(wS/red) Dresden/Ferndorf 06.12.2021 | Mit einer halbleeren Bank kann man kein Spiel gewinnen
HC Elbflorenz gegen TuS Ferndorf 29:24 (13:10)
Trainer Robert Andersson ist wahrlich nicht zu beneiden, jetzt ist auch noch Mattis Michel ausgefallen und die Sorgen werden noch größer.
Jetzt muss jeder „das Letzte“ geben, denn die Rote Laterne muss weg, je schneller desto besser. Alle beten den Tag herbei, an dem gesundete Leistungsträger wieder zur Verfügung stehen, aber wann ist es soweit.
Was war gestern, man rackert wie wild, man will ja niemand einen Leistungsunwillen unterstellen, aber da sind immer wieder Sachen, die dürfen nicht passieren, sogenannte „Unforced Errors“. Das sind ungezwungene Fehler aus dem Spiel heraus, Fehler ohne Bedrängung, den Ball nicht gefangen oder blind hingeworfen oder, oder, oder.
Die Elbflorenzer gingen mit 1:0 in Führung, Niklas Diebel legt nach, dann vergibt der TuS und ein Tempogegenstoß des HCE führt zum 2:1. Niklas Diebel erzielte das erste Ferndorfer Tor im Spiel und er erzielte auch das letzte zum 29:24. Dazwischen lagen immer wieder Schwächephasen, die man nicht nachvollziehen kann. Wir alle wissen, dass die Jungs Handball spielen können und wir wissen auch, dass sie sich nach einfachen Fehlern „ein Monogramm in den Hint..beißen könnten“, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass die Fehlerquote zu hoch ist.
Es gibt kein Team in der Liga, deren Lazarett so überfüllt ist wie das der Ferndorfer und es ist auch jedem klar oder sollte jedem klar sein, dass der TuS im Normalfall nicht da steht, wo er steht, das würde auch bedenkenlos das Gros der Trainer in der Liga unterschreiben.
Dresden konnte sein Spiel aufziehen wie geplant und der TuS zog mit, in der 6. Minute stand es 3:3, es sah also ganz gut aus. Aber jetzt drückte jemand anders dem Spiel seinen Stempel auf, nämlich der Sachsen-Keeper Max Mohs, bis zur 13. Minute wehrte er vier mal Würfe der Ferndorfer ab, die teilweise unpräzise geworfen waren. In der Zeit wehrte der sehr gut spielende Tim Hottgenroth im Tor auch 2 Bälle ab, konnte aber auch nicht verhindern dass es in dieser 13. Minute 7:3 stand.
Dresden spielte cleverer, scheiterte aber auch sehr oft an Tim Hottgenroth im Ferndorfer Kasten, der alleine in der 1. HZ mit 9 Paraden glänzte, auf der Gegenseite kam Max Mohs auf 7 Paraden.
Ferndorf vergab leichtfertig, die Chancenverwertung war nicht gut und das ermöglichte dem HCE sich leicht abzusetzen. Einigermaßen im Spiel hielt uns wieder einmal Simon Strakeljahn, der auf der Spielmacherposition wieder einen tollen Job machte, er war zusammen mit Rutger ten Velde bester Torschütze mit jeweils 6 Treffern. Bei Simon waren es 6 Treffer aus dem Spiel heraus, bei Rutger waren es auch alle 5 verwandelten Siebenmeter.
Somit kam der TuS auf eigentlich klägliche 19 Feldtore, Dresden auf 28. Und zu den 19 Feldtoren gesellten sich auch 19 Fehlwürfe und daran muss Robert Andersson arbeiten. Wir wissen jetzt nicht, wie der Trainer von der Bank aus verhindern soll, dass Fehlwürfe produziert werden, denn das hat etwas mit Konzentration zu tun und das ist eine Kopfgeschichte.
Das man mit immer weniger Spielern auch keine gute Leistung abliefern kann ist die andere Seite, unser Lazarett muss kleiner werden, dann kommt auch die Leistung zurück und je früher das geschieht, desto besser.
