Landtagsvizepräsident Uhlenberg lobt ehrenamtliches Engagement – Landrat Müller zollt Freudenbergern Respekt
(wS/red) Freudenberg 03.05.2017 | Wer sich an seinem 10. Geburtstag über gut 100 Gratulanten freuen darf und sich unter diesen der 1. Landtagsvizepräsident von Nordrhein-Westfalen, der Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein und manch andere namhafte Persönlichkeit befindet, der muss wahrlich etwas Besonderes sein. Zuteil wurde diese Ehre dem Förderverein Krankenhaus Bethesda in Freudenberg. In der Ev. Kirche feierte der Verein sein erstes Jubiläum gebührend mit einem Festakt.
Mit 115 000 Euro hat der Verein Klinik, Patienten und Mitarbeiter seit seiner Gründung im Januar 2007 bereits unterstützt – in Form von moderner Medizintechnik, Verschönerungen der Außenanlagen und Vorträgen zu Gesundheitsthemen. Möglich macht das der von zahlreichen Gratulanten gelobte außergewöhnliche Einsatz des Vorstands mit Vorsitzender Ilona Schulte an der Spitze. Allzu passend scheint da die Bedeutung des Wortes Bethesda: Haus der Barmherzigkeit. Nicht zuletzt das von Nächstenliebe geprägte Engagement des Fördervereins macht Jesus in dem diakonischen Krankenhaus erlebbar, wie Pfarrer Thomas Ijewski in seiner Andacht betonte.
Wie wichtig ehrenamtliche Arbeit ist, war dann auch Thema des Festakts. Deshalb freute sich Moderator Sebastian Schreiber, als Festredner den 1. Landtagsvizepräsidenten von Nordrhein-Westfalen und ehemaligen NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Eckhard Uhlenberg, zu begrüßen. Für diesen war der Termin ein ganz besonderer, handelte es sich doch bei dem Besuch in Freudenberg um seinen letzten Auftritt als Landespolitiker. „Die Mitglieder des Fördervereins zählen zu den Menschen, die weit mehr tun, als sie müssen“, lobte Uhlenberg. „Der Verein leistet Großartiges und trägt dazu bei, dass das Krankenhaus einen exzellenten Ruf genießt.“ Für ihn ist das ehrenamtliche Engagement fester Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders. „Ohne Ehrenamtliche würde das Gemeinwesen nicht funktionieren. Denn es gebe keine Jugendarbeit in Kirchengemeinden oder Sportvereinen, keine Suppenküchen und auch keine Kommunalpolitik. Für die Zukunft erwartet Uhlenberg eine wachsende Bedeutung des freiwilligen Engagements, weil sich die Familie als wichtigstes soziales Netz verändert. „In 15 Jahren werden ein Drittel weniger Leistungen innerhalb der Familie erbracht. Wie soll diese Lücke geschlossen werden?“ Um das Ehrenamt zukunftsfähig zu machen, rief der Festredner aus Werl im Kreis Soest dazu auf, neue Formen des Mitwirkens zu schaffen und auf die veränderten Motive und zeitlichen Ressourcen der Freiwilligen einzugehen.
Umso mehr darf sich das Krankenhaus Bethesda freuen, denn für Ilona Schulte steht fest, dass der Verein sein Bestreben fortsetzen wird. Wie sehr die Einrichtung von dem Förderverein profitiert, zeigte ihr Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre. Beispielhaft stellte sie einige Projekte vor. Im OP und in der Intensivstation arbeiten die Ärzte dank großzügiger Spenden mit einem hochmodernen Videolaryngoskop, dass das Einführen von Beatmungsschläuchen in den Rachen sicherer und einfacher macht. Auf den Grünflächen rund um das Krankenhaus erblühen in jedem Frühjahr Krokusse. Sitzbänke laden zum Verweilen an der frischen Luft ein. Und auch Vorträge für Patienten und Interessierte, die der Verein gemeinsam mit Sparkasse und Volksbank veranstaltet, stehen jährlich auf dem Programm.
Kein Wunder also, dass die Zahl derer, die in einem persönlichen Grußwort ihren Dank und ihre Glückwünsche aussprechen wollten, beachtlich war. Landrat Andreas Müller zollte den Vereinsmitgliedern seinen Respekt: „Sie beklagen nicht, wo es etwas zu verbessern gibt, sondern unternehmen selbst etwas, um ihren Teil dazu beizutragen. Eine Gesellschaft funktioniert nicht, wenn alle auf den Zuschauerplätzen sitzen.“ Das Krankenhaus sei fest in der Region verwurzelt, ebenso wie die Menschen. „Der Förderverein ist sehr engagiert und motiviert, der Begriff Herzensangelegenheit trifft es im Kern.“ Wie bedeutsam dieses Engagement für die Stadt Freudenberg ist, betonte auch die stellvertretende Bürgermeisterin Kornelia Busch-Pfaffe. „Wir stehen als geschlossene Einheit hinter dem Krankenhaus, das dankbare Unterstützung durch Netzwerke wie den Förderverein braucht.“ Ebenso dankte Dr. Josef Rosenbauer als Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen für „unbeschreibliches Engagement“. Er sprach von einer Symbiose, die das älteste Krankenhaus der Region und ein quicklebendiger Förderverein miteinander eingegangen sind. „Ohne ihn wären wir ein Stück ärmer.“ Dr. Wolfgang Böhringer, Vorsitzender des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis Siegen, bezeichnete es als „heilsam, wenn das Grundanliegen der Diakonie – einander nahe zu sein – im Krankenhaus durch den Förderverein erfahrbar gemacht wird“. Das freute auch Kuratoriums-Vorsitzenden Rudolf Kalteich, der seinerzeit maßgeblich zur Gründung des Vereins beigetragen hatte. „Im Vorstand wird mit viel Herzblut gearbeitet, das ist wunderbar.“ Im Namen der Belegschaft sprach der Ärztliche Direktor Dr. Patrick Sweeney: „Es ist etwas Besonderes entstanden, dafür dankt die ganze Mannschaft des Krankenhauses.“ Solche Unterstützung sei in einer Zeit, in der „wir dagegen ankämpfen, dass Gesundheit zu Ware wird“, nicht selbstverständlich. Abschließende Worte fand Pfarrerin Krimhild Ochse, die den Verein in seinem ersten Jahr vorstand, bevor sie das Amt aus beruflichen Gründen an Ilona Schulte abgab. „Es ist sehr schön zu sehen, dass der Gründungsvorstand noch fast vollständig im Amt ist. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Wie bereits vor zehn Jahren hat der Verein den einzelnen Menschen im Blick, er steht im Mittelpunkt aller Entscheidungen.“
Musikalisch begleitet wurde der Festakt von Dozenten der Musikschule Freudenberg mit klassischer Musik. Es spielten Uta Fronauer-Geis (Geige), Michael Geis (Bratsche), Marc Klinkert (Gitarre) und Matthew Rennert (Querflöte). Im Anschluss waren die Gäste zu einem Imbiss in das Krankenhaus Bethesda eingeladen. Lantagsvizepräsident Uhlenberg nutzte die Gelegenheit, die Klinik bei einem Rundgang mit Chefärzten, Geschäftsführung und Betriebsleitung besser kennenzulernen und sich über das medizinische Spektrum zu informieren.
.
Anzeige/Werbung – Jetzt clever werben bei wirSiegen.de – Infos hier