Panflötenspiel begeisterte Konzertbesucher in St. Joseph

Ein außergewöhnliches Konzert gaben der renommierte Panflötenspieler Matthias Schlubeck und der dezent und einfühlsam begleitende Organist Ludger Janning im Rahmen der Kirchenmusik-Konzertreihein St. Joseph, Weidenau.

(wS/si) Siegen. Eindrucksvoll bewies Schlubeck, dass die Panflöte nicht nur ein folkloristisches Instrument ist, sondern auch als Konzertinstrument klassische Musik auf höchstem Niveau erlebbar machen kann.

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Matthias Schlubeck gilt als einer der führenden Panflötisten der Welt.

Matthias Schlubeck gilt als einer der führenden Panflötisten der Welt und hat sich besonders im Bereich der Interpretation klassischer Musik auf der Panflöte einen Namen gemacht. Als Lehrbeauftragter für das Hauptfach Panflöte am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück kann er der Entwicklung der Panflöte als Konzertinstrument wegweisende Impulse geben.

Ludger Janning, konzerterfahrener Organist und Chorleiter, verstand es, die Flötenmusik mit unterschiedlichen Registrierungen kompetent zu begleiten und damit den Charakter der Musik eindrucksvoll zu unterstreichen. 1990 begann die Zusammenarbeit der beiden Künstler.

Das Programm reichte vom Barock bis in die Gegenwart, wobei meditative und atemberaubend virtuose Sätze von Schlubecks Gestaltungs- und Ausdrucksfähigkeit sowie höchster Meisterschaft auf der Panflöte zeugten.

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Schlubeck hat sich im Bereich der Interpretation klassischer Musik auf der Panflöte einen Namen gemacht.

Das kam bereits zu Beginn in der Partita Nr. 5 von G.Ph. Telemann in den Satzbezeichnungen „Andante“ bis Presto“ zur Geltung. Der bekannte Satz „Air“ von J.S. Bach aus BWV 1068 und die Cantilènepastroral, op. 15 Nr. 3 von A. Guilmant seien als Beispiele für eine hoch musikalische Interpretation mit einem großen Spannungsbogen genannt. In einer Improvisation solo vertiefte Schlubeck diese Fähigkeiten und betonte gekonnt die speziellen Klangnuancen seines Instruments.

Zwischen den einzelnen Programmpunkten gab der Solist eine kleine Instrumentenkunde über die Panflöte in verschiedenen Stimmlagen und über die Geschichte des ältesten Instrumentes der Welt. Er informierte auch darüber, dass die zu Gehör gebrachte Auswahl hauptsächlich für andere Melodieinstrumente komponiert wurde, da bis in die heutige Zeit die ehemals als „Hirtenflöte“ wahrgenommene Panflöte in der klassischen Musik nicht vertreten war, bis auf Mozarts „Zauberflöte“, wie er mit einem kurzen Glissando scherzhaft darstellte.

Interessiert hörten und sahen die Zuhörer, wie der Solist demonstrierte, das diatonische Instrument durch leichtes Kippen auf einen chromatischen Tonumfang zu erweitern und somit die Panflöte für alle Musikstücke zu öffnen.

Die Sonate in G-Dur (Nr. 134) von C.-Ph. E. Bach und das „Andante ma non troppo“ aus Mozarts Flötenkonzert D-Dur, KV 315 ließen die meisterliche Virtuosität in den schnellen Sätzen und die traumhaft gestaltete Interpretation in ruhigen Sätzen aufblitzen.

Aus der Spätromantik folgten J.G. Rheinbergers „Abendlied“ aus op.150 und A. Beckers „Adagio“ op. 80, wunderbar sphärisch wie aus einer anderen Welt, ohne trivial zu wirken.

Erklangen diese Musikstücke auf einer Alt-Panflöte, so wechselte Schlubeck auch zur Tenor-Panflöte, auf der das „Arioso“ in G-Dur von J.H. Fiocco und die o.e. Cantilène pastoral erklangen. Sie unterstrichen im tieferen BereichdiespezifischeKlangfarbe des Instruments.

Zuletzt eine für die Panflöte geschriebene Komposition – der gesamte Umfang vom tiefsten Kontrabass zum höchsten Ton der Alt-Panflöte, vom leisesten Pianissimo zum lautesten Fortissimo: Jean-Claude Mara: Reflets.

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Die begeisterten Konzertbesucher bedankten sich bei Panflötenspieler Matthias Schlubeck und Organist Ludger Janning mit stehendem Applaus.

Fotos: Förderkreis Kirchenmusik 

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