(wS/Red) Ferndorf/Aldekerk 19.05.2024 | Ferndorf siegt dank starkem Auftakt und sicherer Abwehr
Zu Beginn möchten wir Spielertrainer Tim Gentges aus Aldekerk zitieren, der bei „www.harzhelden.news“ folgendes gesagt hat:
„Wir haben exakt eine Aufgabe – und die besteht darin, dass wir es genießen sollen, in dieser wirklich megageilen Atmosphäre Handball spielen zu dürfen gegen diese unfassbar gute Truppe. Da kann man eine Menge mitnehmen und wirklich draus lernen, wie präzise und effektiv man Handball spielen kann. Ferndorf hat für mich in dieser Liga einfach nichts zu suchen, sie dominieren von Woche zu Woche. Das ist eine absolute Spitzenmannschaft und es ist verrückt genug, dass wir mit denen in einer Liga sein dürfen. Wir wollen für uns ein gutes Spiel abliefern und zeigen, dass wir in die 3. Liga gehören. Und den Spaß sollten wir nicht verlieren, obwohl wir mitten im Abstiegskampf stecken.“ Die sportliche Realität ignoriert er damit bei aller Leidenschaft trotzdem nicht. „Wir wären doch total vermessen und an der Realität vorbei, wenn wir sagen, dass wir hinfahren, um unbedingt zu punkten“, betont Gentges, „wir werden unser Bestes auf die Platte geben. Das ist erst mal unser Ziel, den besten Handball, den wir an diesem Tag zu bieten haben, dort zu spielen.“
Wir fanden, dass wir Ihnen das nicht vorenthalten sollten, jede einzelne Zeile geht ja runter wie Öl. Unsere Redaktion sagt DANKE für diese großartigen Zeilen.
ABER ZUERST DIE FREUDIGE MITTEILUNG
Das „Alphatier“ Klatt hat es getan. Ceven hat seinen auslaufenden Vertrag beim TuS Ferndorf um weitere 2 Jahre verlängert. Er, dem Mirza Sijaric vor einem Jahr einen „Ferndorfer Stallgeruch“ attestierte, will weiter im Siegerland seine Kreise ziehen. Als er sich vor dem gestrigen Heimsieg das Mikrofon schnappte und dies den 1149 Zuschauern mitteilte, brandete ein Beifall auf, der wahrscheinlich nur noch vom Beifall bei dem möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga getoppt werden könnte. Aber warum sollte er auch jemand anderen das ernten lassen, was er gesät hat. Ceven, Chapeau, alles richtig gemacht.
DAS IST FERNDORF, DAS BIST DU!
Lucas Puhl bei einer seiner 16 Paraden:
Ja, was sahen wir für ein Spiel (??), Ferndorf startete wie die Feuerwehr, wie ein Tsunami stürmten sie auf das gegnerische Tor, und im Minutentakt schlug es dort ein, 2 x Marvin, 2 x Josip, 2 x Mattis und 1 x Gabriel, einmal auch Aldekerk und wer nun auf die Uhr schaute, sah dort eine gespielte Zeit von 06:08 Min. und einen Spielstand von 7:1. Ernüchterung trat beim Gegner ein und kurz danach erfolgte auch deren erste Auszeit.
Der TV Aldekerk hat sich in der Stählerwiese aber auch gut verkauft. Gut, den Startschuss haben sie nicht gehört und so zog der TuS auf und davon, aber ab der 11. Minute griffen sie mehr ins Spielgeschehen ein. Nach dem 8:2 durch Daniel Hideg in der 7. Minute und einem gehaltenen Siebenmeter von Lucas Puhl kam der TuS-Zug ins Stottern und wer in der 17. Minute auf die Anzeigetafel schaute, der staunte nicht schlecht, denn da stand ein 9:6. Ferndorf hatte innerhalb von 10 Minuten nur zwei Treffer erzielt. Es waren Phasen, wo die Konzentration nachließ und Ceven Klatt legte nun seinerseits die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch (16:16 Min.) Gefruchtet hat das nicht viel, Josip Eres verwandelte einen Siebenmeter, um kurz danach einen zu verwerfen.
