(wS/fdp) Hamm/Märkischer Kreis/Siegen-Wittgenstein 04.05.2022 | „Super, das hat sich wirklich gelohnt“, freut sich Uwe Hoh, stellvertretender Vorsitzender der „FDP Biker e. V. i. G.“ über das Gespräch der Motorradfahrer mit dem verkehrspolitischen Sprecher der NRW FDP Landtagsfraktion, Ulrich Reuter MdL. „Natürlich war der intensive und persönliche Austausch unserer Positionen schon allein äußerst wertvoll, aber besonders freue ich mich über die Einladung, in der nächsten Legislaturperiode im Landtag an liberalen Motorrad-Workshops mitzuwirken. Die Einladung in Richtung der beiden FDP Biker – Uwe Hoh und Peter Hanke (Beisitzer der FDP Biker und Kreisvorsitzender der FDP Siegen-Wittgenstein) – sprach Reuter nicht ohne Grund aus, denn für den Landtagsabgeordneten ist klar: „Im Mittelpunkt steht die Vermittlung zwischen Anwohnern und Motorradfahrern, um gegenseitig Verständnis zu wecken, denn Einschränkungen erzeugen nur Unmut und verhärteten Fronten.“
Streckensperrungen führen lediglich zur Verlagerung des Problems
Seine Dialogtour auf dem Motorrad führte Reuter und seine Begleiter am Wochenende auch durch das Sauerland. Am bei Bikern beliebten Imbiss Lucas am Sorpesee traf sich der Hammer Abgeordnete unter anderem auch mit Mitgliedern der FDP Biker um sich dort nicht nur mit Currywurst & Pommes zu stärken, sondern auch zum wichtigen Austausch, bspw. in Bezug auf die Streckenproblematiken in Südwestfalen. Viele beliebte Motorradstrecken, zu denen auch das Stadtgebiet Sundern sowie die nähere Umgebung, wie z.B. die Hellefelder Höhe gehören, stehen bei Anwohnern sehr unter „Beobachtung“ und führen immer wieder zu Diskussionen in der örtlichen Politik. So wurden zum Beispiel erst kürzlich weitere Einschränkungen für Motorräder aus der Stadt Sundern gefordert. Dies ist für Reuter sowie für die FDP Biker jedoch keine echte Option, denn weitere Einschränkungen führen lediglich zu einer Verlagerung des Verkehrslärms, wodurch wiederum andere Strecken höher frequentiert werden.
Auf Motorradfahrende zugehen
Hoh und Hanke kennen als Mitglieder der FDP Biker die Herausforderungen in der Region nur zu gut, und erörterten die Möglichkeiten wie der Wunsch der Anwohnender nach etwas mehr Ruhe und das Ansinnen der Motorradbegeisterten, gleich behandelt zu werden wie alle Verkehrsteilnehmenden, in Einklang gebracht werden kann. „Es ist aber leider immer wieder der Fall, dass aus der örtlichen und/oder regionalen Politik, egal wo, hier mit Schnellschüssen agiert wird. Sperrungen und Einschränkungen werden immer prompt gefordert, ohne vielleicht vorher mit uns Motorradfahrenden zu sprechen und in Teilen auch ohne die aktuellen politischen und rechtlichen Grundlagen zu kennen“, beklagt Hoh. Als positives Beispiel nannte der FDP Biker die Hansestadt Attendorn: „Die Strecken an der dortigen Biggetalsperre sind ebenfalls sehr beliebt, aber hier ist man seitens der Stadt auf die Motorradfahrer zugegangen, um einen gemeinsamen Lösungsweg im respektvollen miteinander zwischen Anwohnern und Motorradfahrern zu finden.“ Peter Hanke ergänzt, „wir müssen die Beschwerden der betroffenen Anwohner ernst- und aufnehmen, uns nach Möglichkeit sogar selbst ein Bild vor Ort machen, auch mit eigenen Befragungen von Tür zu Tür. Das ist zwar mühsam, kann aber auch Auftakt sein, Anwohnende beliebter Motorradstrecken sowie Motorradfahrende in einem vorurteilsfreien Dialog zusammenzubringen.“ Abschließend unterstrich Reuter, dass auch zum Wohle der gesamten Motorradscene, schwarzen Schafen sehr wohl mit allen Möglichkeiten begegnet werden müsse. Auch Stilllegungen dürften kein Tabu sein.
Im Dialog mit Ulrich Reuter wurden viele Ideen für die Motorrad-Workshops festgehalten:
- Einführen von Workshop innerhalb der FDP (Landtagsfraktion) zum Thema Motorrad.
- Anwohnende beliebter Motorradstrecken und Motorradfahrende in einem vorurteilsfreien Dialog zusammenzubringen.
- Kommunen und Gemeinden bei der Entwicklung von Ideen zur Lärmberuhigung unterstützen.
- Anschaffung von Dialogdisplays auf den entsprechenden Strecken.
- Abschaffung der Geschwindigkeitsbeschränkungen außerhalb geschlossener Ortschaften ausschließlich für Motorradfahrer. Damit geht eine nicht unerhebliche Gefährdung einher, insofern entsteht dadurch sogar eine erhöhte Unfallgefahr!
- Einführen und Aufbringen von speziellen Fahrbahnmarkierungen, die beliebte Strecken nicht nur sicherer, sondern auch ruhiger machen.
- Unterstützung der Polizei bei der Sanktionierung von manipulierten Auspuffanlagen, sowie einer gleichen Vorgehensweise innerhalb NRW.
- Überprüfung einer Möglichkeit, den sportlich ambitionierten Motorradfahrenden eine Strecke ermöglichen, bspw. auf dem Verkehrsübungsplatz in Rüthen nähe Warstein. (Hier müsste jedoch der Fahrbahnbelag entsprechend erneuert werden.) Diese Möglichkeit wurde in den letzten zwei Jahren, gerade an den Wochenenden, von vielen Motorradfahrern sehr gut angenommen.
- Gleichbehandlung von Auto- und Motorradfahrenden bei entsprechenden Maßnahmen im öffentlichen Straßenverkehr.
- Überprüfung aller Streckenfahrverbote für Motorradfahrende in NRW in Bezug auf Rechtmäßigkeit und Sinnhaftigkeit.
- Unterstützung von Vereinen und Initiativen seitens der Motorradfahrenden, die sich diesem Thema bereits angenommen, und Erfahrungen machen konnten.
- Installierung eines Beauftragten für motorisierte Zweiradangelegenheiten (Motorradbeauftragter) auf Landtagsebene. Ähnlich dem Fahrradbeauftragten (auch Radverkehrsbeauftragter), denn Fahrradbeauftragte gibt es in Deutschland bei mindestens 12 Landesbehörden und in mindestens 64 Städten oder Kreisen.
Folgende Aufgaben könnten übertragen werden:
o Verkehrssicherheit für Motorradfahrer nach Vorgabe der MVMot (Merkblatt zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur für Motorradfahrende)
o Dokumentation der Entwicklung und der Tätigkeiten
o Koordinierung von Aktivitäten der verschiedenen Vereine und Institutionen
o Planung und Durchführung von Veranstaltungen im Dialog mit Motorradfahrenden und Anwohnern sowie zum Motorradverkeh