Finals Berlin 2019 und gleichzeitig Abchlusswettkampf in der 1.Triathlon Bundesliga 2019

(wS/red) Kreuztal-Buschhütten 30.07.2019 | EJOT Team will am Berliner Olympiastadion Geschichte schreiben und weitere zwei 1. Bundesliga-Meistertitel mit ins Siegerland bringen

Buschhütten/Berlin. Am Berliner Olympiastadion, wo bereits jede Menge Sporthistorie geschrieben wurde, möchte das EJOT Team TV Buschhütten am Samstag, 3. August, mit seinen Damen, und am Sonntag, 4. August, mit den Herren, ein weiteres Erfolgskapitel hinzufügen: Die achte Deutsche Meisterschaft bei den Damen und die zehnte Deutsche Meisterschaft bei den Herren sollen beim vierten und letzten Rennen der 1. Triathlon-Bundesliga perfekt gemacht werden.

Beide Teams gehen mit einem beruhigenden Vorsprung auf die Zielgeraden. Während die Damen (60 Punkte) mit sieben Punkten Abstand auf Triathlon Potsdam (53 Punkte) an den Start im Strandbad Wannsee gehen, können die Herren auf ein Sechs-Punkte-Polster vor Triathlon Potsdam bauen. Es müsste schon so einiges schieflaufen, damit die Potsdamer den Buschhüttenern den achten Doppel-Titel in Serie noch in letzter Sekunde aus den Händen rauben können.

Der Sprintdistanz-Abschluss einer sehr kurzen Saison mit diesmal nur vier Rennen im Kraichgau, in Düsseldorf, Tübingen und Berlin, findet dabei im Rahmen der „Finals“ statt, bei denen in zehn olympischen Sportarten die neuen Deutschen Meister in der Bundeshauptstadt gekürt werden. Erstmals in der Geschichte der 1. Triathlon-Bundesliga werden beide Rennen live im deutschen TV übertragen. Während das Rennen der 15 Damen-Teams am Samstag, 3. August, von der ARD ab 10.15 Uhr gezeigt wird, geht einen Tag später das ZDF um 10.30 Uhr auf Sendung, wenn der Startschuss für die 16 Herren-Teams am Wannsee fällt. Auch die Deutschen Meister der Elite und der U23 über die Sprintdistanz werden von der DTU gesucht. Im Vorjahr triumphierte EJOT-Athlet Lasse Lührs in Düsseldorf.

Im Wannsee müssen die Athleten bei der „Formel 1 des Triathlons“ eine 750 Meter lange Runde schwimmen, bevor sie eine 21,6 Kilometer lange Radstrecke zu absolvieren haben. Allein 14,6 Kilometer beträgt dabei bereits die Anfahrtsstrecke vom Wannsee bis zum Olympiastadion im Ortsteil Westend (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf). Vor dem Olympiastadion drehen die Athleten dann noch zwei Runden à 3,5 Kilometer. Zwei Laufrunden à 2,5 Kilometern direkt am Olympiastadion schließen den Dreikampf ab. Am Olympischen Platz, wo auch die zweite Wechselzone eingerichtet sein wird, laufen die Ausdauersportler ins Ziel.

„Have fun and win“ lautet auch Berlin das schon in den vergangenen Jahren erfolgreich praktizierte Motto des EJOT Teams, das wieder auf die Dienste seines Sportlichen Leiters Marco Göckus bauen kann, der in Tübingen fehlte, weil er selbst beim IRONMAN Switzerland in Zürich startete.

„Ich freue mich ganz besonders, Top-Teams, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren, am Start zu haben, die mit Rachel Klamer (NED), Anna-Maria Mazzetti (ITA), Emmie Charayron (FRA), Lena Meißner (GER) sowie Richard Murray (RSA), Justus Nieschlag, Lasse Lührs, Jonathan Zipf (alle GER) und João Silva (POR) besetzt sind. Gleichzeitig wird in den Rennen der Deutschen Meister der Elite ermittelt. 10 Startplätze zusätzlich hat der Verband vergeben und Linus Stimmel und Maximilian Sperl sind ebenfalls am Start.