Der TVA bedankte sich und rückte dem TuS Ferndorf bis auf 13:11 (25.) auf die Pelle. Aber Ferndorf wäre nicht Ferndorf, wenn sie darauf keine Antwort hätten. Die Antwort hatte auch einen Namen, nämlich Janko Kevic, denn jetzt folgte ein blitzsauberer Hattrick von ihm und mit dem 16:11 war alles wieder im Lot. Zum Pausentee trennte man sich 17:13 und das war auch dem Spielverlauf gerecht. Bester Torschütze in dieser 1. HZ war Marvin Mundus mit 4 Treffern, insgesamt waren 7 Spieler an diesem Halbzeitstand beteiligt.
In der Halbzeitpause:
Es gibt Torschützen und es gibt auch jemand, der das Tor schützt und das war an diesem Spieltag Lucas Puhl. Er kann auf sehr gute sieben Paraden, zeigte aber auch in der 2. HZ, dass es noch besser geht. Der TuS hatte Anwurf und der jetzt eingesetzte Paul Schikora, der Josip Eres ablöste, netzte von Rechtsaußen zum 18:13 ein. Aber auch jetzt schlichen sich kleine Fehler ins Spiel ein, die Gäste machten aus einen 19:14 mal eben ein 20:17. Ferndorf erinnerte an das Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss. Sie hatten die Zügel immer in der Hand und verloren auch nie die Kontrolle. So war es auch nach diesem 20:17, es folgte umgehend ein Dreierpack mit 2 x Julius Fanger und Gabriel da Rocha Viana, dann unterbrach Aldekerk diesen Torfluss. Sie konnten aber nicht verhindern, dass Ferndorf jetzt sein Ding machte und aus dem 20:17 in der 39. Minute ein 27:19 in der 51. Minute aus dem Hut zauberte. An diesen 7 Toren waren sechs Spieler beteiligt, denn Ceven Klatt wechselte fleißig durch. Nun nutzten die Gäste wieder ihre Möglichkeiten und verkürzten auf 27:21 (53.).
Das Spiel befand sich schon auf der Zielgeraden als Janko Kevic, Josip Eres, Gabriel da Rocha Viana und Mattis Michel nochmal durchstarteten und sie erzielten mit dem 31:21 den ersten 10-Tore-Vorsprung. Ferndorf befand sich schon in der Auslaufrunde, wie anders kann man sich sonst erklären, dass Aldekerk noch 3 Treffer in Folge erzielte. Der eingewechselte Ante Simic zog mit seinem 32:24 einen Schlussstrich unter dieses vorletzte Saisonspiel. Ceven Klatt hatte alle Spieler eingesetzt, wird mit der ein-oder anderen Aktion nicht zufrieden gewesen sein, aber unter dem Strich zählt das Ergebnis und das war in Ordnung.
Eine weiterhin sehr gute Abwehr und ein wiederum stark auftrumpfender Lucas Puhl, der auf insgesamt 16 Paraden kam (Quote 40%) brachten diesen Sieg problemlos über die Bühne. Die unkonzentrierten Phasen wird Ceven Klatt sicherlich in der Kabine ansprechen, denn die könnten in den Play-Offs auch zum Zünglein an der Waage werden.
Da gestern Oppenweiler-Backnang und die Wölfe Würzburg ihre Spiele gewonnen haben, kommt es am letzten Spieltag zum Showdown in Oppenweiler, denn die Wölfe Würzburg gastieren dort, der Sieger dieses Spiels ist der Gegner der Ferndorfer in den Play-offs. Ferndorf spielt zuerst auswärts in Oppenweiler oder Würzburg (30.05. Fronleichnam) und hat dann das Rückspiel am So. 02.06. in der Stählerwiese.
