Kraftvolle Klänge und klare Stimmen

Teilen Sie
Teilen Sie

(wS/hgm) Siegen 31.10.2025 | „Von wegen altes Eisen”: Unter diesem Motto hatte die Stadt
Siegen am vergangenen Freitagnachmittag zum neuen Musikkonzert für
Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren in die Weidenauer Bismarckhalle
eingeladen. Dieses in seiner Form neuartige Konzert war gewissermaßen eine
Ersatzveranstaltung für den bisherigen „Goldenen Herbst“, der jedoch – wie
mittgeteilt wurde – im nächsten Jahr wieder stattfinden soll. In diesem Rahmen
traten ab 16.00 Uhr die Siegerländer Bergknappen-Kapelle Niederschelden (Leitung:
Sven Hellinghausen) sowie der Männerchor 1888 Wilnsdorf (Dirigat: Michael
Bertelmann) auf.
„Kraftvolle Klänge und klare Stimmen“ waren also angesagt, und mit rund 250
Besucher/innen durfte sich der Veranstalter über ein volles Haus freuen. Beide
Klangkörper traten in zwei getrennten Blöcken auf, und der Wilnsdorfer Männerchor
machte mit einer schönen, sehr einfühlsamen Melodie den Auftakt. Dieser Chor zählt
mit zu den erfolgreichsten Chören im Siegerland und besteht zurzeit aus 40 Sängern
ab 25 Jahren. Zwischen 1978 bis 2022 erreichte er mehrmals den Meisterchortitel.
Ferner ist der traditionsreiche Chor Inhaber der Zelter-Plakette, die für besondere
Verdienste im Genre der Volksmusik vergeben wird.
Jens Kamieth, MdL und stellvertretender Bürgermeister von Siegen, sprach das
Grußwort: „Ein neues Konzept, ein neuer Stil“. Dieser „neue Baustein“ sei ein
„verbindendes Element“. Ähnlich äußerte sich auch Volker Reichmann vom
Seniorenbeirat der Stadt Siegen: „Ihr Senioren seid uns eine echte
Herzensangelegenheit. Bleiben Sie ein Stück des städtischen Miteinanders“ – Die
weiteren Vorträge des Chores, der buchstäblich die Rosinen aus dem Kuchen
pickte, wurden mit rhythmischen Klatschen begleitet.
Ein weiteres Grußwort sprach Armin Maxeiner vom Seniorenbeirat, der sich als
Bindeglied zwischen Senioren und der Stadt Siegen versteht. Für dessen sich
erweiterndes Tätigkeitsfeld (im Haus Herbstzeitlos) würde ein geeignetes Gebäude
gesucht; eine entsprechende Rückfrage sei bei den Fraktionen gestellt worden. Der
Beirat sei für fünf Jahre gewählt worden, aktuell werden weitere aktive Mitglieder
gesucht (was wohl in vielen Vereinen der Fall ist).
Inzwischen hatten sich die Sänger in Hochform gesungen, doch ihr Block war zu
Ende. Volker Reichmann munterte das Publikum, zu mehr Beifall auf: „Hätten Sie ein
bisschen kräftiger geklatscht, hätten die Sänger auch noch eine Zugabe gemacht“,
meinte er augenzwinkernd.
Mit Spannung wurde der Auftritt der Bergknappen-Kapelle erwartet. Bezeichnend
war, dass Sven Hellinghausen diesmal nicht den Taktstock schwang, sondern im
Orchester selbst mitspielte. Im Gegenzug hatte er selbst die Moderation
übernommen und erläuterte in gefälliger Form die einzelnen Stücke. Die
Bergknappen haben’s drauf, es kann ein breites Spektrum an Märschen, Polkas und
Walzer zum Vortrag: „Rauschende Birken“ als bekannter Klassiker, die
„Fuchsgraben-Polka“, der „Böhmische Traum“ und die Finkensteiner-Polka“ – um
nur einige zu nennen. Selbstverständlich fehlte auch der sehr populäre Marsch „Dem
Land Tirol die Treue“ nicht im Repertoire, und mit der „Anna-Polka“ sollte eigentlich
Schluss sein.

Doch wohl nicht so ganz: Ob des starken Applauses stimmte die Kapelle noch ihr
Traditionsstück „Glück Auf“ an, das mit dem Part „Ich bete an die Macht der Liebe“
beginnt. Und so freut man sich schon aufs nächste Jahr, wo wieder der „Goldene
Herbst“ vor der Tür stehen soll.


Text und Fotos: Hans-Gerhard Maiwald

Teilen Sie

Anzeige

Archivkalender