Aktive Mittagspause im Kreisklinikum Siegen

(wS/red) Siegen 23.09.2016 | Am Donnerstag, 22. September 2016 folgten rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der psychiatrischen Abteilung des Kreisklinikums Siegen dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di zur aktiven Mittagspause. Zur gleichen Zeit fanden bundesweit in über 70 weiteren Krankenhäusern ähnliche Aktionen statt.

Grund dafür Aktion war die am gleichen Tag im deutschen Bundestag stattfindende erste Lesung zum „Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen“ (PsychVVG).

Eindrucksvoll sprach Dr. Peter Plum, Oberarzt der psychiatrischen Abteilung des Kreisklinikums, über die zwar notwendigen, aber zeitaufwändigen Dokumentationspflichten. (Foto: ver.di)

Eindrucksvoll sprach Dr. Peter Plum, Oberarzt der psychiatrischen Abteilung des Kreisklinikums, über die zwar notwendigen, aber zeitaufwändigen Dokumentationspflichten. (Foto: ver.di)

Mit diesem Gesetz werden die Weichen gestellt für die zukünftige Finanzierung und damit auch die Qualität der psychiatrischen Versorgung. Im Grundsatz wird der vorliegende Gesetzentwurf durch die Gewerkschaft ver.di und die beteiligten Fachgesellschaften begrüßt und unterstützt.

Gewerkschaftssekretär Thomas Mehlin erläuterte in seiner Ansprache allerdings auch die ver.di – Forderungen, die den Beschäftigten und damit auch den Patientinnen und Patienten zu Gute kommen sollen. Dazu gehört zuerst eine verbindliche Personalbemessung, mindestens auf dem heutigen Stand. „Wir brauchen in diesem Gesetz zwingend eine Nachweispflicht dafür, dass die für Personal vorgesehenen Mittel auch tatsächlich dort ankommen“, so Mehlin.

Auch die Refinanzierung künftiger Steigerungen von Tariflöhnen soll Eingang in das Gesetz finden.

Eindrucksvoll sprach Dr. Peter Plum, Oberarzt der psychiatrischen Abteilung des Kreisklinikums, über die zwar notwendigen, aber zeitaufwändigen Dokumentationspflichten. Diese Zeitanteile der täglichen Arbeit wären in der Arbeit mit den Patientinnen und Patienten besser angelegt und müssen daher bei der Personalbemessung unbedingt berücksichtigt werden.

Gerade in der Psychiatrie und Psychosomatik ist jeder Fall einzigartig. Mit pauschalisierter Finanzierung wird man den ganz individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten nicht gerecht. Die Behandlungsdauer und damit die Verweilzeit auf der Station lassen sich weder voraussehen noch pauschalieren, so Plum.

Bereits im Vorfeld der aktiven Mittagspause hatten die Beschäftigten Unterschriften gesammelt und diese zusammen mit ihren Forderungen an die heimischen Bundestagsabgeordneten geschickt.

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