Abkochgebot bleibt bestehen: Burbacher Wassernetz kann erst am Montag mit Spezialgemisch gechlort werden

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(wS/bu) Burbach 14.08.2025 | Das Gesundheitsamt des Kreises Siegen-Wittgenstein und die Gemeinde Burbach haben am Mittwoch ein Abkochgebot des Leitungswassers für die Ortsteile Burbach, Wahlbach, Würgendorf, Lippe und Lützeln angeordnet. Nach einer empfohlenen Kontrolluntersuchung im Zuge von Baumaßnahmen am Leitungsnetz wurde der Umweltkeim Pseudomonas aeruginosa in Wahlbach nachgewiesen. Das heißt nicht, dass die Baumaßnahme ursächlich für diese Belastung ist. Kindergärten und Pflegeeinrichtungen wurden umgehend informiert. Die Ortschaften Gilsbach, Holzhausen, Nieder- und Oberdresselndorf sind nach aktuellem Stand nicht betroffen, da die Wasserversorgung über ein anderes Leitungssystem sichergestellt wird. Parallel zu den Bemühungen der Burbacher Gemeindewerke beprobt auch der Wasserverband Siegen-Wittgenstein seine Anlagen.

Gemeindewerke und Kreisgesundheitsamt arbeiten bei Maßnahmen abgestimmt zusammen

Die Gemeindewerke haben am Mittwoch sofort Maßnahmen eingeleitet, um das System zu reinigen. Allerdings ist der Keim, für den erst seit 2024 eine Überwachungspflicht gilt, äußerst resistent und lässt sich mit einer normalen Chlorbleichlauge nicht neutralisieren. Die Gemeindewerke haben daher bei einer Fachfirma bereits eine spezielle Chlordioxid-Desinfektion in Auftrag gegeben, die allerdings eigens angesetzt werden muss und erst nach 72 Stunden eingesetzt werden kann.

Die Injektion in das betroffene System kann also erst am Montag, 18.08.2025, erfolgen. Das Wasser-Abkochgebot bleibt somit bis auf Weiteres angeordnet.
Diese Zeit dient allerdings auch der genaueren Eingrenzung, da der Keim eine Inkubationszeit von 48 Stunden hat, also erst nach zwei Tagen im Wasser überhaupt feststellbar ist. Aufgrund des nun geplanten Beprobungsrhytmusses sammeln die Fachleute wichtige Erkenntnisse über die Verbreitung und die daraus resultierende erforderliche Dosierung der Desinfektion. Die Beprobungen erfolgen in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt und unter dessen Aufsicht.

Chlordioxid ist zwar weniger geruchsintensiv als Chlorbleichlauge, wird aber dennoch wahrnehmbar sein, sobald es in die Wasserleitungen injiziert wurde.
Das Burbacher Freibad bleibt zunächst geöffnet. Die Betreiberin, die Freibad Burbach UG (haftungsbeschränkt), hat in den Innen- und Außenduschen Warnschilder „Kein Trinkwasser“ angebracht. Zur weiteren Vorsicht werden Besucherinnen und Besucher mit Säuglingen bereits am Eingang gebeten, wiederzukommen, sobald für das öffentliche Wassernetz Entwarnung gegeben wurde. Außerdem sollten neben Säuglingen auch Personen mit offenen Wunden das Freibad derzeit nicht benutzen.

Das Gesundheitsamt des Kreises Siegen-Wittgenstein informiert zum Erreger, dass er im Trinkwasser für gesunde Menschen in der Regel keine große Gefahr darstellt, jedoch bei älteren und immunsupprimierten Menschen sowie bei Säuglingen und chronisch Kranken (z. B. Mukoviszidose) verschiedene Erkrankungen auslösen kann.

Als mögliche Krankheitsbilder nennt der Kreis beispielsweise Wundinfektionen, Ohrinfektionen, Bindehautentzündungen aber auch Lungenentzündungen und Harnwegsinfektionen bei Blasenkatheter. Fremdkörper wie Kontaktlinsen, Katheter wie etwa Blasenkatheter und offene Wunden sind demnach aber ein wichtiger Risikofaktor, wenn diese mit Wasser gespült und hierdurch besiedelt werden können.

Aktuelle Informationen zur Situation erhalten Bürgerinnen und Bürger am Freitag, (15.08.2025) ab 8 Uhr, weiterhin unter der Rufnummer 0 27 36 – 45 63.

Die Burbach Gemeindewerke führen aktuell an verschiedenen Stellen des Gemeindegebietes Spülungen und Beprobungen durch.

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