Beginn der Motorradsaison: Sondereinsatz der Polizei gegen Raser

(wS/ots) Siegen-Wittgenstein 03.04.2017 | Pünktlich zu Beginn der diesjährigen Motorradsaison führten Beamte der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein auch die erste groß angelegte Kontrollaktion durch. Im Einsatz waren dabei neben Kräften des polizeilichen Verkehrsdienstes auch Kräfte des Wach- und Wechseldienstes der Polizeiwachen.

„Unsere Kontrollorte waren im gesamten Kreisgebiet verteilt. Ein Schwerpunkt wurde jedoch auf die bekannten unfallkritischen Motorradstrecken im Umfeld von Hilchenbach-Lützel gelegt“, so Polizeioberrat Jürgen Griesing, der Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde.

23 Kradfahrer fielen mit Geschwindigkeitsüberschreitungen auf. Bei 18 ertappten Geschwindigkeitssündern reichte die Zahlung eines Verwarngeldes aus, 5 Raser müssen allerdings mit deutlich unangenehmeren Konsequenzen, sprich Bußgeldern, Punkten in Flensburg und mehrwöchigen Fahrverboten rechnen. Die beiden negativen Spitzenreiter hatten immerhin 43 bzw. 42 km/h zu viel auf dem Tacho, als sie in die polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen rasten.

Archivbild: Kay-Helge Hercher

„Abgesehen von diesen repressiven Konsequenzen liegt der andere polizeiliche Schwerpunkt unserer Tätigkeit natürlich im präventiven-aufklärerischen Bereich. Die eingesetzten Polizeibeamten und angehaltenen Kradfahrer führten daher auch viele konstruktive Gespräche, in denen sie die Motorradfahrer für eine besonnene Fahrweise sensibilisierten. Im Rahmen des regen Austausches wurde u.a. auch auf die Sinnhaftigkeit eines Fahrsicherheitstrainings für Zweiradfahrer hingewiesen und die Risiken bei Verkehrsunfällen mit Motorrädern erläutert“, so der Oberrat.

„Denn“, so Jürgen Griesing, „es ist unsere ständiges Ziel, durch geeignete Maßnahmen die Zahl getöteter oder verletzter Motorradfahrer weiter zu verringern. Häufigste Unfallursache bei den Kradfahrern ist überhöhte Geschwindigkeit. Die Hauptunfallursache bei durch Autofahrer verursachten Unfällen sind Fehler beim Abbiegen, Einfahren, Kreuzen, Wenden oder Rückwärtsfahren. Und die Motorradfahrer werden häufig schlicht und einfach übersehen oder deren Geschwindigkeit unterschätzt. Besonders fatal kann es werden, wenn Geschwindigkeitsüberschreitungen und Fehlverhalten zusammenfallen.“

Aber auch auf ein spezielles Problem, das vielen Menschen im fast wörtlichen Sinne Kopfschmerzen bereitet, geht Griesing ein: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass auch die Lärmentwicklung bei einzelnen Motorrädern zunimmt. Daher achten wir bei Geschwindigkeitskontrollen und auch bei gezielten Verkehrskontrollen auf technische Manipulationen.“

Zum Schluss hält der ausgewiesene Verkehrsexperte Polizeioberrat Jürgen Griesing noch zahleiche Tipps für Motorradfahrer parat:

Ist der Zustand der Maschine nach der Winterpause noch in Ordnung?
Lassen Sie ihr Gefährt prüfen und beispielsweise die Bremsen und Reifen genau in Augenschein nehmen.

Benutzen Sie Sicherheitskleidung!
Benutzen Sie für jede Fahrt – und sei sie noch so kurz – die Sicherheitskleidung. Erkundigen Sie sich, ob es Möglichkeiten der Nachbesserung gibt, wie beispielsweise Reflektoren an der Kleidung. Das steigert die Sichtbarkeit im Dunkeln oder bei schlechten Wetterverhältnissen enorm. Weiterhin sollten defekte oder beschädigte Teile ausgetauscht werden. Überprüfen Sie den Helm und das Visier auf Kratzer oder andere Mängel.

Wie ist es um meine Fahrpraxis beschaffen?
Nicht nur die Maschine – auch der Mensch kann nach einem langen Winter einrosten. Es ist demnach wichtig, sich nach einer Pause an die Nutzung des Zweirades zu gewöhnen und sich in keinem Fall zu überschätzen. Das optimale Reaktion- und Wahrnehmungsvermögen muss erst wieder hergestellt werden, daher empfiehlt es sich, die ersten Fahrten möglichst defensiv durchzuführen.

Auch andere Verkehrsteilnehmer müssen sich erst wieder an die Biker gewöhnen.
Rechnen Sie daher auch mit dem Fehlverhalten anderer, damit Sie rechtzeitig reagieren können. Nutzen Sie Fahr- und Sicherheitstrainings, welche regelmäßig angeboten werden, um sich langsam wieder „einzurollen“ und ein paar Tipps für die Praxis mitnehmen zu können.

Insgesamt betrachtet sollte die erste Fahrt gut vorbereitet sein, um die Gefahren zu mindern. Planen Sie das an einem Tag, welcher gute Witterungsverhältnisse ausweist und an dem Sie sich gut fühlen. Zuletzt ist besonders wichtig, dass Sie auf Ihren inneren Angstmelder hören. Denn dann heißt instinktiv “Runter vom Gas!“ Dies hat schon den einen oder anderen Verkehrsunfall verhindert oder die Schwere der Folgen gesenkt.

Archivbild: Kay-Helge Hercher

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