(wS/st) Siegen 22.03.2023 | Auf dem letzten Turntag im März 2022 angekündigt, dann aber nahezu lautlos und im geheimen
durchgeführt, arbeiten seit nun schon bald einem Jahr einige Turnerinnen und Turner an einer
grundsätzlichen Neuaufstellung des Siegerland Turngaus. Bereits seit einigen Jahren ist es
schwierig, freigewordene Ämter im Turngau-Vorstand neu zu besetzen. „Gerne wollen wir uns
verjüngen. Doch es ist gar nicht so einfach, junge Menschen für eine verantwortungsvolle Aufgabe
in dem großen Turnverband mit seinen 104 Vereinen und gut 35.000 Mitgliedern zu gewinnen“, so
Ehrenfried Scheel, Vorsitzender des Turngaus. Mit dem Auftrag, den die Mitgliederversammlung
dem Vorstand im vergangenen Jahr mit auf den Weg gab, setzte sich der besehende Vorstand mit
den Vertretern der Turnbezirke, der Turnjugend sowie einigen Vereinsvertretern in zwei großen
und verschiedenen Sitzungen im kleineren Kreis zusammen. Die beiden Klausurtagungen, die
jeweils über ein Wochenende stattfanden, wurden mit externer Moderation begleitet. Marc Fath,
Vereinsberater des Badischen Turnerbundes, verstand es, die unterschiedlichen Meinungen
zusammenzubringen. Es entwickelte sich eine eigene, ganz positive Dynamik. Mittlerweile
konkretisiert sich die Neuausrichtung mehr und mehr und viele Mitarbeiter der Projektgruppe sind
bereit, in einem neuen Vorstand auch ein Ehrenamt zu übernehmen. Sie möchten sich beim
nächsten Gau-Turntag im März 2024 gerne dem Votum der Mitglieder stellen.
Änderungen in der zukünftigen Vorstandsstruktur – ein neues Team steht bereit
Die Mission für den neuen Gauvorstand ist klar: „Gemeinsam arbeiten wir daran, ein attraktiverer
Gau zu werden“, erklärt Ehrenfried Scheel. „Der Siegerland Turngau ist wichtigste Schnittstelle für
die Vereine, das wollen wir in Zukunft wieder stärker herausstellen. Wir wollen den Gau greifbarer
und begreifbarer machen.“ Verbunden mit der Neustrukturierung des Turngaus ist eine
Satzungsänderung, denn die Projektgruppe hat sich darauf verständigt, ein neues Führungsteam
mit drei gleichberechtigten geschäftsführenden Vorsitzenden zu bilden. Der neue Gauvorstand
wird zukünftig aus sieben Mitgliedern plus zwei Vertretern der Turnjugend und vier Vertretern der
Bezirke gebildet. In den vier Turnbezirken wird die jetzige umfangreiche Vorstandsstruktur
aufgeweicht, so dass es bisher schon immer verschiedene Überschneidungen mit den
Aufgabenstellungen im Turngau gegeben hat. „Diese Form der Doppelarbeit kann vermieden
werden und die freiwerdenden Energien können zielorientierter eingebracht werden“, erläutert
Guido Müller, Vorsitzender des Turnbezirk Süd. Veränderungen sind auch in der
Zusammensetzung und im Wirkungskreis des Vorstandsorgans „Hauptausschusses“ angedacht.
So könnten beispielsweise die vielen Positionen, die nicht besetzt sind oder wegen des Alters nicht
mehr ausgeübt werden, zusammengefasst werden. Das Bemerkenswerte: bis auf eine Position
gibt es schon jetzt Bewerber für alle Positionen. „Wir haben viel telefoniert und viele Gespräche
geführt. Unser Team für die Zukunft des Turngaus steht bereit, wir möchten teamfähig sein und
erfolgreich zusammenarbeiten“, erklären Guido Müller (TV Jahn Siegen) und der Gauvorsitzende
unisono. Viele Gespräche wurden angestoßen. Es scheinen die richtigen Telefonate gewesen zu
sein, denn es gab nur wenige „Körbe“ bei den Gesprächen. Alle Bewerber eint der Wunsch, den
Turnsport in der Region zu ermöglichen und zu fördern.
Vollbesetzter Gau-Turntag wäre der Wunsch
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob sich die neu erdachten Strukturen etablieren. Die
möglichen Kandidaten sind überraschend jung, im Schnitt noch unter fünfzig Jahre. Das wird auch
das Arbeiten verändern. Der neustrukturierte Turngau soll digitaler werden. Am 16. März 2024 soll
der Gauturntag zu einem echten generationsübergreifenden Event werden. Hier wird sich zeigen,
ob das neue Konzept Anklang findet. „Wir wollen Spaß in der Zusammenarbeit haben und
dauerhaft Nachwuchs für die Verbandsarbeit sichern“, erklären Nina Stahl vom TV Gosenbach und
Friederike Menn vom TV Kredenbach-Lohe übereinstimmend. Ein gutes Startsignal wäre ein
vollbesetzter Turntag, da sind sich alle einig. Um der Veranstaltung mehr Anziehungskraft zu
verleihen, planen die Organisatoren eine geänderte Form der Durchführung. Viele gute Ideen sind
bereits zusammengetragen. Anfang April wird der Vorstand der TG „Friesen“ Klafeld-Geisweid
entscheiden, ob der Turntag im nächsten Jahr in der ehrwürdigen „Friesen“-Halle stattfinden wird.
Sportliche Highlights weiterhin im Fokus
Bei den vielen Treffen der Projektgruppe fiel auch immer wieder das Wort „Gauturnfest“. Denn der
Sport wird bei allen anstehenden Änderungen weiterhin an erster Stelle stehen. Nachdem das
letzte große Turnfest 2010 in Bad Berleburg stattfand, kann mit einem baldigen großen Turnfest
auf Gauebene ein sichtbares Zeichen des Neuaufschwunges gesetzt werden. Die Planungsgruppe
hat sich auch darauf verständigt, die beliebte Turnschau des Turnbezirks Süd in Zukunft als
gauweites Gemeinschaftsprojekt anzugehen. „Auch hier zeigt sich, dass sich einiges am
Verständnis untereinander zum positiven verändert hat“, berichtet Guido Müller, der für die
bisherigen Turnschauen mit verantwortlich zeichnete.