„Wir können uns auf unserem Punkte-Vorsprung bei den Damen sowie Herren nicht ausruhen, sondern streben natürlich auch wieder den Sieg an, um uns auch bestmöglich für die TV-Übertragung zu präsentieren. Einen Wettkampf in der Bundeshauptstadt zu bestreiten, ist immer etwas Besonderes und hier das Finale vor- und um das Olympiastadion herum auszutragen, ist schon ein Highlight. Es wird uns eine ganz besondere Stimmung erwarten, da bin ich mir sicher. Wir werden wie immer versuchen, das Bestmögliche zu erreichen, da man nie sicher sein kann, was alles auf der Strecke passiert, die für uns hier in Berlin auch Neuland ist. Wir wünschen uns für das finale Rennen einen verletzungsfreien Ablauf und hoffen auf ein perfektes Rennen mit beiden Mannschaften“, heißt es von Göckus, der auch bereits ein wenig zurückblickt auf die vergangenen drei Rennen.

„Was mich dieses Jahr besonders überzeugt hat und auch sehr freut, ist die Leistung von Justus Nieschlag. Hier kann man sehen, wo die Reise hingeht, wenn ein Athlet verletzungsfrei trainieren kann. Auch unser Neuzugang Ryan Sissons (NZL) hat sich mehr als perfekt bei uns im Team eingebracht und sehr gute Leistungen gezeigt.“ Vier Bundesliga-Rennen, wie in dieser Saison, seien laut Göckus „definitiv zu wenig. Wenn man bei einem Rennen seine Leistung als Team nicht perfekt abrufen kann, könnte die Meisterschaft schon gefährdet sein.“

Nach seinem starken Auftritt mit Platz acht in Tübingen, „freue ich mich jetzt in Berlin vor allem auch für das Team starten zu können“, so Jonathan „Johnny“ Zipf. „Meine Leistung in Tübingen hat mich jetzt nicht unbedingt überrascht. Ich kenne meine aktuellen Trainingsergebnisse und wusste somit was möglich ist. Berlin ist medial sicherlich ein sehr interessanter Wettkampf. Auf jeden Fall habe ich richtig Bock auf das Rennen und werde mein Bestes geben“, verspricht der 33-Jährige, der die einstige Mauerstadt lediglich von einer Fahrt in der 10. Schulklasse kennt und „sowieso nicht gerade der Großstadttyp“ ist.

„Der Gesamtsieg dürfte uns nur noch schwer zu nehmen sein. Allerdings ist natürlich gerade bei einem Wettkampf mit dieser Aufmerksamkeit auch ein Tagessieg im Team sehr wichtig. Wenn es keine Zwischenfälle gibt und jeder im Team seine Leistung abrufen kann, traue ich uns auf jeden Fall den Tagessieg am meisten zu. Was ich so am Rande des Geschehens mitbekommen habe, dürften gerade die Potsdamer aktuell auch ein paar Probleme innerhalb des Teams haben, was mit Sicherheit die Leistung nicht fördern wird. Bei uns hingegen ist alles bestens und wir haben richtig Lust gemeinsam zu racen. Die Strecken in Berlin kenne ich nicht, aber das wird den meisten Athleten so gehen. Durch das lange Anfahrtsstück von der ersten in die zweite Wechselzone, rechne ich aber eher mit einer etwas größeren Radgruppe. Persönlich fühle ich mich im Wasser fit, auf dem Rad in sehr guter Form und wenn bis dahin alles nach Plan läuft, will ich beim abschließenden Lauf meine Stärke ausspielen. In Tübingen war ich noch nicht komplett ausgeruht, was ich vor allem beim Anlaufen gemerkt habe. Das wird am Sonntag in Berlin anders sein. Eine konkrete Platzierung habe ich nicht im Kopf, es ist alles möglich. Wenn ich einen guten Tag habe und alles geben konnte, werde ich zufrieden sein. Obwohl ich mich auf der Sprintdistanz vielleicht in Bestform befinde und mega Bock auf ein geiles Ergebnis habe, würde ich das Rennen in Berlin nicht unbedingt als meinen Bundesligahöhepunkt ansehen. Als ich 2013 in Hannover Deutscher Meister wurde, bin ich frühmorgens aufgestanden und ich wusste, dass ich gewinnen werde. Danach konnte ich auch tatsächlich abliefern. Das war einer der geilsten Wettkämpfe für mich in der Bundesliga. Aber vielleicht habe ich am kommenden Sonntag in der Früh ja noch einmal dasselbe Gefühl“, grinst Zipf.

