"Paradiesvogel" über die Drehleiter geerdet

wS/ots – Siegen – Einen „Paradiesvogel“ mussten Polizeibeamte der Weidenauer Wache in der Nacht zu Freitag von einem Balkon herunter holen. „Eingenistet“ hatte sich der offenbar mit Drogen zugedröhnte Exot in einem Siegener Bio-Kochstudio. Und da der „Vogel“ zwar nicht fliegen konnte, aber durchaus zu fliehen in der Lage gewesen wäre, – und sich außerdem kein anderer sicherer Weg vom Balkon mehr nach unten ergab als der über eine Feuerwehrdrehleiter – so gestaltete sich auch die polizeiliche Festnahme des im übrigen mit einem Haftbefehl Gesuchten als durchaus kompliziert und ungewöhnlich.

Der 22-jährige junge Mann war zunächst von einem aufmerksamen Anwohner der Spandauer Straße dabei beobachtet worden, wie er mitten in der Nacht gegen 0.50 Uhr auf das Dach der rückwärtig gelegenen Garagen eines Bio-Marktes Straße geklettert war und dort unter massivem Einsatz einer Metallstange eine Balkontüre aufgebrochen sowie von innen wieder verschlossen hatte.

Polizeiauto 001

Die deshalb von dem Anwohner alarmierten Polizeibeamten kletterten nach ihrem Eintreffen vor Ort ebenfalls hoch auf den Balkon und konnten den nächtlichen Einbrecher schließlich im Schein ihrer Taschenlampen hinter der von innen verschlossenen Terrassentür in dem Kochstudio entdecken.

Gleich bei der ersten Ansprache des Einbrechers erkannten die erfahrenen Kommissare jedoch, dass mit dem Mann auf der anderen Seite der Terrassentür etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Machte er doch einen seltsam verwirrten Eindruck, in der Hand hielt er ein Funktelefon und seine Kleidung war teilweise zerrissen.

Auf die Aufforderung, die von innen verriegelte Tür zu öffnen, ging er zunächst nicht ein, verlangte vielmehr, dass er noch fünf Minuten in Ruhe gelassen werde, außerdem stehe er mit seinem Telefon in Verbindung mit der Polizei.

Als er dann erneut aufgefordert wurde, die Tür zu öffnen, äußerte der Mann, dass er Angst vor den Beamten und der Festnahme habe. Durch gutes Zureden konnte der 22-Jährige dann jedoch dazu gebracht werden, die Terrassentür zu entriegeln und zu öffnen, so dass er schließlich ohne Widerstand festgenommen werden konnte.

Da für die Polizei jedoch keine Möglichkeit bestand, den nunmehr Festgenommen von dem Balkon aus auf normalem Weg nach unten zu transportieren (Treppenhaustür verschlossen), wurde der 22-Jährige letztendlich über die Drehleiter der Feuerwehr aus dem Fenster des Umkleideraumes des Kochstudios auf die Straße transportiert. Von dort aus wurde er mit einem Streifenwagen in Polizeigewahrsam genommen.

Der 22-Jährige stand vermutlich während seines Einbruchs erheblich unter Drogeneinfluss. Auch bei seiner Festnahme konnten Betäubungsmittel aufgefunden und sichergestellt werden. Vor diesem Hintergrund wurde ihm auf der Wache auch eine Blutprobe entnommen.

Bei der weiteren polizeilichen Überprüfung des 22-Jährigen stellte sich auch noch heraus, dass der der Polizei bereits bekannte staatenlose Mann mit einem Untersuchungshaftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung gesucht wurde.

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