Planbarkeit zum Schutz der Branche – Coatinc Siegen GmbH begrüßt Bundestagsabgeordneten Volkmar Klein

(wS/co) Siegen 28.09.2022 | Volkmar Klein, Mitglied des Deutschen Bundestages der CDU-Bundestagsfraktion, besuchte am Freitag, 16. September, die Feuerverzinkungsanlagen der The Coatinc Company am Standort in Siegen. Neben unternehmerischen Themen wurden unter anderem auch die Energie- und Klimapolitik intensiv besprochen. Im Austausch mit Paul Niederstein, geschäftsführender Gesellschafter The Coatinc Company Holding, erhielt der Bundestagsabgeordnete einen Einblick, in welchen Einsatzbereichen feuerverzinkter Stahl zur Anwendung kommt und warum er ein nachhaltiger Werkstoff ist.

Ziel der Besichtigung war es, MdB Volkmar Klein zu zeigen, wie eine Feuerverzinkerei funktioniert und warum The Coatinc Company auch mittelfristig auf den Einsatz von Erdgas als Transformations-Energieträger angewiesen ist. Paul Niederstein nutzte den Termin auch, um deutlich zu machen, dass der eingeleitete Kurs gegenüber Russland in seinen Augen der richtige sei. Er wünsche sich aber von der Politik viel mehr Klarheit und Entschlossenheit sowie einen stärkeren Fokus für die Interessen der Industrie. Aktuell fehle Niederstein ein ganzheitlicher und ausgewogener Blick der Politik zwischen den Belangen von Privathaushalten und Industrie: „Was nutzt uns ein politischer Kurs, bei dem die Leute durch Bezuschussungen zwar durch den Winter kommen, im Frühjahr aber beim Arbeitsamt Nummern ziehen müssen?“

Er führte weiter aus: „Ich wünsche mir deutlichere Ansagen der Politik hinsichtlich der Versorgungslage insbesondere im Winter. Wir brauchen klare Aussagen seitens der Bundesnetzagentur. Diese Unsicherheit ist das größte Problem. Wenn wir kein Gas mehr bekommen, haben wir dramatische Zustände, weil das die Anlagentechnik vollständig zerstören könnte.“

Sollte das Unternehmen kein Gas mehr bekommen, müssten die Kessel leer gepumpt werden, was je nach Größe bis zu 14 Tage dauert. Die spätere Wiederinbetriebnahme gebrauchter Kessel berge zudem die Gefahr einer vollständigen Zerstörung der Kessel und der Ofenanlagen. „Das Ergebnis wäre ein Stillstand der Branche für mehrere Monate oder sogar Jahre. Dies wäre insbesondere vor dem Hintergrund dramatisch, dass das Feuerverzinken für die Energiewende unentbehrlich ist, denn es gibt keine On- und Offshore-Windanlagen, keine Solarfeldanlagen oder Strommasten ohne feuerverzinkte Stahlkomponenten. Hinzu kommt die Abhängigkeit der Automobilindustrie von feuerverzinkten Bauteilen,“ erläuterte Niederstein. Daher fordert er die Aufnahme in die Liste der Industrien mit besonderen Merkmalen.

Forderung nach einheitlichem, europäischem Strompreis

Niederstein stellte heraus, dass die Unternehmensgruppe ein erster Ansprechpartner in Sachen Dekarbonisierung und Transformation ist und dass auf Verbandsebene ein Plan vorgestellt wird, wie sich die deutschen Feuerverzinkereien mittelfristig dekarbonisieren. So betreibt The Coatinc Company heute schon drei Kessel mit grünem Strom. Niederstein erwartet, dass die Politik ihre Hausaufgaben macht und sicherstellt, dass das Unternehmen grünen Strom am Standort Deutschland bzw. Europa zu wettbewerbsfähigen Preisen bekommt.

„Wir sind in der Lage umzustellen und wollen künftig andere Energiequellen nutzen. Dazu könnte auch Wasserstoff gehören. Wenn aber beispielsweise in Frankreich künftig günstiger Atomstrom in den Feuerverzinkereien fließt und bei uns teurere Windenergie, schadet das der Branche hierzulande. Vor diesem Hintergrund müssen jetzt alle politischen Anstrengungen unternommen werden, um seriöse Ansätze zu entwickeln. Wir brauchen eine planbare Standortpolitik für unser Unternehmen. Dazu gehört ein einheitlicher, europäischer Strompreis, der wettbewerbsfähig ist“, so Niederstein.

„Der persönliche Austausch, wie heute bei der Coatinc Siegen GmbH, ist mir sehr wichtig, um ein Bild der direkten Betroffenheit zu bekommen. Die Politik muss der Industrie in dieser herausfordernden Zeit zur Seite stehen,“ erklärte Volkmar Klein bei seinem Besuch. „Es steht außer Frage, dass die energieintensive Industrie Unterstützung bei den Energiekosten und der Versorgung braucht. Denn es geht nicht nur um Arbeitsplätze, sondern auch um Lieferketten, die reißen, wenn Werkstoffe nicht zur Verfügung stehen,“ so Klein weiter.

Foto: The Coatinc Company

 

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