Wir beneiden keinen auf dem Spielfeld und die derzeitige Situation ist schlechter denn je, das aber jetzt alles auf den Trainer zu schieben wäre zu einfach. Bei Ferndorf stehen keine ausgebufften „Alten Hasen“ mehr auf dem Spielfeld, bedingt durch das Lazarett sind „die jungen Wilden“ in der Überzahl. Hätten wir nicht den „Tausendsassa“ Tim Hottgenroth im Tor, sähe es sehr düster aus.
Bis zur Pause tat sich da nicht mehr viel, ganz abschütteln ließ sich Ferndorf jedoch nicht, der Abstand war immer einer, der nicht unaufholbar schien, man ging mit einem 13:10 in die Kabine, das zehnte Tor erzielte Tim Rüdiger quasi in der letzten Sekunde mit dem Pausenpfiff.
In der 2. HZ hatte Ferndorf Anwurf, aber Max Mohs wehrte direkt ab und der Gegenangriff wurde von Tim Hottgenroth abgefangen. Ein folgender Querpass auf Julian Schneider auf Linksaußen hatte zuviel Speed, Julian konnte ihn nicht erreichen, aber Tim Rüdiger verwandelte direkt danach zum 13:11, Ferndorf blieb in Schlagdistanz.
Die einfacheren Tore machte aber weiterhin der HCE, sie spielten Kreuzungen durchs Zentrum und konnten dann durch die entstandenen Lücken frei werfen. Sie hatten den dominanteren Part, Ferndorf musste hart für Tore kämpfen. Aber man sah auch wieder Unsicherheiten im Rückraum, gehemmt wirkte weiterhin Niklas Diebel, er erzielte zwar 4 Treffer, vergab aber auch ebensoviele Chancen. Er stand frei, warf aber nicht, sondern spielte ab und weg war der Ball, der HCE hatte ihn allerdings auch gut im Griff,
Dadurch, das der TuS in der 2. HZ vier Siebenmeter zugesprochen bekam, die Rutger ten Velde eiskalt verwandelte konnte sich Dresden nicht stärker absetzen. Zu den 4 Treffern von Rutger kamen aber auch nur 10 Feldtore hinzu, zuviel wurde vergeben. Max Mohs hatte auch sein Pulver veschossen, er hielt noch 2 Bälle und wurde in der 40. Minute von Mario Huhnstock abgelöst, der allerdings bis zur Schlußsirene keine einzige Parade hatte und leer ausging.
Dafür waren sie im Angriff gut, sie erzielten alleine 7 Treffer durch Tempogegenstöße. Wichtige Tore für Ferndorf erzielte wieder einmal Julian Schneider von 4 Würfen verwandelte er 3 mal unhaltbar. Weniger Glück mit ihren Würfen hatten Lukas Siegeler (3), Lucas Schneider (3) und Valentino Duvanicic (1), sie blieben torlos.
In der Crunchtime hatte Ferndorf nichts mehr zuzusetzen, nach dem 22:20 von Julian Schneider in der 51. Minute war der Köcher weitgehend leer, bis zum Spielende erzielten sie nur noch 4 Treffer. Ferndorf agierte da schon mit dem 7. Mann am Feld, musste u.a. auch einen Treffer ins leere Tor hinnehmen, ebenso einen Kempa und bis zur Sirene insgesamt 7 Tore. So kam es zum verdienten Endstand von 29:24 für die Elbflorenzer und Robert Andersson sucht weiter an Lösungen Punkte einzuheimsen.
Nächste Chance dazu gibt es kommenden Samstag um 19 Uhr, wenn Lukas Sieglers Ex-Verein, die Rimparer Wölfe in die Stählerwiese kommen, wir wünschen den Jungs dann mehr Glück und Trainer Robert Andersson ein glückliches Händchen.
Statistik:
Tim Hottgenroth 14 Paraden ( 32,56 %)
Torschützen:
Rutger ten Velde 6/5
Simon Strakeljahn 6
Niklas Diebel und Tim Rüdiger 4
Julian Schneider 3
Jörn Persson 1
DAS IST FERDORF – DAS BIST DU