Jahrzehntelanges Engagement: Klaus Seidenstücker erhält Bundesverdienstkreuz

(wS/red) Netphen 21.03.2018 | Er hat sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für Spina bifida- und Hydrocephalus-Erkrankte engagiert. Jetzt hat Klaus Seidenstücker aus Netphen eine besondere Ehrung für seinen Einsatz erhalten. Landrat Andreas Müller hat ihn mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In seiner Rede würdigte er Seidenstücker und dankte ihm: „Durch Ihre freundliche und dabei zugleich immer verbindliche Ausstrahlung, Ihre außergewöhnliche Hilfsbereitschaft und Ihren vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz haben Sie sich eine große Wertschätzung erworben – bei den Menschen in Siegen-Wittgenstein und weit darüber hinaus.“

Landrat Andreas Müller (links) und Netphens Bürgermeister Paul Wagener gratulierten Klaus Seidenstücker zu seiner Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz. Seine Ehefrau Christine freute sich mit ihm. (Foto: Kreis)

Zahlreiche Gäste waren zu der Verleihung ins Kreishaus gekommen, um gemeinsam das Wirken des ehemaligen Pfarrers zu würdigen und seine Leistungen Revue passieren zu lassen. Als Vater eines Sohnes mit der Behinderung Spina bifida (= offener Rücken/Spaltwirbel) und Hydrocephalus (= Wasserkopf) gründete Seidenstücker 1979 die Selbsthilfegruppe „Arbeitsgemeinschaft Spina bifida und Hydrocephalus“ (ASBH) in Siegen. Schließlich wurde er in den Bundesvorstand gewählt und war von 1987 bis 2009 Bundesvorsitzender. Während seiner Amtszeit stieg die Zahl der Selbsthilfegruppen deutschlandweit auf über 70.

Seidenstücker rief zudem eine ASBH-Stiftung und einen Fachbeirat ins Leben. Damit hat er erreicht, dass „Eltern-Kind-Aufenthalte“ im „Kinderneurologischen Zentrum Mainz“ und später auch in anderen Städten Deutschlands ermöglicht wurden. Dabei konnten die Eltern dann viel über die Behinderung ihrer Kinder lernen. Außerdem ermöglichte er vielen SBH-erkrankten Kindern gemeinsam mit der Sporthochschule Köln ihren ersten Urlaub im Schwarzwald.

Seidenstücker gründete das erste Wohnheim für 24 Jugendliche und erwachsene Menschen mit „SbH“ in Bigge-Olsberg. Gemeinsam mit dem Träger der Einrichtung, der Josefs-Gesellschaft gGmbH Köln, gelang es ihm 2005, ein richtungsweisendes Wohn- und Arbeitsprojekt zu schaffen, in dem junge Menschen mit ihrer schweren Behinderung versorgt, gepflegt und beruflich integriert werden.

Netphens Bürgermeister Paul Wagener dankte Klaus Seidenstücker für seinen jahrelangen Einsatz: „Sie haben sich immer zum Wohle der kleinen und großen Patienten engagiert“.

Neben seinem Engagement für die „SbH“-Erkrankten ist Seidenstücker auch als Fachberater Seelsorge der Feuerwehr Netphen tätig und arbeitet gemeinsam mit den Einsatzkräften traumatische Einsätze auf.

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