Kriminalität zum Nachteil von Senioren: Kripo warnt vor neuer Betrugsmache

(wS/ots) Siegen-Wittgenstein 04.04.2018 | Das für Betrugsdelikte zuständige Siegener Kriminalkommissariat 2 warnt aus gegebenem Anlass ältere Bürgerinnen und Bürger vor einer im hiesigen Zuständigkeitsbereich neuen Betrugsmasche.

Dabei gaukeln die perfiden Telefon-Betrüger den Angerufenen vor, sie sprächen mit Ihrem Geldinstitut. Und auf diese Weise versuchen die gemeinen Gauner dann, an für sie wichtige, sensible Bankdaten zu gelangen.

So jetzt aktuell geschehen bei einem Siegener Senior:

Der 82-Jährige hatte dieser Tage einen Anruf seines Siegener Geldinstituts erhalten. So glaubte er wenigstens. Immerhin: In seinem Telefondisplay erschien doch klar und deutlich die Nummer seines Geldinstituts. Das konnte der 82-Jährige genau erkennen. Als der jedoch mit deutlichem Akzent sprechende Bankmitarbeiter nicht nur den Geburtsort des Seniors, sondern auch noch dessen EC-Kartennummer in Erfahrung bringen wollte, da wurde der 82-Jährige doch sehr skeptisch und kluger Weise beendete er dieses Gespräch sofort.

Kriminalität zum Nachteil von Senioren: Kripo warnt vor neuer Betrugsmache (Symbolbild: Kay-Helge Hercher / wirSiegen.de)

Kurze Zeit später jedoch klingelte erneut sein Telefon. Diesmal in der Leitung – und akzentfrei sprechend – der „freundliche Bankmitarbeiter Herr Hoffmann“. Und der kannte anscheinend sogar schon die Kontonummer des 82-Jährigen! Aber auch „Herr Hoffmann“ hatte nur eines im Sinn: Auf Biegen und Brechen die EC-Kartennummer des 82-Jährigen zu erfragen.

Unser Senior blieb jedoch standhaft und weigerte sich beharrlich, die geforderten Informationen am Telefon preiszugeben und schlug stattdessen cleverer Weise vor, die entsprechenden Angaben doch am nächsten Tag lieber in den Räumen seines Geldinstituts zu machen.

Nun, ehrlich gesagt und aus polizeilicher Erfahrung gesprochen: Hinterhältige Telefonbetrüger mögen keine gewieften 82-Jährigen leiden! Clevere bzw. informierte Senioren gestalten sich für Betrüger oftmals doch als regelrechte „Spielverderber“ – und die Betrüger gehen dann leer aus. Schön so!

Der 82-Jährige nahm sogar nach Beendigung des Telefonats mit „Herrn Hoffmann“ seinerseits noch telefonischen Kontakt mit seinem Geldinstitut auf. Und bei diesem Telefonat zwischen echtem Geldinstitut und dem 82-Jährigen zeigte sich dann auch das ganze boshafte Ausmaß der betrügerischen Abgründigkeit: Hatten die Telefon-Gauner doch nun bereits unter der ebenfalls zuvor technisch manipulierten (echten) Telefonrufnummer des Seniors bei dem Geldinstitut angerufen und dort einen Überweisungsauftrag in Höhe von 2.300 Euro auf ein Bankkonto in Zypern veranlasst.

Aufmerksamen Mitarbeitern des Geldinstituts war diese Überweisung nach Zypern dann aber doch irgendwie „spanisch vorgekommen“ und so hatte man sich entschlossen, diese Überweisung zunächst einmal sicherheitshalber nicht auszuführen, sondern erst einmal Kontakt zu dem 82-Jährigen aufzunehmen.

So konnte dann letztlich im wirksamen Zusammenspiel von Cleverness und Aufmerksamkeit eine hinterhältige und gemeine Straftat erfolgreich verhindert werden.

Das für Betrugsdelikte zuständige Siegener Kriminalkommissariat 2 schließt jedoch weitere Straftaten nach der geschilderten Masche nicht aus und rät daher insbesondere älteren Menschen zu besonderer Vorsicht.

Grundsätzlich rät die Polizei in diesem Zusammenhang:

Gibt sich der Anrufer als Mitarbeiter Ihres Geldinstituts aus und Sie haben Zweifel an der Echtheit des Anrufers, so rufen Sie selbst Ihr Geldinstitut zurück und lassen sich mit Ihrem gewünschten Gesprächspartner verbinden.

Machen Sie am Telefon keinerlei Angaben zu sensiblen oder persönlichen Daten. Nennen Sie keine Bankdaten wie Kontonummer und Kontostand oder Inhalte von Schließfächern. Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.

Bedenken Sie immer: Heutzutage – in Zeiten der Internet-Telefonie – muss die in Ihrem Display angezeigte Rufnummer nicht die tatsächliche Rufnummer des Anrufers sein. Telefonnummern können technisch manipuliert werden. Bei Betrugsstraftaten ist es nahezu üblich, dass Rufnummern manipuliert werden bzw. sind.

Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.

Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen. Wenn Sie Opfer eines betrügerischen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.

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