(wS/hi) Hilchenbach 16.05.2022 | Endlich ist es so weit. Seit dem 2. Mai 2022 können Interessierte auf dem Portal „zeit.punktNRW“ online in Ausgaben der „Hilchenbacher Zeitung“ von 1897 bis 1939 stöbern.
Möglich ist das Dank einem groß angelegten Digitalisierungsprojekt der Universitätsbibliotheken Bonn, Münster und Düsseldorf sowie dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen. Dabei werden in sehr kurzer Zeit möglichst viele historische Zeitungen aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen digitalisiert. Um möglichst schnell viel Material online zur Verfügung stellen zu können, werden in den ersten beiden Projektphasen bereits mikroverfilmte Bestände digitalisiert.
Einige davon kommen aus Hilchenbach.
„Im Stadtarchiv Hilchenbach liegen Mikrofiches der Hilchenbacher Zeitung, beziehungsweise deren Vorgängerin ‘Zeitung für das Ferndorfthal: Anzeiger für Stadt Hilchenbach, die Aemter Hilchenbach-Stift Keppel und Ferndorf-Creuzthal‘ von 1897 bis 1939 vor“, berichtet Archivarin Verena Hof-Freudenberg von der Stadt Hilchenbach. Seit mindestens 1905 ist das Blatt unter „Hilchenbacher Zeitung: allgemeiner Anzeiger für das Ferndorfthal“ bekannt.
„Aus diesen 42 Jahrgängen ist leider nur die Hälfte auf Mikrofiches erhalten. Einige der mikroverfilmten Jahrgänge liegen auch im Original im Stadtarchiv Hilchenbach. Jedoch sind die Papierexemplare in einem teilweise schlechten konservatorischen Zustand“, so die Archivarin weiter. Genau hier offenbart sich jedoch ein enormer Vorteil der digitalisierten Zeitungen. Sie sind nicht nur jederzeit von überall online einsehbar und man kann sich die Anreise zum Archiv ersparen. Auch werden die Ausgaben geschont und die Zeitungen lassen sich in ihrer originalen Entstehungsform als Kulturgut deutlich besser für die nachfolgenden Generationen bewahren.
Dank der Förderung des Digitalisierungsprojektes durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen steht nicht nur das Portal „zeit.punktNRW“ für Nutzende kostenlos zur Verfügung. Auch für das Stadtarchiv Hilchenbach war die sonst recht kostspielige Digitalisierung und die Publikation im Portal gratis. „Solche Projekte sind von enormer Bedeutung, da einerseits der Wunsch nach digitalen Lösungen in den Archiven und bei deren Kundinnen und Kunden groß ist, andererseits gerade kleinen Einrichtungen häufig das nötige Geld und Personal fehlen“, betont Verena Hof-Freudenberg. Umso erfreulicher, dass die „Hilchenbacher Zeitung“ nun unter https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/18120430 zu finden ist.
Hintergrund
Warum sind historische Zeitungen so spannend und wichtig? „In erster Linie liegen in kommunalen Archiven Verwaltungsakten“, berichtet Verena Hof-Freudenberg. Auch
Registraturen, die in engem Zusammenhang mit kommunaler Arbeit stehen, wie etwa Unterlagen gemeinnütziger Einrichtungen, Feuerwehren, Genossenschaften, Unterlagen zu lokalen Unternehmen aber auch Vor- und Nachlässe einzelner Personen werden für die Ewigkeit bewahrt. „Für ganz viele Bereiche des öffentlichen Lebens sind Zeitungen eine wichtige Quelle zur Lokal- und Regionalgeschichte“, sagt Verena Hof-Freudenberg. „Sie stellen eine wertvolle Ergänzung zur amtlichen Überlieferung dar, da sie zum einen Personen und Ereignisse aus einer anderen Sicht und für ein anderes Publikum beleuchten und zum anderen Lücken in der amtlichen Überlieferung schließen können“, heißt es dazu auf der Seite des Portals„zeit.punktNRW“. Das Zeitungsportal ermöglicht der Forschung, auf unterschiedlichste Fragestellungen Antworten anhand des online verfügbaren Quellenmaterials zu erhalten.