27. Siegerländer Haubergsknipp

(wS/red) Siegen 13.11.2019 | 27. Haubergsknipp-Verleihung der Freien Demokraten Siegen-Wittgenstein

Ohne Ehrenamt sähe unsere Gesellschaft arm aus!

(Siegen-Wittgenstein/Wilnsdorf). Volles Haus bei der diesjährigen Verleihung des Ehrenpreises der Freien Demokraten Siegen-Wittgenstein, dem „Siegerländer Haubergsknipp“, der im neuen Ausstellungszentrum des Fenster- und Türenherstellers GAYKO in Wilnsdorf verliehen wurde. Geschäftsführer Klaus Gayko und FDP Kreisvorsitzender Peter Hanke konnten unter den vielen Gästen Vertreter verschiedenster Parteien und ehemalige Preisträger begrüßen. Die Jury – bestehend aus Hanke und seinen beiden Stellvertretern Andreas Weigel und Guido Müller – hatte in den vergangenen Monaten aus den vielen eingegangenen Vorschlägen schließlich die Qual der Wahl. Das Rennen machten in diesem Jahr Ulf Stötzel, Ferdi Heimel und die Jugendfeuerwehren des Kreises Siegen-Wittgenstein. Klaus Gayko machte in seinem Grußwort deutlich, wie wichtig das Ehrenamt für unsere Region ist. Hanke pflichtete ihm bei: „Ohne Ehrenamt sähe unsere Gesellschaft arm aus.“ Ein großes Lob sprach er den Mitarbeitern von GAYKO aus, allen voran Rita Linke und Jörg Nicodemus, die sich viel Mühe mit der Vorbereitung der Veranstaltung gegeben haben.

1100fache Ehrung
Der Chefredakteur der bundesweiten Verbandszeitung der Jugendfeuerwehren ,,Lauffeuer“, Jan Frigger, reiste extra an, um die Arbeit der heimischen Jugendfeuerwehren mit seiner Laudatio zu würdigen. Stellvertretend wurde der Preis, ein alltagstaugliches, scharfes Knipp nebst Urkunde, an den neuen Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Wirtz aus Hilchenbach übergeben. Ohne diese starke Nachwuchsarbeit – im Siegerland werden sogar Kinderfeuerwehren geführt – wäre das Ehrenamt nicht leistbar. Stolze 1100 Jugendliche und Ausbilder bilden die Jugendfeuerwehr. „Das außerordentliche Engagement – und die permanente Verfügbarkeit im Falle einer Gefahr – können gar nicht hoch genug herausgestellt werden“, befand die Jury.

Ehrung für besonderes ehrenamtliches Engagement
Der Siegerländer Haubergknipp wird jährlich an Menschen oder Initiativen vergeben, die sich besonders für das Gemeinwohl eingesetzt haben. Das können vorbildliche Initiativen aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Sport, Politik und Wirtschaft sein oder auch Einzelpersonen, die durch herausragendes Engagement einen besonderen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Ideengeber für den Ehrenpreis der Liberalen war der ehemalige Landtagsabgeordnete Hagen Tschoeltsch. „Unsere diesjährigen Preisträger engagieren sich alle – ganz im Sinne des liberalen Gedankens – in ihren Bereichen ehrenamtlich. Dabei geht ihr Engagement deutlich über das normale Maß hinaus. Unsere freie und demokratische Gesellschaft braucht und profitiert durch solch herausragendes Engagement“, erklärte die Jury.