Noch ein Hinweis des Fanclubs Brigade C zu den bevorstehenden Play-Offs:
„Für die Aufstiegsspiele ruft die Brigade C zu folgendem Motto auf: Alle in Rot! Also schnappt euch ein rotes Oberteil und erscheint geschlossen in Rot in den Hallen. Es kann auch ein TuS-Schal sein“
Nach dem Sieg:
Statistik:
Tor: Lucas Puhl 16 Paraden
Torschützen:
Gabriel da Rocha Viana und Janko Kevic je 5
Marvin Mundus und Josip Eres je 5/1
Julius Fanger und Mattis Michel je 3
Daniel Hideg 2
Paul Schikora, Ante Simic, Fabian Hecker und Valentino Duvancic je 1
Stimmen zum Spiel:
MARVIN MUNDUS: Ich finde, das wir die ersten Minuten den Gegner überrannt haben. Ich glaube bis Min. 7 haben wir keinen Angriff 6 gegen 6 gespielt aufgrund unseres Tempospiels. Der Rest der Halbzeit ist aus meiner Sicht eigentlich einfach zu erklären: Wir müssen 3/4 Schlagwürfe und Kreisanspiele besser verteidigen und vorne unsere Chancen machen, dann geht man mit Plus 8-10 in die Halbzeit. So haben wir den Gegner ein wenig am Leben gelassen. In der zweiten Halbzeit sind wir dann aber nochmal aufs Tempo gegangen und haben uns so deutlicher absetzten können. Altekerk hat aus meiner Sicht ein gutes Spiel gemacht.
Lucas Puhl: Letztendlich war es ein souveräner Sieg, er hätte auch noch höher ausfallen können. Wir waren in der Chancenverwertung zu schlecht, alleine in der 1. HZ lassen wir vorne schon 13 Bälle liegen. Wenn wir davon nur die Hälfte reingemacht hätten, dann wären wir schon 4 vorne gewesen und zur Halbzeit wären es schon 10 gewesen.
Ceven Klatt: Es war ein souveräner Start-Ziel-Sieg, weil wir auch am Ende mit 8 Toren gewinnen. Wir sind wieder unter 25 Gegentore geblieben und haben auch wieder über 30 Tore erzielt, das war auch unser Ziel. Wir hatten einen sehr guten Start und wollten Aldekerk von Anfang an zeigen, wer hier der Herr im Haus ist und das ist uns, glaube ich, auch eindrucksvoll gelungen. Danach verschießen wir einfach zu viele freie Bälle, das muss man deutlich sagen. Wir haben zehn 100%ige vergeben, aber ich hatte heute nie das Gefühl, dass das Spiel in eine andere Richtung gehen könnte. Lucas Puhl hat wieder ein gutes Spiel gemacht, er hat da auch mein volles Vertrauen und ich freue mich auch, das er in seinen letzten Spielen auch nochmal diese gute Form zeigt.
Bericht/Fotos: Peter Trojak
Pressemitteilung des Vereins zur Vertragsverlängerung von Ceven Klatt:
Meistertrainer Ceven Klatt bleibt beim TuS Ferndorf
Der neue Drittligameister TuS Ferndorf wird auch in den kommenden beiden Jahren vonChefcoach Ceven Klatt trainiert. Der 40-Jährige hat seinen Vertrag bis 2026 ligaunabhängig verlängert. „Für mich war es eine logische Entscheidung, in Ferndorf zu bleiben. Ich fühle mich sehr wohl und die Mannschaft spielt bislang eine fantastische Saison. Nun wollen wir alle gemeinsam den letzten Schritt für unser Ziel gehen. Ich freue mich auf die Zukunft in Ferndorf und
stimmungsvolle Abende in der Stählerwiese“, so Ceven Klatt.
Ceven Klatt kam zu Beginn der laufenden Saison ins Siegerland und führte das Team in seiner ersten Spielzeit zur souveränen Meisterschaft. In den bisherigen 29 Spielen der Saison ging der TuS kein einziges Mal als Verlierer aus der Halle. Saisonübergreifend sind die Ferndorfer nun seit einem Kalenderjahr ungeschlagen.
„Wir freuen uns, dass sich Ceven auch weiterhin für den TuS Ferndorf entschieden hat. Seine akribische Art als Trainer sowie sein sympathischer Charakter passen optimal zu unserem Verein. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit werden wir auch in den kommenden beiden Jahren weiterführen“, freut sich der sportliche Leiter und Geschäftsführer des TuS Ferndorf, Mirza Sijaric.
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