(wS/red) Siegen 18.03.2019 | „Selbsthilfe kennen, lernen und multiplizieren“
„NEF, Disposition, DRK“ – die Begriffe, die am vergangenen Donnerstag an der Tafel in einem Klassenraum des Netphener Gymnasiums standen, gehörten weder zum letzten Vokabeltest noch waren es mathematische Formeln. Angeschrieben hatte sie Thomas Tremmel, der damit ein ungewöhnliches Unterrichtsprojekt angestoßen hat.
Der Amtsleiter für „Brand- und Bevölkerungsschutz, Rettungswesen“ des Kreises Siegen-Wittgenstein erklärte den Schülern der Jahrgangsstufe 9 zum Auftakt dieses halbjährigen Schülerprojekts Abläufe und Institutionen der Gefahrenabwehr und des Rettungsdienstes: Wer gehört dazu? Wer hat welche Aufgabe? In diesem Bereich werden viele Abkürzungen benutzt, darunter „NEF“ für Notarzteinsatzfahrzeug oder das gebräuchliche „DRK“ für Deutsches Rotes Kreuz.
„Eine Bevölkerung, die in der Lage ist, sich und anderen in Gefahrensituation zu helfen, ist in vielerlei Hinsicht wichtig und unverzichtbar“, erklärt Thomas Tremmel. „Heutzutage, wo sich Unwetterlagen und Naturkatastrophen häufen, müssen gerade junge Menschen lernen, wie sie sich im Ernstfall zu verhalten haben.“
Als aufgrund des Sturmtiefs „Eberhard“ vielerorts die Sirenen heulten, riefen viele besorgte Bürger in der Kreisleitstelle an. Trotz des Probealarms erst wenige Tage zuvor wussten viele Menschen nicht, was sie tun sollten – wie zum Beispiel das Radio einzuschalten und das Haus nicht zu verlassen. Auch hier setzt das Schulprojekt mit einer eigenen Unterrichtsstunde zum Thema „Warnung der Bevölkerung“ an.
Über das gesamte Halbjahr verteilt, werden die Experten der Kreisleitstelle, der Feuerwehr und des örtlichen Rettungsdienst jeden Donnerstag jeweils in der sechsten Stunde den Gymnasiasten praktisches Wissen rund um die Themen Bevölkerungsschutz, Selbsthilfe und Rettungswesen vermitteln.
Die Termine an der Schule werden durch vielseitige Exkursionen ergänzt. Die Schüler werden im Rahmen des Projekts unter anderem eine Rettungswache und die Kreisleitstelle in Siegen-Weidenau besuchen sowie den Rettungshubschrauber „Christoph 25“, als besonderen Bestandteil der lokalen Gefahrenabwehr, hautnah inspizieren.
Das erarbeitete Wissen sollen die Schüler anschließend auch weitergeben – im Rahmen des bereits bestehenden Projektes „Neuland“. Bei diesem Projekt sitzen die älteren Bürger auf der Schulbank während die junge Generation ihnen ihr selbstverständliches Wissen von Smartphones und Tablets weitergibt. Dieses Umfeld wird am Ende des Unterrichtsprojekts dazu genutzt werden, Selbsthilfemaßnahmen und Grundlagenwissen bei den Senioren wieder auf zu frischen.
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