(wS/red) Ferndorf/Gelnhausen 11.02.2023 | TuS Ferndorf hat den heftigen „Ausrutscher“ der vergangenen Woche verkraftet und siegt auf heimischem Harz gegen den TV Gelnhausen
TuS Ferndorf gegen TV Gelnhausen 30:25 (15:13)
Dies ist den Ferndorfern mit dem gestrigen Sieg gegen den TV Gelnhausen gelungen. Die stark ersatzgeschwächten Gäste aus der Barbarossastadt machten es dem heimischen Gastgeber allerdings ganz schön schwer und schafften es, den TuS soweit zu bedrängen, dass er sich nie entscheidend absetzen konnte. Die jungen wilden Hessen aus der ehemaligen Reichsstadt haben ein wirklich gutes Spiel auf fremden Terrain abgeliefert und in der Summe machte Ferndorf ein paar technische Fehler zuviel.
Diese Fehler wiederum nutzten die wieselflinken Gäste zu Tempogegenstößen und blieben so immer auf Schlagdistanz, sie gingen sogar zwei mal in Führung. Aber sie hatten es auch erheblich schwerer Tore zu erzielen, denn wenn sie bei der 6:0 Abwehrkette des TuS angekommen waren, dauerte es meist sehr lange, bis der Ball im Netz landete, sofern es soweit kam. Das ist allerdings auch ein Erfolg von unserem guten Keeper Lucas Puhl, der die Leistung des gegnerischen Keepers doch verblassen ließ. Die Hessen bissen sich ein ums andere mal die Zähne an ihm aus und bei 9 Würfen (1.HZ) von ihnen war beim TuS-Keeper Endstation.
Eine gute Leistung zeigte in der 1. HZ Valentino Duvancic, der 4 unhaltbare Kracher einnetzte, aber Anderssons Jungs konnten sich nicht richtig vom Gegner lösen, mehr als ein 4-Tore Abstand (12:8, 13:9, 14:10,/ 22.,25, 26.Min) sprang nicht heraus. In der 22. Minute kam Marko Karaula ins Spiel, er sollte ja auch nach den zuletzt tollen Leistungen weiter eingesetzt werden und Spielpraxis sammeln. Und das tat er auch, bis zur Halbzeitsirene traf er noch zwei mal. Als Marko Karaula das 14:10 in der 26. Minute markierte hatten die Ferndorfer die Möglichkeit, den Abstand bis zur Pause zu erhöhen, aber gerade in der Phase waren sie unkonzentriert und machten Fehler. Das waren leichtfertig vergebene Chancen, die den sonst so ruhig wirkenden Lucas Puhl auf die Palme brachten. Und so mussten sie sich seine Unmutsäußerungen, die diesmal einige Oktaven höher ausfielen über sich ergehen lassen. Ende vom Lied war, dass der TuS nicht mit einem guten Vorsprung in die Kabinen ging sondern noch 2 Treffer vom Gegner hinnehmen musste, das Halbzeitergebnis hieß nun nur noch 15:13.
Zu allem Übel hatte Ferndorf einen holprigen Start in die 2. HZ und 1143 Zuschauer mussten mit ansehen, wie die Gäste in der 35. Minute mit 15:16 vorne lagen, jetzt gab es Redebedarf und Robert Andersson bat zur Auszeit. Es wirkte wohl, denn Niklas Diebel und Josip Eres brachten die heimischen Farben wieder mit 17:16 in Front. In der Folge war es ein reiner Schlagabtausch, in der 45. Minute lagen wir immer noch mit nur 1 Tor vorne (22:21). In dieser Phase verwarf der TVG einen Siebenmeter und nun nutzte der TuS eiskalt diese Situation, Marko Karaula machte das 23:21 und Julius Fanger legte noch das 24:21 nach. Die Barbarossastädter waren nun ein wenig von der Rolle, beim nächsten Angriff fing Julius Fanger den Ball ab und nun gab es ein Team-Time-Out der Hessen.
Nach dem guten Spiel wollten sie doch nicht als Verlierer vom Platz gehen, doch das Glück war ihnen nicht hold, ganz im Gegenteil, als ein Spieler 2 Minuten auf die Bank musste weil es einen Wechselfehler gab, waren nach Wiederanpfiff immer noch 6 Spieler am Feld und es gab nochmals eine 2-Minuten-Strafe. So dezimierte sich das Hessen-Sextett auf ein kurzzeitiges Quartett und das spielte den Siegerländern natürlich in die Karten. Als Gabriel da Rocha Viana dann noch zu Beginn der Crunchtime das 25:21 erzielte, war die Vorentscheidung schon gefallen.
Man gab den Gästen keíne Chancen mehr näher ranzukommen, denn nun spielte einer ganz groß auf, nämlich Marko Karaula, die nächsten 3 TuS-Tore kamen allesamt von ihm, ein Treffer ging sogar ins verwaiste Tor der Gäste, die nun alles versuchten, aber auch das Tor verfehlten.
In der 58. Minute stand es somit schon 28:24, es gab noch eine Schönheitskorrektur und ein Foul der Hessen, den Siebenmeter zum 29:25 verwandelte eiskalt Josip Eres in der 59. Minute. Aber da fehlt ja noch ein Tor, richtig, und das erzielte ebenfalls Marko Karaula, frenetisch von den Fans, die schon lange aufgestanden waren, beklatscht. Somit letztlich ein wichtiger Sieg, vielleicht 1-2 Tore zu hoch, aber grundsätzlich nicht unverdient.
Es scheint, dass das Team nach der Niederlage in der vergangenen Woche nun wieder auf Kurs ist. Coach Robert Andersson hat seine Mannschaft offenbar erfolgreich motiviert, ihre Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
Es ist gut zu hören, dass die Mannschaft bereit ist, nach vorne zu blicken und sich auf die bevorstehenden Play Offs vorzubereiten, bei denen der Ernst des Handball-Lebens beginnt. Es ist wichtig, dass die Mannschaft konzentriert bleibt und sich weiter verbessert, um erfolgreich zu sein.
Was da noch so war:
- Nach seinen 5 Toren gegen Dansenberg erzielte Marko Karaula diesmal 7 Tore
- Rückraumspieler erzielten 20 Tore, Links/Rechtsaussen 6 und Kreisläufer 4
- Im ∅ hat Ferndorf eine Zuschauerzahl von 1006, Minusrekord liegt beim VfL Gummersbach II mit 96 Zuschauern
- Ferndorf konnte den mit Abstand besten TVG Torschützen Yannik Mocken auf Distanz halten, er konnte nur 5 Treffer erzielen
- Silas Altwein erhielt schon sehr früh, nämlich in der 9. Spielminute, die Rote Karte für ein Foul gegen Fabian Hecker, 2 Minuten hätten auch gereicht
Stimmen zum Spiel:
Valentino Duvancic
Ich denke es war ein verdienter Sieg für uns. Wir haben im Vergleich zu Rodgau nicht so viele Bälle verworfen, was der ausschlaggebende Punkt ist. Allerdings waren es wieder zu viele technische Fehler im Angriff, die wir so schnell es geht abstellen müssen, um nicht einfache Tore der Gegner zu kassieren.
Co-Trainer Jannis Michel
Statistik:
Tor: Lucas Puhl 14 Paraden, Tim Hottgenroth
Torschützen:
Marko Karaula 7
Marvin Mundus und Niklas Diebel je 5
Valentino Duvancic 4
Josip Eres 3
Paul Schikora, Gabriel da Rocha und Julius Fanger je 2
Bericht: petro
Fotos: Andreas Domian
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