(wS/af) Köln Kreuztal Weidenau 14.10.2021 | Schicksalsschläge und Trauer – Das geht uns alle an
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin und gebürtige Kreuztalerin bringt ein Thema ins Gespräch, das uns alle betrifft, früher oder später, ob wir wollen oder nicht: Schicksalsschläge.
Man braucht nur einmal kurz nachzudenken und schon kommen einem mehrere traurige Geschichten in den Sinn, im Verwandten- oder Freundeskreis, von Arbeitskolleginnen, Nachbarinnen, Schul- oder Sportkameraden. Und trotzdem weiß man oft so wenig von den Betroffenen, nicht wahr?
Das möchte die 44-Jährige mit ihrem im September erschienenen Buch „Manchmal sucht sich das Leben harte Wege“ ändern. „Ich möchte dabei helfen, dass wir aus unserer Sprach- und Machtlosigkeit herausfinden und vielleicht, wo wir vorher schwiegen, die Augen verschlossen oder gar die Straßenseite wechselten, eine helfende Hand zu reichen vermögen“, sagt sie.
Mit zwei Lesungen kommt sie jetzt ins Siegerland
Am Sonntag, 24. Oktober um 16 Uhr in die Kolumbariumskirche in Weidenau und am Donnerstag, 18. November um 19 Uhr in die Evangelische Kirche in Eichen. Der Eintritt ist jeweils frei, es gibt eine Spendenmöglichkeit vor Ort und es gilt die 3-G-Regel.
Das Buch ist inspiriert von Afflerbachs eigener Suche nach neuem Lebensmut, nachdem ihr 35-jähriger Bruder von einem 81-Jährigen überfahren worden war. Sie führte Gespräche mit 13 Menschen aus ihrem Umfeld und erfuhr, wie es ihnen gelang, nach einem tragischen Schicksalsschlag ihre Segel wieder neu zu setzen.
Zum Beispiel Alexandra, deren Tochter mit nur zwei Jahren die Diagnose Krebs bekam und ein Jahr später von ihr ging. Martin, dessen halbe Familie von einem Geisterfahrer ausgelöscht wurde, als er auf Schüleraustausch in Frankreich war. Oder Vera, deren schwerkranker Vater jedwede Behandlung verweigerte und sich dazu entschied, zu verhungern, weil es in Deutschland (noch) keine Sterbehilfe gibt.
„Katharina Afflerbach hat zwei große Gaben: Sie kann sich einfühlen. Und sie kann schreiben. So tieftraurig ihr Buch ist – so sehr ist es auch ein Plädoyer, dieses verflixte Leben unbeirrbar zu lieben. Vielleicht etwas bewusster, mit etwas mehr Mitgefühl als bisher“, schreibt Nina Poelchau für den stern.