Der Ferndorfer „Hexer“ Lucas Puhl wächst beim Auswärtssieg über sich hinaus, der TuS gewinnt mit 25:20

(wS/red) Nordhorn/Ferndorf 23.04.2022 | Lucas Puhl dreht die Grafschaft Bentheim einmal auf Links und gewinnt mit dem TuS Ferndorf im „Euregium“ gegen den designierten Aufsteiger HSG Nordhorn-Lingen mit 25:20

Am Ende stand ein 20:25 auf der Anzeigetafel und alle im „Euregium“ rieben sich verwundert die Augen und dazu zählen die Fans beider Teams, denn DAS hatte niemand so wirklich vermutet.

Das Euregium steht in Nordhorn in der Grafschaft Bentheim in Niedersachsen. Grafschaft hat sprachlich etwas mit dem Hochadel zu tun, doch an diesem Spieltag müsste ein Siegerländer geadelt werden, denn seine Leistungen erreicht ein Keeper sehr selten.

Die HBL hat in diesem Spiel von Lucas Puhl 18 Paraden gezählt, wir kommen auf 21 und damit bewegt sich der TuS-Keeper bei einer Quote von nahezu 50 % , das bezeichnet man für gewöhnlich als WELTMEISTERLICH. Wir denken, wenn der ehemalige „Hexer“ Andreas Thiel auf der Tribüne gesessen hätte, er wäre nach Spielende auf`s Spielfeld geeilt und hätte ihm persönlich gratuliert.

HSG-Trainer Daniel Kubeš

Wir haben uns gute Chancen herausgespielt, die dann aber nicht genutzt. Wir haben auch unsere Konzepte im Angriff verloren und das zum wiederholten Mal. Vom Aufstieg zu reden wäre falsch, denn wir machen einfach zu wenig Tore. Unsere Abschlüsse sind nicht gut und wir verlieren das Selbstvertrauen. Wir fanden keine Möglichkeit Ferndorf unter Druck zu setzen.

Der Gastgeber hat bisher 6 Spiele gegen den TuS Ferndorf absolviert, 4 Spiele davon hat die HSG, 2 der TuS Ferndorf gewonnen. Und die jetzige Niederlage ist auch zugleich die höchste Niederlage in diesen 6 Spielen für die „Grafschafter“. Sie hat in dieser Saison bisher zwei mal noch höher verloren und weniger als 20 Tore gab es nur gegen Dormagen und Rostock mit jeweils 19 Toren. Wenn man bedenkt, dass der TuS Ferndorf als Tabellensiebzehnter zum Tabellenzweiten gereist ist und dort sooo gewonnen hat, kann man schon von einer Klasseleistung der Siegerländer reden.

Wenn man das Spiel analysiert, wird man feststellen, dass der haushohe Favorit, die HSG Nordhorn/Lingen nur ca. 14 Minuten in diesem Spiel in Führung lag und dass sie in der 2. HZ nur 9 Tore erzielt haben.

Und dafür steht ein Name im Raum, nämlich der Hüter der 2 x 3 qm, Lucas Puhl . Er ist es natürlich nicht alleine, es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, der HSG stand eine sehr starke TuS-Abwehr gegenüber und schon in der 1. HZ trumpfte Lucas Puhl groß auf, er sorgte dafür, dass sein Team nie mehr als mit 2 Toren in Rückstand geriet, in der 23. Minute hatte er schon eine Quote von sagenhaften 61,1 %. Nach einem Doppelschlag der HSG stand es in der 10. Minute 6:4 und auch ein Team-Time-Out von ihnen konnte nicht verhindern, dass es in der 19. Minute 7:9 stand. Die erste HZ beendeten die Gastgeber mit einem Dreierpack zum Pausenstand von 11:10.

Man of the Match (Archivfoto wirSiegen) Foto: Andreas Domian

Anwurf zur 2. HZ hatte Nordhorn/Lingen und wie sollte es anders sein, Puhl wehrte den Ball ab und Mattis Michel und Kim Voss-Fels brachten den TuS mit dem 11:12 wieder in Front. Nun war auch Julian Schneider, der „Hämatomensammler“ des TuS Ferndorf ins Spiel gekommen und sorgte wie gewohnt wieder für viel Durcheinander in des Gegners Abwehr.

Trainer Robert Andersson

Das hat super geklappt hier, ich bin glücklich und stolz auf die Mannschaft. Heute hat es geklappt, wir wollten eine Super-Abwehr hinstellen, wir wollten aggressiv spielen und das haben wir hingekriegt. Wir haben in Lucas Puhl natürlich auch einen sehr guten Torwart gehabt und wir wollen mit ihm noch ein paar Spiele gewinnen um unser Ziel, den Klassenerhalt, zu schaffen. Wir haben über die 60 Minuten gesehen das Spiel verdient gewonnen und freuen uns über die 2 Punkte.

Foto Peter Trojak. Robert Andersson holt zwei wichtige Punkte . (Archivfoto wirSiegen)

Die HSG kam auch immer wieder ran, aber ihr 14:13 und ihr 15:14 sollten die letzten Führungstore des Spiels gewesen sein. Chris Neuhold und Niklas Diebel markierten das 15:16 und in der 44. Minute verlor der Gegner den Ball und Mattis Michel ließ es sich nicht nehmen, das 15:17 zu erzielen. Als dann der HSG-Keeper Ravensberg beim Stand von 17:18 in der 50. Minute eine 2-Minuten-Strafe für (???) erhielt, waren die Mannen von Trainer Daniel Kubeš völlig von der Rolle.

In Folge trafen sie den Pfosten, scheiterten an Lucas Puhl, nahmen eine weitere Auszeit und stellten auch auf eine „offene Abwehr“ um. Ergebnis war ein 18:23 in der 57. Minute. Zu dem Zeitpunkt war eigentlich allen klar, dass die Messe hier gelesen war und zwar für den TuS Ferndorf. Und diese 5-Tore-Führung verteidigten die Siegerländer bis zum Endstand von 20:25.

Der Sieg geht, auch in dieser Höhe, voll in Ordnung, Robert Andersson ist wieder in der Spur und Ferndorf hat wieder einen Tabellenplatz gutgemacht, sie sind jetzt 16.

Aber Ausruhen ist nicht, das ist immer noch ganz eng im Tabellenkeller und Fehler werden sofort bestraft. Nun gilt es, diese Leistung nach Eisenach mitzunehmen, denn dort tritt der TuS am kommenden Dienstag um 19:30 an.

Fazit: Bis Mitte der zweiten Halbzeit war es absolut ein Spiel auf Augenhöhe vielleicht mit leichten Vorteilen für Ferndorf. Es war ein Kampf zweier guter Abwehrreihen und das Spiel wurde von den beiden Schiris Leonard Bona und Malte Frank wie wir finden sehr gut geleitet.

Ab Mitte der zweiten Halbzeit war der TuS die spielbestimmende Mannschaft und gab das Heft auch nicht mehr aus der Hand. Einzelne Spieler herauszuheben würde dem Spielverlauf nicht gerecht werden, denn es spielte Jeder für Jeden und die Jungs haben sich förmlich zerrissen. Das ist beim Keeper Lucas Puhl etwas anderes, er zeigte seine bisher beste Saisonleistung und ist maßgeblich am Auswärtssieg beteiligt und ist für uns somit der „Man of the Match“.

Torschützen:

Rutger ten Velde 6

Christoph Neuhold 5

Mattis Michel 4

Julian Schneider, Lucas Schneider und Kim Voss-Fels je 2

Lukas Siegler, Niklas Diebel, Josip Eres und Jörn Persson je 1

Bericht: petro

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