Gemeindewerke Wilnsdorf führen Kundenselbstablesung ein

wS/wi – Wilnsdorf – Immer im Herbst steht er ins Haus: der Besuch eines Ablesers, der im Auftrag der Wilnsdorfer Gemeindewerke den Zählerstand des Wasserzählers erfassen muss. Bis jetzt. Denn der Wasserversorger hat sein Verfahren geändert. Künftig müssen die Kunden nicht mehr auf den Ableser warten – sie können den Zählerstand selbst an die Gemeindewerke übermitteln.

Kundenselbstablesung nennt sich das Verfahren, das für alle Seiten Vorteile bietet. Grundstückseigentümer müssen nicht mehr Fremde zum Wasserzähler führen, sondern können den Zählerstand selbst ablesen und kostenlos per Postkarte oder Internetportal übermitteln; für die Gemeindewerke sinkt das Risiko fehlerhafter Werte, weil das neue Verfahren mit weniger Verarbeitungsschritten auskommt.

Ulrich Berghof, kaufmännischer Betriebsleiter der Gemeindewerke Wilnsdorf, klärt auf: „Bisher haben die von uns geschickten Ableser jeden einzelnen der 6.600 Wasserzähler in der Gemeinde aufgesucht, dort den Zählerstand abgelesen und in ein Formular übertragen. Mitarbeiter der Gemeindewerke haben diese Werte anschließend in ein EDV-System eingearbeitet.“

Im Vergleich dazu spart die Kundenselbstablesung einen Schritt und reduziert die Fehlerquellen. „Jeder Eigentümer selbst liest jetzt den Wasserzähler ab und notiert den Zählerstand. Nutzt der Kunde die Postkarte, wird diese von einem Scanner ausgewertet. Bei der Übermittlung im Internetportal fließen die Werte sogar direkt ins EDV-System ein“, beschreibt Berghof die automatisierten Prozesse.

Das neue Verfahren zeichne sich durch verbesserte Abläufe und Kundenfreundlichkeit aus, ergänzt der Betriebsleiter, außerdem können in der Verwaltung in den nächsten fünf Jahren rund 20.000 € eingespart werden. Für die Einführung der Kundenselbstablesung beauftragte der Wilnsdorfer Betriebsausschuss im Juli einen Dienstleister, der bereits erfolgreich für viele andere kommunale Versorger tätig ist.

Anfang Oktober werden die Gemeindewerke Infobriefe an alle Grundstückseigentümer verschicken. Das Schreiben erklärt leichtverständlich, wie künftig der Zählerstand ans Rathaus übermittelt werden kann. Mit dabei ist auch die Postkarte, die portofrei versendet werden kann. Als das Verfahren im Betriebsausschuss vorgestellt wurde, fragten die Ausschussmitglieder, inwieweit die Gemeindewerke von der Ehrlichkeit der Kunden abhängig wären.

Ulrich Berghof nannte ein unschlagbares Argument gegen mögliches Schummeln: „Per Gesetz müssen wir die Wasserzähler alle sechs Jahre eichen lassen, spätestens dann fielen Abweichungen zu den übermittelten Zählerständen auf“.

Außerdem gäbe das EDV-System eine Meldung ab, wenn in den übermittelten Jahreswerten eine plötzliche Schwankung auftaucht. „Dem würden wir nachgehen“, kündigt Berghof an. Und falls ein Kunde seine Rückmeldung vergisst, werden die bisherigen Jahreswerte für eine Schätzung herangezogen.

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