(wS/red) Hilchenbach 23.05.2017 | Am 01. Juni 2017 ist es wieder soweit: Das internationale Musik- und Theaterfestival KulturPur öffnet zum 27. Mal seine Pforten. Zehntausende Besucher werden über Pfingsten während der fünf Festivaltage auf dem Giller erwartet. Jeder Besucher ist in der Zelttheaterstadt herzlich willkommen – egal wie alt, welcher ethnischer oder kultureller Herkunft, welchen Geschlechts, ob mit oder ohne Beeinträchtigung.
Um die Teilnahme dann auch allen zu ermöglichen, beschäftigen sich die Organisatoren im Vorfeld der Veranstaltung in jedem Jahr auch eingehend mit dem Thema „Barrierefreiheit“, denn KulturPur soll – trotz der Schwierigkeiten, die ein Festival solcher Größe auf 600m im Mittelgebirgswald mit sich bringt – für jeden Besucher zugänglich sein.
Um diese Herausforderung zu meistern, kooperiert KulturPur in diesem Jahr mit dem Projekt „Barrieren abbauen – Teilhabe ermöglichen“ des Kreuztaler Vereins INVEMA e.V.. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren wird vom Kreis Siegen-Wittgenstein – in der konkreten Arbeit vertreten durch Reiner Jakobs, Leiter der Abteilung Sozialplanung – gefördert, startete im April 2016 und hat bereits im letzten Jahr KulturPur in Sachen Barrierefreiheit „unter die Lupe genommen“. Durch die Begehung im letzten Jahr wurden nun gemeinsam mit dem Veranstalter Ideen und Änderungsvorschläge für die Barrierefreiheit des diesjährigen Festivals gesammelt. „Wir sind uns bewusst, dass wir nicht innerhalb eines Jahres alle unsere Ideen auf einmal umsetzen können. Aber wir haben bereits jetzt viel geschafft und einige neue Hilfsmittel vor Ort, auf dem Giller, um Menschen mit Beeinträchtigungen den Aufenthalt und den Besuch in der Zeltstadt angenehm und selbstbestimmt zu ermöglichen und zu gestalten“, so KulturPur-Organisationsleiter Jens von Heyden.
Gemeint sind zum Beispiel (Informations-)Materialien in Braille-Schrift für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder das Programm und der Lageplan des Festivals als Audio-Dateien, welche ebenfalls für Menschen mit Sehbeeinträchtigung, aber auch für Menschen mit Lernbeeinträchtigung vorgesehen sind. Auch Info-Materialien in sogenannter „Leichter Sprache“, eine tragbare Induktionsschleife für Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung und diverse entleihbare Hilfsmittel wie Rollatoren und Rollstühle sollen den Besuch des Festivals „barriere-arm“ machen. Bei der Planung im Vorfeld wurde deutlich: „Barrierefreiheit beginnt nicht erst mit dem Aufbau einer rollstuhlgerechten Toilettenanlage vor Ort sondern bereits bei der Planung der Infrastruktur, der Organisation von Abläufen, bei den Informationen für alle potentiellen Besucher oder gar bei der Anordnung der Beschilderung,“ resümmiert Daniela Dickel vom INVEMA-Projektteam.
Ein weiteres Angebot des Kooperationspartners INVEMA ist in diesem Jahr der von Mitarbeitern des Vereines besetzte „Informationsstand“ auf dem Gelände: in direkter Nachbarschaft zu den rollstuhlgerechten Parkplätzen sind die Projektmitarbeiter während der Veranstaltungszeiten vor Ort und geben Hilfsmittel und weiterführende Informationen rund um das Musik- und Theaterfestival aus. Zudem sind Assistenten des Vereines INVEMA e.V. am Informationsstand anwesend, sodass Menschen mit Beeinträchtigungen auch mit persönlicher Assistenz die Angebote von KulturPur nutzen, sich zum barrierefreien WC begleiten lassen oder das Gelände erkunden können.
Auf der KulturPur-Homepage unter https://www.siwikultur.de/kulturpur/ohne-barriere/ gibt es alle Informationen nach dem Motto „KulturPur ohne Barriere“ auch noch einmal zum Nachlesen und Downloaden.