DGB: Rente nicht auf die lange Bank schieben
(wS/red) Siegen 18.09.2017 | Wenige Tage vor der Bundestagswahl warnt der DGB-Kreisverband Siegen-Wittgenstein vor steigender Altersarmut und hat dies vergangenen Samstag mit einer Aktion auf der Siegener Oberstadtbrücke deutlich gemacht.
Im Kreis Siegen-Wittgenstein verdienten Ende vergangenen Jahres 17.507 Beschäftigte (Vollzeit, ohne Auszubildende) weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. 23 Prozent von ihnen arbeiten im verarbeitenden Gewerbe und 10 Prozent im Gesundheits- und Sozialwesen. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze ist jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen. Ursache für dieses Problem ist das Senken des Rentenniveaus, das im Jahr 2030 auf bis zu 43 Prozent absinken wird.
„Wir brauchen als Allererstes eine Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus auf dem heutigen Stand von 48 Prozent. Die Rente muss endlich wieder Schritt halten mit der Entwicklung der Löhne. In einem weiteren Schritt muss das Rentenniveau wieder angehoben werden – etwa auf 50 Prozent. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen am Ende eines jahrzehntelangen Berufslebens für ihre Arbeit immer weniger Rente bekommen“, sagt Siegen-Wittgensteins DGB-Chef Ingo Degenhardt.
Nach geltendem Recht soll das sinkende Rentenniveau durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden. Degenhardt sieht das kritisch: „ Aus den letzten 15 Jahre wissen wir: Riester ist gescheitert. Deshalb brauchen wir einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Das Thema darf nicht auf die lange Bank geschoben werden, es muss jetzt gehandelt werden“, sagt der Gewerkschafter.
.
Anzeige/Werbung – Jetzt clever werben bei wirSiegen.de – Infos hier