Bisher über 20 Vermittlungen
(wS/red) Siegen 03.01.2017 | Im vergangenen Jahr konnte das Jugendamt des Kreises Siegen-Wittgenstein 20 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Gastfamilien vermitteln. Derzeit leben noch 14 der Jugendlichen in den Familien, andere haben das Zuhause auf Zeit bereits wieder verlassen.
Aktuell nimmt die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Kreis wieder zu. Auch wenn es derzeit noch Gastfamilien gibt, die bereit sind, einen dieser Jugendlichen aufzunehmen, sucht der Kreis weiter engagierte Familien, Paare oder Einzelpersonen, die sich vorstellen können, einen minderjährigen Flüchtling, der ohne Eltern nach Deutschland gekommen ist, bei sich aufzunehmen. Dazu findet am Dienstag, 17. Januar 2016, ab 18:00 Uhr ein offener Informationsabend für alle Interessierten im Kulturhaus Lÿz statt.
„Die Gastfamilien, die bereits Flüchtlinge aufgenommen haben, berichten überwiegend von positiven und schönen Erfahrungen“, sagt Thomas Wüst, Sachgebietsleiter im Jugendamt des Kreises: „So beschreibt eine Gastmutter, dass der Junge ihr Leben bereichert hat und sie jetzt viele Dinge aus einer ganz neuen Perspektive betrachte.“ Es gebe immer wieder überraschende Situationen, sei es aufgrund kultureller Gegebenheiten oder einfach aus dem ganz normalen Alltag heraus.
Einige Jugendliche haben ihre Gastfamilien inzwischen auch schon wieder verlassen. Zum einen, weil der nächste Entwicklungsschritt anstand – z.B. der Bezug einer eigenen Wohnung – oder weil die Jugendlichen zu Verwandten oder Freunden gezogen sind. In anderen Situationen wurde nach kürzerer oder längerer Zeit entschieden, dass der Verbleib des Jugendlichen in der jeweiligen Gastfamilie nicht mehr die beste Lösung war. „In allen Fällen war und ist uns aber wichtig, die Wünsche aller Beteiligten ernst zu nehmen und dann gemeinsam eine Entscheidung zu treffen“, bekräftigt Thomas Wüst.
„Wenn man sich als Familie entscheidet, einen solchen Weg zu gehen, lassen wir diese Familien auf ihrem gemeinsamen Weg nicht alleine“. erläutert Wüst. So gibt es vor der Aufnahme eines unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlings Schulungen und Einzelgespräche für die Gastfamilien. Im nächsten Schritt finden dann mehrere Kennenlerntermine zwischen den Jugendlichen und den potentiellen Gasteltern statt, belgeitet vom Jugendamt. Dabei werden kulturelle und fachliche Dinge genauso angesprochen, wie die Frage, ob Gasteltern und Jugendlicher sich sympathisch sind und sich ein Zusammenleben überhaupt vorstellen können.
„Zieht ein Jugendlicher bei Gasteltern ein, wird die Familie kontinuierlich von Fachkräften des Jugendamtes und von Mitarbeitern des Vereins für Soziale Arbeit und Kultur begleitet. Eltern und Jugendliche können sich mit all ihren Fragen und Wünschen an diese Vertrauenspersonen wenden“, sagt Thomas Wüst.
Wer sich im Vorfeld des Informationsabends bereits unverbindlich über die Aufnahme eines unbegleiteten minderjährigen Flüchtlings informieren möchte, erreicht einen Ansprechpartner des Kreis-Jugendamtes unter Telefon 0271 333-1343.
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