Wegen Schnee und Schäden am Dach: Rundturnhalle Niederschelden ab Sonntag erneut gesperrt

(wS/si) Siegen – Die wegen Schneelast seit Montag, 2. Februar 2015, geschlossene Rundturnhalle in Niederschelden wird von heute an bis Samstag wieder geöffnet. Dies teilte die Sport- und Bäderabteilung der Stadt Siegen in Abstimmung mit der Zentralen Gebäudewirtschaft mit. Grund ist eine Abschmelzung der Schneemenge auf dem Dach.

Siegen_WappenDas Spiel der 1. Mannschaft des Handball-Verbandsligisten RSVE Siegen gegen den HSC Haltern-Sythen am Samstag, 7. Februar 2015, für das bis zu 500 Zuschauer erwartet werden (die Gäste haben für das Duell der beiden Spitzen-Verfolger einen Fan-Bus angemietet), kann deshalb doch in der Rundturnhalle stattfinden.

Weil ab Sonntag wieder starke Schneefälle gemeldet werden, wird die Halle ab Sonntag vorsorglich bis auf weiteres geschlossen. Die von der Schließung betroffenen Vereine (SuS Niederschelden, RSVE Siegen, TV Niederschelden, DAV-Breitensportgruppe) wurden bereits informiert.

Die Schneelast setzt dem geschädigten Dachtragwerk der Sportstätte zu. Die Technische Gebäudewirtschaft hatte im Vorfeld anstehender Sanierungsmaßnahmen an der Dachabdichtung das Dachtragwerk untersucht. Dabei wurden zuletzt standsicherheitsrelevante Mängel insbesondere der Schweißnähte festgestellt, die Sofortmaßnahmen erforderlich machten: Bei Schneehöhen von mehr als zehn Zentimeter auf dem Dach sei, so die Bauexperten, die Halle ebenso zu evakuieren und die Nutzung zu untersagen wie bei angekündigten Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h (>10 Beaufort).

Dies wurde den Nutzern bereits im Dezember von der Sport- und Bäderabteilung vorsorglich schriftlich mitgeteilt. Aus der Eventualität ist nun eine akute Notwendigkeit geworden, denn auf der rund 1.550 Quadratmeter großen Dachfläche, die zudem deutlich geneigt ist, ist eine Schneeräumung nicht möglich.

Ähnliche Mängel an baugleichen Hallen

Die an der Siegener Sportstätte festgestellten Mängel sind auch von anderen baugleichen Hallen im Bundesgebiet bekannt. Denn die seinerzeit im Zuge des Schulneubaues auf der Morgenröthe ca. 1973 errichtete Rundturnhalle stellt eine Besonderheit in bautechnischer Hinsicht dar: Die Grundkonstruktion wurde als Typenhalle „Typ R 45“ mehr als 50 Mal als seinerseits sehr wirtschaftlicher Bau erstellt.

„Eine Besonderheit stellt dabei das Tragsystem des Daches dar, welches als sogenanntes Kegelschalendach ausgeführt wird“, erläutert Dipl.-Ing. Jörg Heide von der städtischen AG Technische Gebäudewirtschaft, der die Untersuchungen durchgeführt hat. „Im Prinzip besteht dabei das Tragwerk aus 24 im Kreis angeordneten Stahlbetonstützen, die am oberen Ende mit einem Betonring verbunden sind. Das Dach besteht aus einer Stahlblech-Membran, die kreisrund am äußeren Betonring verankert ist und im Innenbereich durch das Gewicht einer ebenfalls kreisrund ausgeführten Lüfterzentrale auf Zug gespannt wird“, so Heide weiter, der auch zertifizierter Sachverständiger für Bauschäden und Sanierungsplanung ist.

Aufgrund der festgestellten Schäden wird die Dachabdichtung nun wöchentlich kontrolliert; die Entscheidung, ob und in welchem Zeitraum die Halle saniert werden kann/soll, wird nach dem Abschluss einer Wirtschaftlichkeitsprüfung durch die Technische Gebäudewirtschaft getroffen werden können. Die Ergebnisse sollen im späten Frühjahr vorliegen.
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