Studierende entwickeln Arbeitsplätze der Zukunft

Am Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ der Universität Siegen (FoKoS) entwickeln Studierende aller vier Fakultäten im FoKoS-Projekt „Future Workspaces“ innovative Ideen für das Arbeitsumfeld.

(wS/red) Siegen 06.06.2017 | Ob Homeoffice, Desksharing oder das digitale Nomadentum: Die Arbeit wird immer flexibler, mobiler und vernetzter. Wie könnte das Arbeitsumfeld der Zukunft aussehen, um die Bedürfnisse der Berufstätigen von morgen zu erfüllen? Damit beschäftigen sich zwölf Studierende der Uni Siegen im fakultätsübergreifenden Siegener Projekt „Future Workspaces“, indem sie optimierte Arbeitsplätze konzipieren und ausarbeiten. Die Studierenden lernten sich in einem Kick-off-Meeting im Mai kennen. In drei interdisziplinären Teams gestalten die Studierenden bis zum Herbst moderne Arbeitsplätze, die den vielfältigen Ansprüchen der zukünftigen Arbeitswelt gerecht werden sollen. Die finalen drei Prototypen werden bei der FoKoS-Woche im Oktober 2017 vorgestellt und können von allen Besuchern begutachtet und getestet werden. Die Muster sollen jedoch nicht nur im Forschungskolleg der Universität Siegen integriert werden können, sondern überall nutzbar sein.

Andrej Grenz studiert Maschinenbau an der Universität Siegen. (Fotos: Uni Siegen)

Eine Besonderheit des Projekts „Future Workspaces“ stellt die bunte Mischung der Teilnehmern dar, die zum Beispiel Betriebswirtschaftslehre, Sozialwissenschaften, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen studieren. „Ein solches Vorhaben, das alle Fakultäten der Universität Siegen vereint, bietet die spannende Möglichkeit, über die Grenzen der eigenen Disziplin hinaus wissenschaftlich zu kommunizieren und zu kooperieren“, sagt Prof. Niehaves, Leiter des Projekts.

Während des Kick-off-Meetings am Mittwoch konnten die Studierenden, die im Laufe der Veranstaltung in interdisziplinäre Teams eingeteilt wurden, erste Ideen austauschen und einander kennenlernen. Insbesondere die Möglichkeit, mit Sachverständigen anderer Fächer kooperieren zu können, wurde dabei als Motivation angeführt – etwa von Andrej Grenz, der in Siegen Maschinenbau im Master studiert: „Ich bin sehr gespannt auf das fakultätsübergreifende Team, das mir weitere und neue Perspektiven der Produktbearbeitung und Produktentwicklung öffnet. Ich will diese Chance wahrnehmen und an diesem Projekt wachsen.“

Für Sidney Hribersek, Studentin der Wirtschaftsinformatik, ist das Projekt „Future Workspaces“ spannend, da sie praktisch arbeiten und die Zukunft aktiv mitgestalten kann: „Innovationen benötigen nicht nur kreative Mitarbeiter mit futuristischen Visionen, sondern auch ein Arbeitsumfeld, das die Ideenfindung fördert, Teamwork sowie einen Informationsfluss ermöglicht und gleichzeitig die nötigen Entfaltungsfreiräume schafft – durch dieses einzigartige Projekt der Universität Siegen möchte ich die Arbeitsplätze der Zukunft neu überdenken und aktiv mitgestalten.“

Sidney Hribersek studiert Wirtschaftsinformatik an der Universität Siegen.

Inspiration für eine solche Umgestaltung der Arbeitswelt lieferten neben den Studierenden auch die anwesenden ExpertInnen aus den Fachrichtungen Architektur, Wirtschaftsinformatik, Maschinenbau und Soziologie, die in kurzen Vorträgen ihre Vision eines Future Workspace und die damit einhergehenden Herausforderungen darlegten. Mit dem Siegener Unternehmen Hees Bürowelt konnte außerdem ein universitätsexterner Partner gewonnen werden, dem FoKoS-Direktor Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves für die Unterstützung des Vorhabens dankte.

Bei der Gestaltung eines modernen, flexiblen, zukunftsorientierten und attraktiven Büroarbeitsplatzes gilt es, ganz unterschiedliche Aspekte zu beachten. Einige davon konnten während des Kick-off-Meetings im FoKoS bereits identifiziert werden: Eine wichtige Rolle spielt etwa das Konzept des Active Office, welches Möglichkeiten des Belastungswechsels anbietet. Auch die Anpassbarkeit des Arbeitsplatzes an unterschiedliche Nutzern und Aufgabenstellungen ist, mit Blick auf die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden, von Bedeutung. Darüber hinaus soll die Büroarchitektur der Zukunft Kollaboration, Kommunikation und Konzentration zulassen, den Fluss von Ideen, Informationen, Materialien und Dokumenten am Arbeitsplatz unterstützen und verschiedene Möglichkeiten mobiler Vernetzung sowie moderner digitaler Technologien bieten.

Betreut werden die studentischen Gruppen von Dr. Susann Wagenknecht / Prof. Dr. Jörg Potthast (Fakultät I, Soziologie), Helga Schneider / Prof. Ulrich Exner (Fakultät II, Architektur), Bastian Kordyaka / Prof. Dr. Dr. Björn Niehaves (Fakultät III, Wirtschaftsinformatik) und Dr. Mario Penzkofer / Prof. Dr. Karsten Kluth (Fakultät IV, Maschinenbau).

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