(wS/Kr) Kreuztal-Ferndorf 05.02.2022 | Von 11 Siebenmetern wurden 4 verworfen
TuS Ferndorf gegen ThSV Eisenach: 24:27 (13:13)
Ferndorfs Coach Robert Andersson sagte noch vor einigen Wochen dass sie „noch lange nicht tot sind“.
Und zum Rückrundenstart sollten jetzt endlich weitere Punkte geholt werden, denn die werden immer wichtiger um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Doch daraus wurde nichts, Ferndorf blieb seiner Fehlerquote treu, doch alleine daran lag es nicht wirklich. Es war trotz alledem absolut ein Spiel auf Augenhöhe, man kann nicht sagen, dass Eisenach die bessere Mannschaft war, sie waren zum Schluß hin, so ab der 54. Minute cleverer und ließen von den Siegerländern bis zur Sirene nur noch 1 Tor zu. Es war ein Spiel zweier starker Abwehrreihen, Kampfwillen kann man dem TuS auch nicht absprechen, es sind aber immer wieder diese vermeidbaren Fehler, die sie immer wieder ins Hintertreffen geraten lassen. Der Gegner hat die natürlich auch, aber bei uns sind es immer ein paar zuviel.
Das Spiel begann mit 2 Fehlwürfen und die Anzeigetafel zeigte ein 0:2, als der TuS mit dem wiedergenesenen Josip Eres von Rechtsaußen das 1:2 und kurz darauf durch Rutger ten Veldes Siebenmeter das 2:2 erzielte. Das waren dann aber auch die 2 Spieler, die im gesamten Match die Hälfte aller Ferndorfer Tore erzielten. Diese beiden waren es aber auch, die 3 Siebenmeter verwarfen, Rutger ten Velde in der 8. und 19. Minute und Josip Eres in der 56. Minute. Zu ihnen gesellte sich aber auch Mattis Michel, denn auch er verwarf in der 34. Minute 1 Siebenmeter. In der Addition hätten diese verworfenen Siebenmeter ja zum Sieg gereicht, aber das liegt auch im Reich der Hypothesen.
Viele Strafen auf beiden Seiten hemmten auch den Spielfluss, der TuS erhielt 6 x 2 Minuten, Eisenach 7 x 2 Minuten Zeitstrafe. Für Ferndorf war das insofern unglücklich, da Branimir Koloper ( ehemaliger Spieler des ThSV Eisenach) nach 3 x 2 Minuten in der 47. Minute mit ROT vom Platz musste. Dann gab es 11 Siebenmeter für den TuS Ferndorf, wovon ja 4 ihr Ziel nicht erreichten. Für Eisenach gab es 6 Siebenmeter, einen davon hielt Lukas Puhl. Ergänzt wurde das Ganze dann noch durch ein paar gelbe Karten.
Trainer Robert Andersson
Wir konnten nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir hatten genügend Chancen zum Sieg, ließen aber selbst vier Strafwürfe aus. Unser Überzahlspiel war nicht effektiv, es gelang uns auch nicht, die zwischenzeitliche 3-Tore-Führung auszubauen. Der ThSV Eisenach kam durch unsere Fehler zu einfachen Toren und wieder einmal waren es Kleinigkeiten die dieses Spiel entschieden haben.
Es waren auch nicht die Torhüterleistungen, die zur Niederlage führten, denn die Keeper beider Teams kamen auf eine gute Quote, Lukas Puhl hatte 12 Paraden und das waren gute 31 % . Es waren halt diese paar Fehlwürfe mehr, es waren die 4 verworfenen Siebenmeter, es waren unkonzentrierte Aktionen, es waren die leichten Ballverluste und das ergab in der Summe diese absolut vermeidbare Niederlage.
Aber es war trotzdem ein spannendes Spiel, ein intensiv geführtes Match, die Tribüne war aus dem Häuschen, als Lukas Siegler zwischen der 15. und 18. Minute drei Kracher in Folge ins Gästetor hämmerte. Die 1. HZ bestand aus einem Schlagabtausch, der dann zum Halbzeitstand von 13:13 führte.