Erstmals in dieser Saison kommt Lena Meißner für die Nordsiegerländer zum Einsatz. „Ich freue mich sehr auf Berlin und die Nominierung für das Team starten zu können. Für mich ist es circa zwei Stunden von der Heimat entfernt und ich habe viele Freunde und Familie, die in Berlin wohnen und mich anfeuern kommen. Ich denke, es wird einfach ein schönes Wochenende. Ansonsten ist Berlin Teil meiner Vorbereitung für die WM in Lausanne und der letzten Wettkämpfe der laufenden Saison. Die Bundesliga-Saison habe ich bisher ganz gut verfolgt und vor allem durch Mitglieder des eigenen Teams oder durch andere Teams von der Leistung erfahren. Ich finde besonders beeindruckend, dass es das Team immer wieder schafft, Top Athleten an der Linie zu haben, obwohl es ein vorolympisches Jahr ist und viele Athleten international unterwegs sind, um sich die letzten notwendigen Punkte für Tokio zu holen. Das Rennen soll Spaß machen und mir das nötige Selbstvertrauen für die letzten Rennen verschaffen. Hoffentlich kann ich damit meinen Beitrag zur Titelverteidigung beitragen. Meine Saison war ein einziges Auf und Ab bisher. Mit mehr Niederschlägen als Höhen bisher. Herausragend war der 4. Platz beim Weltcup auf Sardinien. Ansonsten war eine Menge Pech im Spiel, sowie Umzugsstress und Trainerwechsel. Ich blicke zuversichtlich in die letzten Rennen der Saison. Nach Berlin werde ich für drei Wochen Ruhe haben, um mich gut vorzubereiten für die U23-WM in Lausanne und für zwei Weltcups im September, wo ich gute bis sehr gute Platzierungen erreichen möchte. Das wäre ein toller Saisonabschluss für mich.“

Das Teilnehmerfeld ist hochklassig besetzt. So fighten u. a. der zweimalige IRONMAN-Champion Patrick Lange (Triathlon Team DSW Darmstadt) und Kurzstrecken-Ass Laura Lindemann (beide GER, Triathlon Potsdam) um den Bundesliga-Tagessieg.

In der Bundesliga Einzelwertung der Damen kann lediglich noch Emmie Charayron (38 Punkte) ihrer EJOT-Teamkollegin Emma Jeffcoat (AUS, 56 Punkte) den Titel streitig machen. Somit ist dieser Titel bereits sicher im EJOT Team TV Buschhütten verbucht.

Bei den Herren geht es knapper zu. Hier führt EJOT-Teammitglied Richard Murray mit 39 Punkten das Tableau vor Csongor Lehmann (HUN, Triathlon one Witten), der auf 36 Punkte kommt, sowie Philipp Wiewald (GER, Triathlon Potsdam) und Dario Chitti (ITA, WMF-BKK-Team AST Süßen) an, die beide 29 Punkte aufweisen.

Der Abschluss in Berlin stellt den 27-köpfigen EJOT Team-Tross auch vor gewaltige Herausforderungen in puncto Organisation. „Es gab bereits einige Rennen in der Triathlon-Bundesliga-Geschichte die logistisch aufwendig waren, so z.B. mit den Rennen am Schliersee. Aber Berlin ist eine ganz andere ‚Nummer’. Zwei Wettkampftage, weite Wege, zwei weit auseinander liegende Wechselzonen, enge Zeitfenster, frühe Startzeiten, Straßensperrungen rund um das Olympiastadion und vieles mehr erfordern ein exaktes Planen. Ich habe ein Roadbook und einen detaillierten Zeitplan für alle Tage erstellt. Wir wollen und werden natürlich beim Abschluss-Wettkampf nichts dem Zufall überlassen. Daher werden wir auch mit einigen Betreuern nach Berlin reisen. Unsere Aktiven sollen in Berlin das ‚Rundumwohlfühlpaket’ bekommen“, kündigt Sportdirektor Rainer Jung an. „Ich erwarte bei den Frauen und Männern sehr spannende Rennen. Sowohl bei den Teams, aber auch in der Einzelwertung wird es ganz enge Rennen geben. Die Startliste jedenfalls verspricht Weltklassesport.“

