„Deine Anne“ – Schulprojekt zum „Tagebuch der Anne Frank“

Jetzt als „Peer Guide“ bewerben und Klassen durch Ausstellung führen

(wS/red) Siegen 01.08.2017 | „Das Tagebuch der Anne Frank“ ist vielen ein Begriff und gehört ohne Zweifel zu den Büchern, die jedem unter die Haut gehen. Ab Ende Februar 2018 wird das Schicksal des jüdischen Mädchens Thema einer Ausstellung in den Räumlichkeiten der Sparkasse Siegen sein – Titel: „Deine Anne“. Schulen in Siegen-Wittgenstein sind bereits jetzt eingeladen, „Das Tagebuch der Anne Frank“ in ihrem Unterrichtsplan zu berücksichtigen und sich für zweistündige Führungen durch die Ausstellung anzumelden. Organisiert wird „Deine Anne“ vom Regionalen Bildungsbüro und Kommunalen Integrationszentrum des Kreises in Kooperation mit dem Integrationsbeauftragten der Universitätsstadt Siegen und den Sparkassen im Kreisgebiet. Daneben wurde ein Trägerkreis aus weiteren regionalen Akteuren ins Leben gerufen, der ein themenbezogenes Rahmenprogramm u.a. mit Theater- und Filmvorführungen, Lesungen, Konzerten um die Ausstellung herum gestalteten wird.

Die Ausstellung „Deine Anne“ zeichnet das Leben des jüdischen Mädchens Anne Frank nach. Ihr Beispiel steht für Mut und Zuversicht in hoffnungslosen Zeiten. (Fotos: Kreis)

Das jüdische Mädchen aus Frankfurt war 1934 mit seinen Eltern und seiner Schwester Margot in die Niederlande ausgewandert, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. In Amsterdam lebte die Familie ab Juli 1942 versteckt in einem Hinterhaus. Dort hielt Anne Frank ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch fest. Am 4. August 1944 wurde die Familie von der Gestapo entdeckt, vermutlich war sie verraten worden.

Anne Frank kommt mit ihrer Schwester über das Arbeitslager Westerbork in das Vernichtungslager Auschwitz und dann in das KZ Bergen-Belsen. Dort stirbt sie im März 1945 an Typhus. Nach dem Krieg wird ihr Tagebuch von ihrem Vater Otto Frank veröffentlicht, der den Holocaust überlebt hat.

Auch ein „Gedankenraum“ ist Teil der Ausstellung „Deine Anne“.

„Ein wesentlicher Bestandteil des Ausstellungskonzeptes besteht in der ‚Peer Education‘, also der Bildungsarbeit unter Gleichaltrigen“, erläutert Arne Fries, Schulamtsleiter des Kreises Siegen-Wittgenstein: „Gemeinsam mit dem Anne-Frank-Zentrum und dem Jugendparlament der Stadt Siegen werden wir im Vorfeld der Ausstellung 30 Jugendliche ab 15 Jahren zu ‚Peer Guides‘ ausbilden, die dann die Schülergruppen ehrenamtlich durch die Ausstellung führen werden.“

Die Jugendlichen, die sich zu „Peer Guides“ ausbilden lassen möchten, erwerben geschichtliches Wissen, soziale und kommunikative Kompetenzen und erhalten zum Abschluss ein Zertifikat für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Die „Peer Guide“- Ausbildung erfolgt u.a. durch Infonachmittage im Spätherbst dieses Jahres. Außerdem sind zwei ganztägige Trainingsseminartage unmittelbar vor der Ausstellungseröffnung im Februar 2018 geplant.

Jungen und Mädchen, die Interesse daran haben, sich zu „Peer Guides“ ausbilden zu lassen, können sich bereits jetzt beim Regionalen Bildungsbüro des Kreises Siegen-Wittgenstein melden, E-Mail: bildungsbuero@siegen-wittgenstein.de

Peer Guides, also Jugendliche im ungefähren Alter der Besucher, werden die Schulklassen durch die Ausstellung führen – ein Konzept, das sich andernorts bereits bewährt hat.

Schirmherren von „Deine Anne“ sind Landrat Andreas Müller und Siegens Bürgermeister Steffen Mues. Beide möchten nicht nur zum Besuch der Ausstellung einladen, sondern auch Jugendliche ermuntern, sich als „Peer Guides“ ausbilden zu lassen. „Der Name Anne Frank steht für Mut und Zuversicht in hoffnungslosen Zeiten. Ihr Tagebuch ist manchmal frech und schonungslos, aber immer mit großer sprachlicher wie emotionaler Kraft“, unterstreicht Steffen Mues: „Sie schreibt über ihre Träume, ihre Wünsche, ihre Ängste und ihre Sehnsüchte. Sie greift Fragen auf, die viele Jugendliche auch heute umtreiben: Wen und wie soll ich lieben? Wie verhalte ich mich gegenüber meiner Familie? Was passiert in der Welt draußen und wie werde ich einmal Teil dieser Welt sein?“

Auch Landrat Andreas Müller verweist auf die zeitlosen Themen, die Anne Frank in ihrem Tagebuch anspricht: „Die Beschäftigung mit Anne Frank regt an, über Begriffe wie Toleranz, gegenseitigen Respekt, Menschenrechte und Demokratie nachzudenken. Die Ausstellung kann bewusst machen, dass eine Gesellschaft, in der die Unterschiede zwischen Menschen respektiert werden, nicht von allein entsteht. Wir würden uns freuen, wenn die Besucher der Ausstellung angeregt und ermutigt werden, für Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Menschenwürde einzutreten und sich gegen Diskriminierung, Rassismus sowie politischen und religiösen Extremismus zu wenden.“

Kontaktdaten:

Matthias Hein, Regionales Bildungsbüro Siegen-Wittgenstein, m.hein@siegen-wittgenstein.de

Torsten Büker, Integrationsbeauftragter der Universitätsstadt Siegen, t.bueker@siegen.de

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