(wS/Si) Siegen 16.11.2021 | Runder Tisch gegen Gewalt macht auf regionale Hilfsangebote aufmerksam
Kreisweite Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen vom 22. bis 27. November 2021
„Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Sie geht uns alle an“, sagt Martina Böttcher, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Siegen-Wittgenstein und Koordinatorin des Netzwerkes „Runder Tisch gegen Gewalt“.
Jede vierte Frau in Deutschland erlebt Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Beziehungspartner. Betroffen sind Frauen jeden Alters und jeder gesellschaftlichen Schicht, egal ob es sich um körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt handelt. Gewalt in der Familie, die sogenannte häusliche Gewalt, bestimmt den Alltag vieler Frauen und Kinder. Vergewaltigung, Nötigung, Genitalverstümmelung, Zwangsprostitution, sexuelle Belästigung, Stalking, Femizide – die Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Trotz des erschreckenden Ausmaßes ist das Thema immer noch ein Tabu.
„Uns als Netzwerk ist besonders wichtig, dass das Thema öffentlich gemacht und den Betroffenen schnelle und kompetente Hilfe zu Teil wird“, so Böttcher. Die Netzwerkarbeit in Siegen-Wittgenstein funktioniert gut. Unter anderem hat das Netzwerk in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle jetzt eine kreisweite Aktionswoche organisiert. Rund um den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ finden vom 22. bis 27. November zahlreiche Veranstaltungen und Workshops statt. Beispielsweise werden im Rahmen der Aktion „Orange the City – Zonta sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen“ am 25. November im gesamten Kreisgebiet verschiedene öffentliche Gebäude in orange angestrahlt, um nach außen ein einheitliches Zeichen gegen die Gewalt an Frauen zu setzen.
Seit über 20 Jahren setzen sich rund 40 Bündnispartnerinnen und -Partner aus den verschiedensten Bereichen wie Jugend- und Familienhilfe, Frauenhaus, Polizei, Justiz, Opferschutz, Gleichstellung sowie Beratungsstellen der Kirchen, Institutionen, Vereine und Verbände gemeinsam für die Betreuung, Beratung und Begleitung der von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder ein. Ziele sind die Verbesserung des Opferschutzes, die Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes sowie die Vernetzung von Hilfeeinrichtungen und damit kurze Wege und direkte Hilfe für Betroffene. Durch fachbezogene Zusammenarbeit und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit soll zudem ein Beitrag zur Gewaltprävention geleistet werden.
Die Broschüre „Hilfen bei häuslicher Gewalt“ informiert beispielsweise über häusliche Gewalt, das Gewaltschutzgesetz, anonyme Spurensicherung nach einem sexualisierten Übergriff und über psychosoziale Prozessbegleitung. Sie zeigt auf, auf welche Weise die Polizei Schutz bietet, was die Opfer selbst tun können und wo sie Unterstützung und Beratung finden. Aber auch über präventive Beratungsangebote, wie im Bereich der Täterarbeit, wird informiert.
Die Broschüre und weitere Informationen zur diesjährigen Aktionswoche gegen Gewalt und den verschiedenen Veranstaltungen sind unter www.siegen-wittgenstein.de/gegengewalt zu finden.
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