Jung ist bewusst, welche hohe Bedeutung den Wettkämpfen in Berlin zukommt: „Das Punktepolster ist natürlich eine solide Grundlage für das letzte Triathlon-Bundesliga-Rennen. Aber so lange wir diesen immens großen logistischen und finanziellen Aufwand betreiben, gibt es bei den beiden EJOT Teams nur eine Marschroute: Gewinnen! Alles andere ist am Ziel vorbei. Aber das Wichtigste ist, dass beide Teams erneut Deutscher Meister werden und die Serie der Meisterschaften verlängern. Und für die Präsenz unserer großartigen Partner und Sponsoren ist eine Live-Übertragung in ARD und ZDF natürlich spitze. Und da sollten unsere Sportler alles daransetzen, unser Team – und die Wettkampfbekleidung optimal in Szene zu setzen. Nachdem wir und unsere Partner bereits beim EJOT Triathlon im Mai auch bei ARD und ZDF präsent waren, ist dies natürlich Extraklasse. Kein weiteres Team aus der Region hat eine solche Präsenz in diesen Medien.“

Der Champagner für die Meisterfeier sei noch nicht kaltgestellt, so Jung. „Nein. Davon halte ich gar nichts. Wenn es uns gelingen sollte, unsere Ziele nach der Devise ‚Einer für alle und alle fürs Team’ zu erreichen, werden wir uns sicher ein erfrischendes Krombacher genehmigen. Für die Sportler 0,0% und für das Support-Team darf durchaus auch etwas Alkohol enthalten sein.“

Jung sieht sich auch zu Dank verpflichtet: „Ich mich aber bereits bei unseren großartigen Sponsoren und Partnern bedanken. Ihr Anteil am Erfolg der beiden Bundesliga-Teams und des gesamten EJOT Teams ist immens groß. Ohne unsere Partner und deren Unterstützung wären wir sicherlich nicht so erfolgreich.“

Am Samstagmittag (Damen) und Sonntagmittag (Herren) wird feststehen, ob die Buschhüttener Erfolgschronik wieder ein Stückchen umfangreicher geworden ist.

Die aktuelle Gesamtwertung nach 3 von 4 Rennen:

Teamwertung Herren nach 3 von 4 Rennen:
1. EJOT Team TV Buschhütten 59 Punkte, Platzziffer 125
2. Triathlon Potsdam, 53 Punkte, Platzziffer 203
3. KiologIQ Team Saar, 48 Punkte, Platzziffer 257

Einzelwertung Herren nach 3 von 4 Rennen:
1. Richard Murray (RSA, EJOT Team TV Buschhütten) 39 Punkte
2. Csongor Lehmann (HUN, Triathlon one Witten) 36 Punkte
3. Philipp Wiewald (GER, Triathlon Potsdam) und Dario Chitti (ITA, WMF-BKK-Team AST Süßen) 29 Punkte

Teamwertung Damen nach 3 von 4 Rennen:
1. EJOT Team TV Buschhütten, 60 Punkte, Platzziffer 24
2. Triathlon Potsdam, 53 Punkte, Platzziffer 126
3. REA Card Triathlon Team TuS Griesheim, 49 Punkte, Platzziffer 174

Einzelwertung Damen nach 3 von 4 Rennen:
1. Emma Jeffcoat (AUS, EJOT Team TV Buschhütten) 56 Punkte
2. Emmie Charayron (FRA, EJOT Team TV Buschhütten) 38 Punkte
3. Hannah Stegmaier (SSF Bonn Team artegic) 30 Punkte

Weitere Infos wie immer online auf www.ejot-team.de.

Justus Nieschlag – Düsseldorf 2019 (Sabine Jung)

Richard Murray – Kraichgau 2019

Emmie Charayron – Tübingen 2019

Jonathan Zipf – Tübingen 2019

Fotos: Thorsten Wroben (honorarfrei)

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