(wS/hgm) Hilchenbach 28.10.2024 | „Es gibt so viele Sachen, die wir getrost verlachen …“. Eine Aussage, die aus dem wohl jedem bekanntem Lied von Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“ stammt. Und genau dieses Lied wurde zum Finale des Konzertes aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des gemischten Chor-Ensembles „Carpe Sonum“ (Leitung: Jens Schreiber) in der Ev. Kirche Hilchenbach am vergangenen Samstagabend gesungen.
Als Gastchor fungierte der Männerchor „Sonat Vox“, unter dem Dirigat von Justus Merkel, der 2015 gegründet wurde und sich in kürzester Zeit zu einem der renommiertesten Chöre von Deutschland entwickelt hat.
Unter dem Titel „Special Concert“ wurde dem Publikum ein Konzert von Format geboten, das geistliche und weltliche Literatur aller Epochen umfasste.
Insgesamt kamen 19 Titel zum Vortrag, woran Carpe Sonum allerdings nur mit fünf Titeln beteiligt war. Doch es war gleich zu Beginn des Konzertes ein Hochgenuss, einem Chor zuzuhören, der aus gut geschulten rund 25 Sänger/innen und fundiert ausgebildeten Musiker/innen besteht. Mit dem Satz „Psalm 43“ (Richte mich, Gott) begann das Ensemble seine Vorträge.
Atemberaubend schön – man konnte fast eine Stecknadel fallen hören. Es waren nicht nur Stimmen voller Präzision, sondern auch warmer Klangfarbe, regelrecht Emotionen aufkommen ließen. Nach „Ubi caritas“ folgte „Lords Prayer“ (Des Herrn Gebet).
Heimatliche Gefühle wurden mit dem bekannten Lied „Untreue (In einem kühlen Grunde)“ hervorgerufen, ehe der ungewöhnlich homogene Chor mit dem „Abendlied“ seinen Part schon beendete. Schade, gerne hätte man noch einige Kompositionen mehr gehört.
Dessen Dirigent Jens Schreiber hat eine ungewöhnliche, musikalische Laufbahn und ist seit Oktober 1996 Kirchenmusiker der ev.-reformierten Kirchengemeinde Hilchenbach. 2004 wurde ihm aufgrund seiner Leistungen der Titel „Musikdirektor“ vom Fachverband deutscher Berufschorleiter verliehen. 2020 erfolgte die Ernennung zum Kantor. Und in der Tat: Das konnte man auch bei diesem Konzert sehen und hören!
Sonat Vox ist ein deutsches Männerstimmen-Ensemble, das 2015 gegründet wurde. Neben für einen Männerchor klassischen Bässen und Tenören verfügt der Chor auch über Altus-Stimmen. Dies ermöglicht ein breites Repertoire von Renaissance bis zur Moderne. Die Leitung obliegt Justus Merkel, der aktuell sein Masterstudium an der Hochschule für Musik in Dresden beendet und mit seinem Ensemble bereits mehrfach für seine künstlerische Arbeit ausgezeichnet wurde. Der Noel-Minet-Preis für die beste Interpretation eines romantischen Chorwerkes ist nur eine seiner zahlreichen Auszeichnungen.
Mit der Komposition „Norton lights“ begann Sonat Vox seine Vorträge, die der Zuhörerschaft gleich den Atem stocken ließ. Später folgte mit „Psalm 100“ – Jauchzt dem Herrn alle Welt“. Zwischendurch wurde der Genre gewechselt zur romantischen und weltlichen Literatur, und mit „I know“, einem in schöner Artikulation vorgetragenem Spiritual, beendete der Chor quasi den zweiten Block, ehe es in eine zehnminütige Pause ging.
Sonat Vox bestritt danach auch den dritten und letzten Block des Konzertes, der mit dem Titel „Musik“ begann und wesentlich mehr Heimat- und Volksmelodien enthielt. „Es folgte „Frisch gesungen (Hab oft im Kreise der Lieben)“, rhythmisch und sehr gut punktiert.
„Herrlich ist mein Heimatland“ sowie die lupen- und klangreine Melodie „Des Jägers Abschied (Wer hat dich, du schöner Wald)“ bewegten sich im gleichen Genre – volkstümliche Perlen, die einfach für immer bleiben. „Grab und Mond“ und weiter „Die Nacht“ stammen aus der Feder von Franz Schubert, der leider nur 31 Jahre alt wurde und dessen Musik zu seinen Lebenszeiten nicht immer Anerkennung fand.
Doch auch diesen Stil setzte Sonat Vox geschickt und gut akzentuiert um, ehe das Ensemble mit „Bleib bei mir, Herr“ unter viel Herzenswärme das Konzert abschloss.
Das Publikum dankte mit regelrechten Standing Ovationen und einem Beifall, der fast fünf Minuten lang anhielt. Klar, dass da eine Zugabe fällig wurde, und die war – wie schon zu Anfang erwähnt – „Der Mond ist aufgegangen“. Eine schlichte Melodie, die einen festen Platz im deutschen Lieder-Repertoire erhielt und auch in Hilchenbach mit langanhaltendem Applaus bedacht wurde.
– In der Tat ein in jeder Hinsicht spektakuläres Konzert!
Bericht & Fotos: Hans-Gerhard Maiwald
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