200 Kruppianer in Eichen im Warnstreik

(wS/oo) Kreuztal-Eichen. Zu einem Warnstreik bei der Firma ThyssenKrupp Steel Europe AG hatte die Gewerkschaft der IG-Metall Siegen aufgerufen und rund 200 Arbeiter und Angestellte waren dem Aufruf gefolgt. Hans-Jürgen Groß, Gewerkschaftssekretär der IGM-Siegen betonte, das die Arbeitgeber schon seit sechs Wochen die Forderung der Kolleginnen und Kollegen kennen. „Drei Verhandlungrunden haben wir gedreht, zwei Arbeitsgruppen haben getagt und das Angebot der Arbeitgeber noch am vergangenen Montag lag bei Null.“ , so Groß.

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Die IGM will für die Kolleginnen und Kollegen 5 Prozent höhere Löhn und Gehälter. Bei den Ausbildungsvergütungen 5 Prozent auf das vierte Ausbildungsjahr. Beim ersten bis dritten Ausbildungsjahr den gleichen Euro-Betrag. Der Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung soll verlängert werden. Dies gilt besonders für den Paragraphen, der die Übernahme von Ausgebildeten regelt. Ein Kriterium für eine Bewerbung in der Stahlindustrie soll die unbefristete Übernahme regeln. Der Tarifvertrag zur Altersteilzeit muss verlängert werden. Dabei spielt das neue Gesetz: Rente mit 63 und 45 Versicherungsjahren eine Rolle; der Tarifvertrag muss nicht nur verlängert werden, er muss auch angepasst werden und eine weitere Forderung ist, das keine im Sinne des Tarifvertrages oder des Gesetzes benachteiligt werden darf.

2014-07-02_Eichen_Warnstreik_Krupp_Jade_3Warum es bei der Tarifrunde 2014 hakt, sagte auch Vertrauenskörpervorsitzender Helmut Renk. Die Arbeitsgeber wollen erst dann über Geld sprechen, wenn klar ist, wie teuer unsere qualitativen Forderungen sind. Da wir uns da nicht einigen konnten, gibt es auch kein Angebot. In der qualitativen Forderung wollen wir einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung. Hauptkampflinie ist dort die Übernahme der Azubis. Die Arbeitgeber wollen den Paragraphen der die unbefristete Übernahme regelt nicht verlängern. Auch das Gesetz zur Altersteilzeit ist ein kompliziertes Thema. Eigentlich regelt das Gesetz den Ausstieg mit 45 Versicherungsjahren und soll viel zu teuer für die Jugend die für die Alten bezahlen sollen. „Hier wird versucht jung gegen alt auszuspie-len“, so Hans-Jürgen Groß von der IGM Siegen. Das Teure an diesem Rentengesetz ist nicht die Rente mit 45 Versicherungsjahren, sondern die Mütterrente, die auch noch falsch finanziert wird. Die Mütterrente müsste steuerfinanziert sein und nicht Beitragsfinanziert, weil auch Mütter, deren Kinder nicht in die Rentenversicherung einzahlen, wie Selbständige; Beamte, etc., die Rente erhalten. Die Kosten für die Rente nach 45 Versicherungsjahren sind ein Bruchteil von dem was die Mütterrente kostet. Und so gab es am Mittwoch den Auftakt zu Warnstreiks. Diese werden morgen und übermorgen weitergehen. „Wir werden mit den Arbeitgebern am Montag wieder zusammenkommen zur 4. Runde, dann liegen die Daumenschrauben auf dem Tisch. Die Arbeitgeber sollen genau überlegen was sie tun, sollte es so weitergehen, brauch das Frühstücksfernsehen keinen Ben Wettervogel mehr, denn wir werden einen heißen, trockenen Sommer kriegen“, so Hans-Jürgen Groß.

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2014-07-02_Eichen_Warnstreik_Krupp_Jade_5Fotos: wirSiegen

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