(wS/red) Kirchhundem 30.07.2025 | Die geplante Errichtung von bis zu 93 Windrädern rund um die Kirchhundemer Dörfer sorgt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für große Besorgnis. Bereits seit April 2025 läuft eine Petition gegen den massiven Ausbau der Windkraft in der Region – nun hat sich die Situation dramatisch verschärft. In einem eindringlichen Appell wenden sich die Initiatoren aus Albaum, Brachthausen, Heinsberg und Silberg an die Öffentlichkeit.
„Unsere Heimat droht umzingelt zu werden“, heißt es in dem Aufruf. Ursprünglich war von etwa 65 Windrädern die Rede – aktuelle Planungen gehen jedoch laut Bürgerinitiative von rund 93 Anlagen aus. Besonders alarmierend: Auch vor sensiblen Natur- und Kulturflächen wird kein Halt gemacht. So etwa rund um die denkmalgeschützte Wallfahrtskirche Kohlhagen, deren landschaftliches Umfeld und meditative Stille durch Windkraftanlagen beeinträchtigt würden.
Ein zentrales Argument der Petition: Die Flächenkulisse der Windkraftnutzung in Kirchhundem übersteigt bereits jetzt den vom Land NRW geforderten Anteil von 1,8 % deutlich. Fast 5 % (650 Hektar) der Gemeindefläche sollen für Windenergie genutzt werden. Trotzdem werden auch weiterhin Windräder außerhalb ausgewiesener Windvorrangzonen genehmigt – darunter sogar in einem der ältesten FFH- und Naturschutzgebiete des Kreises Olpe. Die Gemeinde Kirchhundem hatte dem nicht zugestimmt; eine Beteiligung der Bezirksregierung Arnsberg fand offenbar nicht statt.
„Keine Anti-Windkraft-Kampagne – aber nicht um jeden Preis!“
Die Initiatoren betonen, dass sie die Energiewende unterstützen – aber mit Maß und Rücksicht auf Mensch und Natur. Der Ausbau in seiner jetzigen Form führe zu:
- Zerstörung des Landschaftsbildes und kultureller Identität
- Lärmbelästigung und gesundheitlicher Belastung
- Wertverlust von Immobilien
- Rückgang des Naturtourismus
- Vernichtung von Wald- und Schutzgebieten
Die Karte zur Windkraftplanung (Stand Juni 2025) zeigt eindrucksvoll: Die Orte Brachthausen, Heinsberg und Silberg stehen im Zentrum einer regelrechten „Windrad-Umzingelung“. Die geplante Konzentration überfordere nicht nur Mensch und Umwelt, sondern widerspreche dem Ziel einer ökologisch verträglichen Energiewende.
HIER GEHT ES ZUR PETITION
Die Bürgerinitiative ruft daher zur Unterschrift auf. Ziel sei es, den weiteren Ausbau außerhalb der Windvorrangzonen zu stoppen und einen fairen Ausgleich zwischen Energiegewinnung, Naturschutz und Lebensqualität zu erreichen.

Symbolbild wirSiegen.de
Hinweis zur Demonstration am Freitag bei Brachthausen:
Am Freitag, 1. August, lädt eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger zu einer Demonstration gegen den geplanten Ausbau von Windkraftanlagen in der Region ein. Die Aktion findet von 14 bis 18 Uhr am Wanderparkplatz Vorspanneiche bei Brachthausen statt.
Die Initiatoren wollen mit der Veranstaltung auf die möglichen Folgen für Landschaft, Natur und das Heimatgefühl aufmerksam machen. Geplant ist unter anderem ein Fesselballon, der die Höhe der geplanten Windräder anschaulich machen soll – um so die Dimensionen und den Eingriff in die Umgebung sichtbar zu machen.
Hintergrund ist die Befürchtung, dass die Dörfer in der Region von rund 90 Windrädern umgeben werden könnten. Die Gruppe sieht darin eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, der natürlichen Ruhe sowie eine Gefahr für Kulturdenkmäler wie die Wallfahrtskirche Kohlhagen.
Die Veranstalter hoffen auf viele Teilnehmende – sowohl aus der Bevölkerung als auch aus der Politik – um ein deutliches Zeichen gegen den übermäßigen Ausbau von Windkraftanlagen in der Region zu setzen.
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