Forschung für leichtere Autos an der Uni

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Das Foto zeigt (von links): Dr. Thomas Muhr (Geschäftsführender Gesellschafter der Muhr und Bender KG, Attendorn), Prof. Dr. Hans-Jürgen Christ (Universität Siegen, Lehrstuhl für Materialkunde und Werkstoffprüfung, Vorsitzender der Berufungskommission), Paul Breuer (Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein), Prof. Dr. Robert Brandt (Universität Siegen, Lehrstuhl für Werkstoffsysteme für den Fahrzeugleichtbau), Prof. Dr. Holger Burckhart (Rektor der Universität Siegen), Klaus Th. Vetter (IHK Präsident Siegen, Inhaber der VETTER Holding GmbH, Siegen), Prof. Dr. Peter Haring Bolívar (Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Siegen). Foto: Universität Siegen

(wS/uni) Siegen – Mehr Forschung für leichtere Autos.  Mit dem neuen Lehrstuhl „Werkstoffsysteme für den Fahrzeugleichtbau“ von Prof. Dr. Brandt wird die Lehre an der Universität Siegen weiter ausgebaut.

Der Fahrzeugleichtbau steht mehr denn je im Fokus der Automobilindustrie. Während unsere Autos in den vergangenen Jahren kontinuierlich schwerer geworden sind, arbeitet ein neuer Lehrstuhl an der Uni Siegen nun daran, Gewicht abzuspecken. Mit der von Muhr und Bender (Mubea) an die Universität vergebenen Stiftungsprofessur „Werkstoffsysteme für den Fahrzeugleichtbau“ ist die Basis für zukünftige Forschung und Entwicklung rund um innovative Materialien und Werkstoffe für den Fahrzeugleichtbau gelegt. Prof. Dr. Robert Brandt hat den neuen Lehrstuhl im Department Maschinenbau der Universität Siegen inne.

Vorlesungen „Werkstoffe für Automobile“

Am 9. Januar 2014 hielt Prof. Brandt im Artur-Woll-Haus der Universität seine Antrittsvorlesung. Zu Gast waren Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart, Prof. Dr. Peter Haring Bolívar (Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs), Kanzler Ulf Richter, Studierende und Interessierte aus der Hochschule sowie zahlreiche Gäste aus den Bereichen Politik, Forschung und Industrie. Prof. Haring Bolívar begrüßte die Möglichkeit, mit dem neuen Lehrstuhl die Lehre im Department Maschinenbau weiter ausbauen zu können. Mit den Vorlesungen „Werkstoffe für Automobile“ und „Experimentelle Methoden der Werkstofftechnik“ werde der Lehrstuhl auch einen wesentlichen Beitrag für den neu eingerichteten Masterstudiengang Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (MatWerk) leisten können.

Die Faszination am Thema „Werkstoffsysteme für den Fahrzeugleichtbau“ einte alle Besucher der Antrittsvorlesung, schließlich suchen Autohersteller verstärkt nach neuen Materialien, um Fahrzeuge leichter zu machen. Sicherheitsanforderungen und -vorschriften sowie zunehmender Komfort durch elektrische Fensterheber, Sitzheizungen oder Musikanlagen haben das Gewicht in einem halben Jahrhundert mehr als verdoppelt – zulasten von Fahrdynamik und CO2- Ausstoß. In Zukunft wird schwere Batterietechnik Elektroautos zusätzlich belasten. Es gilt, gewichtsoptimierte Automobile zu entwickeln – diese verbrauchen weniger Kraftstoff und haben geringere CO2-Emissionswerte, was dem Umweltschutz zugute kommt.

Gebiete „Materialwissenschaft und Werkstofftechnik“ werden gestärkt

Prof. Brandt erklärte in seiner Antrittsvorlesung, dass mit dieser Professur Forschung und Lehre auf dem Gebiet „Materialwissenschaft und Werkstofftechnik“ gestärkt werden sollen. Es handele sich hier um eine wichtige Brückenfunktion zwischen der angewandten Fahrzeug- und der grundlagenorientierten Werkstofftechnik. Im Zentrum der Forschung ständen Werkstoffsysteme und -kombinationen (z.B. Stahl-Leichtmetall-Faserverbundwerkstoff) mit Tailor Properties, d.h. maßgeschneiderten Eigenschaften, die im Hinblick auf Gewichts- und Kosteneinsparung für den Fahrzeugbau attraktiv sind.

Die Masse eines durchschnittlichen Kraftfahrzeugs setze sich aktuell näherungsweise zu 70 Prozent aus Metallen, zu 15 Prozent aus Kunststoffen und zu 15 Prozent aus anderen Werkstoffen zusammen. Bei den Metallen sei Stahl der wesentliche Werkstoff im Fahrzeugbau. Es zeichne sich aber ab, dass Kunststoffe, insbesondere die faserverstärkten Kunststoffe, und Leichtmetalle an Bedeutung für den Fahrzeugbau gewinnen würden. Gesetzliche Vorgaben zum Klimaschutz, der zunehmende Grad der Verstädterung und die Verknappung fossiler Energie zwängen die Hersteller von Kraftfahrzeugen zur Verstärkung ihrer Leichtbauinitiativen.
Prof. Brandt zeigte die Herausforderungen für den Leichtbau im Bereich Karosserie und Fahrwerk auf. Er gab einen Überblick über die Schwerpunktthemen Leichtbau mit Metallen, insbesondere hochfesten Stählen und Leichtmetallen, Leichtbau durch Einsatz funktionsoptimierter Werkstoffeigenschaften sowie Leichtbau durch Einsatz von Kunststoffen und hybrider Werkstoffe.

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