Dann kamen unsere Jungs aus der Kabine und dann stand jemand auf der Platte, den so mancher noch gar nicht kannte, nämlich der Österreichische Nationalspieler Christoph Neuhold, der eigentlich beim HC Elbflorenz spielt und vom TuS per Blitztransfer bis zum Saisonende „ausgeliehen“ wurde. Er hinterließ direkt seine Duftmarke, indem er hintereinander 2 Würfe aus dem Rückraum im Tor versenkte, es stand nun 15:13. Absolut sehenswert war das erste Tor von ihm zum 14:13, im 8-Meter-Bereich übernahm er den Ball von Lukas Puhl, der diesen grad gehalten hatte, stürmte über das gesamte Spielfeld und haute das Spielgerät vom rechten Rückraum unhaltbar ins Eisenacher Tor, wow…
Neuzugang Christoph Neuhold
Es ist natürlich schade, wir haben uns das erste Spiel im neuen Jahr anders vorgestellt, es hat leider nicht funktioniert. Wir haben zu viele Chancen liegenlassen und zu viele einfache Fehler gemacht. Die Siebenmeter hätten wir reinmachen müssen. Wir müssen halt weiter trainieren und Gas geben. Und dann sehen wir weiter, die nächste Chance haben wir kommende Woche in Hagen.
Was nun folgte, könnte so etwas wie eine Initialzündung gewesen sein, denn Josip Eres und Jörn Persson erzielten auch 2 Doppeltreffer. Dazwischen lagen zwar auch 3 Tore der Gäste, aber in der 39. Minute stand es 19:16 für Ferndorf, die erste 3-Tore-Führung war da. Und wieder befanden wir uns in dem Bereich, in dem der TuS oft die höchste Fehlerquote hat, nach Josip Eres verwandelten Siebenmeter zum 20:17 in der 43. Minute schaltete Ferndorf in den Leerlauf, der ThSV nutzte diese Chance eiskalt, erzielte vier einfache Treffer in Folge und übernahm mit dem 20:21 wieder die Führung.
Doch Ferndorf wehrte sich, drei Tore von Josip Eres, Julian Schneider und Rutger ten Velde (dazwischen noch 1 Gästetor) brachten die Ferndorfer in der 54. Minute wieder mit 23:22 in Front.
Doch danach war Schluß mit lustig, bei Ferndorf klappte nichts mehr, der Rest hier in Spielfilmform:
55. Eisenach verwandelt Siebenmeter zum 23:23
56. Josip Eres verwirft Siebenmeter
57. Eisenach über Linksaußen zum 23:24
57. Josip Eres von Rechtsaußen an die Querlatte
59. Lukas Puhl fängt den Ball, gibt direkt nach vorne zu Julian Schneider, doch der wird gefoult, Siebenmeter für den TuS
59. Rutger ten Velde verwandelt zum 24:25
59. Eisenach über Linksaußen zum 24:26
60. Julian Schneider trifft von Rechtsaußen ins Tor, es war aber in der gleichen Sekunde ein Pfiff der Schiris erfolgt, kein Tor
60. Christoph Neuhold scheitert mit seinem Wurf am guten Eisenacher Keeper
60. Eisenach mit dem 24:27
60. Julian Schneiders letzter Wurf wird auch abgewehrt.
Schluß, Aus, Vorbei, kein Sieg, keine Punkte, hoffen auf das nächste Spiel, doch das findet in Hagen statt und wird sicherlich kein Zuckerschlecken.
Die weiterhin Verletzten Jonas Faulenbach, Andreas Bornemann, Tim Hottgenroth, Lukas Schneider und Simon Strakeljahn reißen natürlich eine große Lücke in den TuS-Kader, Andreas Bornemann wird wohl in spätestens 14 Tagen der erste sein, der wieder einsatzbereit sein wird. Ein Dank geht auch in Richtung der Sponsoren etc., die es möglich gemacht haben Christoph Neuhold zu verpflichten. Er hat mit seinen 2 Toren ein Ausrufezeichen gesetzt und könnte für Ferndorf ein wichtiger Spieler werden.
Torschützen:
Puhl (1 Tor/ 12 Paraden), Rottschäfer; Eres (6/3), Persson (2), Michel (2/2), Voss-Fels (1), Siegler (3), Schneider (1), Rüdiger, Koloper, ten Velde (6/2), Diebel, Duvanovic, Neuhold (2)
Bericht und Fotos: Peter Trojak
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