Pflegekritiker Claus Fussek am 27. Mai in Siegen

(wS/si) Siegen – Claus Fussek ist aktuell sicherlich der bekannteste Pflegekritiker Deutschlands. Am Dienstag, den 27. Mai 2014, kommt er zu einem Vortrag ins KrönchenCenter in der Siegener Oberstadt. Die Veranstaltung startet um 18 Uhr.

Fusseks Thesen: „Schlechte Pflege ist Folter! Alte Menschen werden ans Bett gefesselt, obwohl sie noch gehen können und kommen nie an die frische Luft. Ihnen werden Windeln verpasst, obwohl sie noch auf die Toilette gehen könnten, und sie haben niemand, der ihnen in der Todesstunde die Hand hält. Wie man bei uns mit alten und pflegebedürftigen Menschen umgeht, ist ein Skandal!“

Das von ihm mitverfasste Buch „Es ist genug!“ nennt Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, „ein wichtiges, gut recherchiertes Buch – eine erschreckende Bilanz. Eindrucksvoll und schonungslos berichten die Autoren über den oft gnadenlosen Umgang mit alten und wehrlosen Menschen.“

Claus Fussek arbeitet als Sozialarbeiter und Buchautor in München. Hauptberuflich ist er seit 1978 im Münchner ambulanten Beratungs- und Pflegedienst „Vereinigung Integrationsförderung“ tätig, der mit unterschiedlichen Dienstleistungen sozial Benachteiligte unterstützt.

Im Zentrum von Fusseks Kritik steht die aus seiner Sicht unzulängliche oder gar kriminelle Pflegesituation vor allem in Pflegeheimen und Altenpflegeheimen. 2001 trat er in Genf vor einem UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte als Zeuge der Zustände in den deutschen Altenpflegeheimen auf.

In seinem 2008 erschienenen Buch „Im Netz der Pflegemafia“ beschreibt Fussek anhand eines eigenen Archivs eine Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen, Misshandlungen oder Mängeln in der Organisation von Heimen. Er bezeichnet die „Pflegelobby“ als eine bisher unterschätzte Macht in der Sozialpolitik und dem Sozialmarkt.

Die Veranstaltung, die eine Kooperation zwischen der Regiestelle Leben im Alter und der Siegener Volkshochschule ist, findet im Vortragsraum des KrönchenCenter statt.

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