Drücken des Türöffners, wer ins Haus will (z. B. durch einen Blick aus dem Fenster). Lassen Sie nur Personen ein, die zu Ihnen wollen oder die bekanntermaßen „ins Haus gehören“.

– Lassen Sie bei Wohnungs-/Haustüren mit Glasfüllung niemals innen den Schlüssel stecken.

– Vermeiden Sie es, Schlüssel draußen zu verstecken, um sich z. B. bei einem unfreiwilligen Aussperren helfen zu können, denn: Einbrecher kennen jedes Versteck.

– Sollten Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie
unverzüglich den Schließzylinder aus.

– Verschließen Sie Fenster, Balkon und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen – denn gekippte Fenster sind offene Fenster.

– Sichern Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken, denn Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste usw. können als Kletterhilfen dienen.

– Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter, sonst entsteht tagsüber der Eindruck, die Bewohner seien nicht da.

– Verschließen Sie stets Türen von Kellern und Dachböden.

– Kellerlichtschächte und Kellerfenster sollten Sie z. B. mit massiven, gut verankerten Gittern oder Gitterrosten sichern lassen.

– Lassen Sie Wohnung oder Haus bei längerer Abwesenheit durch Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder gegebenenfalls „Haushüter“ bewohnen oder bewohnt erscheinen: Briefkasten leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher unregelmäßig betätigen.

– Verzichten Sie auf eine Mitteilung über Ihre Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter.

– Informieren Sie Ihre Nachbarn über den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden, Beleuchtung, Radio etc.

– Lassen Sie Wertsachen nicht offen zu Hause herumliegen.

– Markieren Sie Ihre Wertgegenstände (Gravur, UV-Stifte etc.) eindeutig und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste. Fotografieren Sie schwer zu beschreibende Gegenstände.

– Bewahren Sie besonders Wichtiges oder Wertvolles (z. B. Dokumente, Sparbücher, Sammlungen, Gold oder Schmuck), das Sie nur selten brauchen, bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach auf.

Wenn Sie diese Dinge im Haus behalten möchten, bringen Sie sie in einem geprüften Wertbehältnis (z. B. Tresor) unter.

– Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie auf unbekannte Personen und/oder auf verdächtige Situationen „nebenan“. Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über den Notruf 110.

– Lassen Sie sich von Ihrer Polizei beraten. Informationen zur Sicherung Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung erhalten Sie beim Kommissariat Vorbeugung (Telefon 0271-7099-4800 ) der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein. Das Kommissariat informiert Sie auch über Hersteller von geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten und Unternehmen, die Sicherungstechnik fachgerecht einbauen können.

 

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