(wS/bu) Burbach 17.04.2024 | Rund 385.000 Kilometer trennen im Mittel Erde und Mond voneinander. Diese Strecke hatte der 9-Sitzer des Bürgerbusvereins zuletzt eineinhalbmal hinter sich gebracht. Beim Zählerstand von gut 560.000 Kilometer war nun aber Schluss, das Gefährt hat seine Schuldigkeit getan. Seit längerer Zeit hat sich der Bürgerbusverein darauf vorbereitet, den treuen Sprinter von der Straße zu nehmen. Im Sommer 2023 wurde bereits der Nachfolger bestellt, kurz nach Ostern stand der Mercedes endlich vor der Tür. Doch das Warten hat sich gelohnt.
„Ein tolles Gefährt“, urteilte Gerd Sauer nach der Übergabe. Der stellvertretende Vorsitzende des Bürgerbusvereins stellte Bürgermeister Christoph Ewers und Christian Roth, Vorstandsmitglied der Sparkasse Burbach-Neunkirchen, das Fahrzeug nun vor. Gemeinde und Sparkasse haben den Verein bei der notwendigen Investition finanziell unter die Arme gegriffen. „Wir hoffen, das gute Stück bleibt uns lange erhalten.“ Im Rahmen der ersten Linienfahrten sei der Bus von den Fahrgästen sehr gut angenommen worden.
Im Vorjahr haben nach Angaben des Bürgerbusvereins rund 10.500 Fahrgäste das Angebot der lokalen Linienfahrten im Oberen Freien Grund wahrgenommen. Dabei ist der (alte) Bus in 12 Monaten ca. 60.000 Kilometer gefahren. Den Fahrdienst teilen sich aktuell 19 Fahrer und eine Fahrerin. „Natürlich sind uns weitere Fahrerinnen und Fahrer stets willkommen“, rührt Gerd Sauer die Werbetrommel für weitere Ehrenamtliche. Für das Team sei der neue Bus natürlich auch etwas Besonderes sowie eine Bestätigung des geleisteten Engagements in den vergangenen Jahren.
Dies bestätigte auch Christoph Ewers. „Der Bürgerbus ist eine Erfolgsgeschichte. Er ist eine wertvolle Ergänzung des mager ausgestatteten ÖPNV in unserer Gemeinde. Und natürlich lebt das Angebot vom Engagement der Fahrerinnen und Fahrer.“ Daher sei es für die Verwaltung, aber auch für die Politik keine Frage gewesen, einen Teil der Anschaffungskosten für den Neuwagen zu übernehmen. Der einstimmige Ratsbeschluss zeige, welchen Stellenwert der Bürgerbus in Burbach habe und wie sehr die ehrenamtliche Arbeit anerkannt werde, betonte der Bürgermeister.
Rund 100.000 Euro hat der Bürgerbus gekostet. Das Serienmodell musste im Werk individuell auf die Bedürfnisse des Linienbetriebs angepasst und zu einem Niederflurbus umgebaut werden – daher auch die lange Wartezeit. Auch eine Rampe wurde eingebaut, sodass Rollstuhlfahrer oder Personen mit einem Kinderwagen bequem zusteigen und in dem 9-Sitzer (inklusive Fahrer) mitfahren können. Darüber hinaus wurde ein Tablet mit dazugehörigem Fahrscheindrucker installiert, mit dem der Verein nun monatlich eine umfassende und aussagekräftige Fahrgaststatistik erstellen kann. „Es war das letzte Dieselfahrzeug dieser Art“, wies Gerd Sauer darauf hin, dass sich auch im Personennahverkehr die Zeiten ändern. Damit das Angebot des Bürgerbusses weiter wirtschaftlich bleibt, hat man sich diesmal aber noch einmal für einen Verbrenner entschieden. 70 Prozent der Kosten hat das Land Nordrhein-Westfalen übernommen, die restlichen Eigenmittel teilten sich zur Unterstützung des Vereins die Gemeinde Burbach und die Sparkasse Burbach-Neunkirchen. „Es ist wichtig und richtig, den Blick nach vorn zu wenden, gerade auch bei der Mobilität im ländlichen Raum. Die demografische Entwicklung lässt hierbei keine Bremse zu“, stellte Sparkassen-Vorstand Christian Roth fest. „Die Nachfrage nach solchen alternativen Dienstleistungen wird weiter steigen.“ Die Sparkasse unterstütze den Bürgerbusverein seit der ersten Stunde und werde dies auch weiterhin gerne tun.
Trotz der starken und verlässlichen Partner an seiner Seite sieht sich der Bürgerbusverein bei steigenden Energie- und Unterhaltungskosten gezwungen, die Fahrpreise anzupassen und moderat anzuheben. Die neuen Tarife gelten ab sofort. Eine Einzelfahrt kostet nun 2,00 Euro statt 1,60 Euro; Kinder fahren für 1,50 Euro mit. Die 10er-Karte gibt es jetzt für 16,50 Euro (vorher 13,50 Euro).
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