Zweiter Teil der dritten Bildungskonferenz ein voller Erfolg

wS/ksw  –  Siegen-Wittgenstein  –  17.10.2012  —  Viele Praxisbeispiele, Workshops und abschließende Podiumsdiskussion  —  „Nicht jede Krise ist eine Katastrophe!“ So brachte es Pia Cimolino, Fachserviceleiterin Jugend und Familie, auf den Punkt, als sie von Moderator Matthias Bartscher wie alle anderen Teilnehmer der Podiumsdiskussion gefragt wurde, was sie Eltern in ihrem direkten Umfeld gerne mitgeben würde. Pragmatisch wie dieser Rat waren auch die Ergebnisse der sechs Workshops beim zweiten Teil der dritten Bildungskonferenz. Thema der vom Regionalen Bildungsbüro der Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein durchgeführten Regionalkonferenz war die Elternarbeit. Schwerpunkt war dabei, wie sich Menschen, die beruflich Eltern beraten (zum Beispiel Lehrer, Erzieher, Psychologen, Ärzte, Jugendhelfer), vor Ort besser und optimal vernetzen, um  zum Beispiel Ressourcen zu teilen.

So stimmte auch der Eingangsvortrag von Matthias Bartscher in die Gelingensbedingungen von Vernetzung am Beispiel der Hammer Elternschule ein. Er machte deutlich, wie wichtig die Haltung der beteiligten Menschen ist, und dass Konkurrenz und Hierarchie als Stolpersteine auf dem Feld der gemeinsamen Arbeit mit zu bedenken sind und strategisch angegangen werden müssen.

Dies machte auch der Workshop deutlich, in dem Familienzentren und die Kommunen Bad Laasphe, Hilchenbach, Kreuztal und Siegen beeindruckende Projekte für die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern vorstellten, die ohne Vernetzung der Experten vor Ort nicht möglich gewesen wären.

Durch Inkrafttreten des neuen Bundeskinderschutzgesetzes muss die Jugendhilfe als einer der zentralen Akteure Kooperationen eingehen bzw. bestehende verstärkt nutzen. So stellte Thomas Wüst, Fachgebietsleiter Jugend und Familie beim Kreis, der „Schulseite“ vor, welche Rechte und Pflichten sich für Lehrer aus dem neuen Gesetz ergeben.

Ganz praktisch ging es in weiteren Arbeitsgruppen zu. So gibt es Prinzipien und Settings (Situationsbedingungen wie Räumlichkeiten und Veranstaltungsrahmen, also z.B. Groß- oder Kleingruppe), die förderlich sind für Gespräche mit Eltern. Dies erläuterten Jutta Schöler, Der Lernkompass, und Gabriela Kreter von Elternschule Hamm. Ebenfalls kennen sollte man Haltungen und Rituale, wie sie in anderen Kulturen üblich sind, damit die Kommunikation nicht von Vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. Dazu referierten Gül Ditsch vom Verein für Soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. (VAKS) und Verena Bahrami von der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA).

Sehr erfreulich war auch die Erneuerung eines Netzwerkes im Südlichen Siegerland. Hier lagen bereits Erfahrungen vor, auf denen Michael Goedecke, Rektor der Grundschule Burbach, und Psychologe Frank Luschei aufbauen konnten.

In der an die Workshops anschließenden Podiumsdiskussion nahmen die Moderatoren der Workshops, Jens Kamieth, MdL und 1. stellv. Bürgermeister der Stadt Siegen (CDU), und Angelika Flohren, 2. stellv. Bürgermeisterin der Stadt Siegen (SPD) teil. In dieser Runde wurden Wünsche bzw. Forderungen an Verwaltung und Politik formuliert, auf die Jens Kamieth konstruktiv und pragmatisch einging. Im Zusammenhang mit der Ressourcenfrage im Hinblick auf Finanzen und Personal wies Angelika Flohren darauf hin, dass es viele EU-geförderte Projekte gäbe, die noch stärker nachgefragt werden könnten. Einig war man sich auch, dass Parallelstrukturen sehr hinderlich seien und dass die Bildung idealerweise nur durch ein Dezernat und durch ein Ministerium verwaltet werden sollte. Jens Kamieth versprach, Impulse mit nach Düsseldorf zu nehmen, was z. B. die Finanzierung von Elternkursen anbelange.

An das Bildungsbüro des Kreises wurde der Wunsch nach einem Internetportal von Angeboten der Elternarbeit, auch über Migrantenselbstorganisationen, herangetragen. Ziel soll es sein, dass die Profis mehr voneinander wissen und Eltern einen Überblick über diese Angebote erhalten.

Das Bildungsbüro wird in Kürze eine Dokumentation erstellen, die an alle etwa 120 Teilnehmer geht und über die Internetseite „Regionale Bildungsnetzwerke NRW“ unter www.regionale.bildungsnetzwerke.de öffentlich zugänglich ist.

 

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