Projekte ohne engagierten Vorsitzenden nicht möglich
Das trifft auf Ulf Stötzel, dem ehemaligen Siegener Bürgermeister, besonders gut zu. Den Preis erhielt er aber für eine besondere Aufgabe, die er übernommen hat. Stellvertretend für sein Team wurde ihm als Vorsitzender des Fördervereins des Siegerlandmuseums und des Oberen Schlosses e. V. der Preis überreicht. Seit 1937 gibt es den Verein, ohne ihn wäre das Museum in seiner heutigen Form nicht gegenwärtig. Nicht nur die imposante Rubenssammlung und die sehr sehenswerte wirtschaftsgeschichtliche Ausstellung wären ohne den Förderverein nicht möglich, sondern auch das neue Projekt im Hochbunker an der Burgstraße wäre ohne Verein und seinen engagierten Vorsitzenden nicht denkbar, wie Laudator und Stadtrat Gerhard Kötter herausstellte. Mit einem klugen Konzept bewirbt man sich aktuell um Fördergelder der nächsten Regionale in Südwestfalen.

Proeuropäischer Liberaler
Traditionsgemäß wird auch immer ein Preisträger aus der Kommunalpolitik ausgezeichnet. Dieses Mal fiel die Wahl auf Ferdi Heimel, den langjährigen Orts- und Fraktionsvorsitzenden der FDP Wilnsdorf. Sein politisches Lebenswerk und Wirken für die Kommune stellte die stellvertretende Landesvorsitzende der FDP in NRW, die Abgeordnete Angela Freimuth, die zudem Vizepräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalens ist, vor und zeichnete von Ferdi Heimel vor allem das Bild des proeuropäischen Liberalen, der in vielen Wahlkämpfen für die FDP in den Ring gestiegen ist und ein Landtagsmandat dabei nur denkbar knapp verpasste.

Hintergrundinformationen zu der Begründung der Auszeichnungen:

Ulf Stötzel,
für sein Engagement als Vorsitzender des Fördervereins Siegerlandmuseum und Oberes Schloss
Ohne den Förderverein wäre die Arbeit des Siegerlandmuseums nicht möglich. Bereits seit 1937 gibt es den Verein an der Seite des Museums. Ulf Stötzel leitet den rührigen Verein seit vielen Jahren mit Weitsicht – und natürlich einem starken Team an seiner Seite. Hauptaufgabe ist die Pflege und der Ausbau der Sammlungen. Beispielsweise sind die wesentlichen Ausstellungsexponate der Sammlungsbereiche „Peter Paul Rubens“ und „Haus Nassau-Oranien“ Dauerleihgaben des Vereins. Seit 2016 tritt der Förderverein auch ein, um neue Dauer- und Wechselausstellungen zu unterstützen. Damit hat sich die Qualität des Museums nochmal gesteigert. Ulf Stötzel ist dabei treibende Kraft, wenn es gilt Ideen zu realisieren und mögliche Geldgeber zu aktivieren. „Unermüdlich wirbt er für das in der Bevölkerung beliebte Museum und bringt natürlich seine gesamte Kraft als ehemaliger Bürgermeister mit in die Waagschale ein. So ein Antrieb ist bei der Größe der Projekte auch unverzichtbar“, betont Jurymitglied Guido Müller. „Die Ehrung für ihn ist aber gleichzeitig auch eine Auszeichnung für den gesamten Förderverein, aber es braucht natürlich eine starke Persönlichkeit, die die neuen Ideen einbringt und den Weg für ihre Umsetzung möglich macht. Das ist ein Verdienst von Ulf Stötzel und eine starke Ehrenamtsleistung“, so Müller.

Jugendfeuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Siegen-Wittgenstein,
für ihren beispielgebenden unermüdlichen Einsatz im Sinne des Gemeinwohles
Für die Jugendfeuerwehren wird der in diesem Jahr neu gewählte Kreisjugendfeuerwehrwart Marco Wirtz aus Hilchenbach den Preis entgegennehmen. Wenn eine Freiwillige Feuerwehr nicht zustande kommt oder die bestehende öffentliche Feuerwehr einen ausreichenden Brandschutz nicht gewährleisten kann, schreibt das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (kurz BHKG) in NRW die Einrichtung einer Pflichtfeuerwehr vor. Was jedoch kaum bekannt ist, dazu können alle Einwohnerinnen und Einwohner vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 60. Lebensjahr herangezogen werden! „Das dieser Paragraph nicht umgesetzt werden muss, verdanken wir dem beispielgebenden unermüdlichen Einsatz unserer Feuerwehren“, betont Jurymitglied Peter Hanke. Damit das aber auch in Zukunft so bleibe, müsse man früh motivieren. „Insofern ist der vorbildliche Einsatz unserer Jugendfeuerwehren ein essentieller und äußerst gewinnbringender Baustein für ein funktionierendes Brandschutznetzwerk der Zukunft. Vom frühen kameradschaftlichen Miteinander und den dabei ehrenamtlich vermittelten Tugenden wie Gewissenhaftigkeit, Verlässlichkeit und Einsatzwille, profitieren nicht nur die jungen Menschen der Nachwuchsfeuerwehren lebenslang, sondern es partizipiert auch unsere Gesellschaft maßgeblich davon“, so Hanke.

Ferdinand Heimel,
liberaler Kommunalpolitiker aus Wilnsdorf, für seine vielfältige ehrenamtliche Arbeit
Ferdinand Heimel ist den Liberalen bereits im März 1990 beigetreten und feiert damit im kommenden Jahr seine 30-Jährige Mitgliedschaft. In diesen drei Jahrzehnten hat Heimel unter anderem der Wilnsdorfer liberalen Ratsfraktion als Fraktionsvorsitzender und der freien Demokratischen Partei in Wilnsdorf als Ortsvorsitzender gedient. Sein politisches Engagement hörte aber nicht an der Gemeindegrenze auf. Der Wilnsdorfer war zudem mehrere Jahre Schatzmeister des FDP Kreisverbandes und er stand auch mehrfach als liberaler Direktkandidat für die Landtagswahlen auf dem Wahlzettel. „Doch Ferdi, wie ihn seine Weggefährten nennen, zeichnet sich nicht nur durch sein politisches Engagement, sondern auch durch sein großes zivilgesellschaftliches Engagement aus“, so das Jurymitglied Andreas Weigel. Der pensionierte Oberstudienrat ist auch nach wie vor im Schuldienst tätig und unterrichtet das Fach Deutsch als Fremdsprache. In seiner Freizeit ist Ferdinand Heimel leidenschaftlicher Gleitschirmflieger und war in der Vergangenheit 1. Vorsitzender des Vereins für Drachen- und Gleitschirmfreunde im Hellertal. Neben diesem Hobby ist Ferdinand Heimel Sportschütze und konnte 2008 den Titel Schützenkönig der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Rudersdorf 1929 e.V. gewinnen. Zudem ist Heimel aktuell 2. Vorsitzender des Heimat- und Wanderverein Rudersdorf e. V. und Sektionsleiter der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik (GfW). Doch dem nicht genug unterstützte Heimel 2011 beim Aufbau der Fußballkreisauswahl Ü-60 Siegen-Wittgenstein und steht seitdem als aktiver und ambitionierter Spieler auf dem Fußballfeld. Die Ü60 Fußballkreisauswahl konnte bereits mehrfach unterschiedlichste Meistertitel auf Großfeld und Kleinfeld gewinnen. „Das vielfältige ehrenamtliche Engagement von Ferdinand Heimel zeichnet Ihn daher für den „Siegerländer Haubergsknipp“ aus“, so Weigel.

Historie:
Der FDP-Ehrenpreis „Siegerländer Haubergsknipp“ wurde vor 27 Jahren das erste Mal verliehen und erinnert an die wirtschaftlichen und kulturellen Wurzeln des Kreises Siegen-Wittgenstein. Der Knipp ist ein Messer aus der Haubergswirtschaft und wurde zum Entasten und Schälen der Baumrinde verwendet. Im Kreiswappen findet sich dieses Messer als Erinnerung ebenfalls wieder. Verliehen wird er durch den FDP Kreisverband Siegen-Wittgenstein.

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